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«Massnahmen bewähren sich»

«Massnahmen bewähren sich» «Massnahmen bewähren sich»

Modernisierung der Gleisanlagen im Bahnhof Einsiedeln ist abgeschlossen

Zwei Jahre nach der Präsentation konnte das Grossprojekt der Gleis-Erneuerung dieser Tage abgeschlossen werden. Dennoch ist am Bahnhof noch nicht ausgebaut.

VICTOR KÄLIN

Mit einem Volumen von 25,5 Millionen Franken ist die Erneuerung der Gleisanlagen im Bahnhof Einsiedeln auch für die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) ein bedeutendes Investitionsvorhaben. Entsprechend gross ist die Freude von Richard Enz, dass das Projekt erfolgreich hat beendet werden können. «Was wir vor zwei Jahren in Aussicht gestellt haben, hat sich erfüllt», fasst der SOB-Gesamtprojektleiter die anspruchsvollen Monate zusammen: «Ohne Unfall und trotz Corona und Zeitdruck innerhalb der gesetzten Frist.» Zwischen September 2019 und November 2020 wurden sämtliche Geleise und Weichen ersetzt, sofern sie nicht abgebaut wurden wie etwa das ausgediente «Ölgeleise». Ebenfalls komplett ersetzt wurden die Fahrleitung sowie die Steuerung. Wesentlichstes Merkmal der Arbeiten ist aber die um einen Kilometer verlängerte Doppelspur.

Mehr Komfort für die Gäste, höheres Tempo für die Bahn Entscheidend bei all diesen Massnahmen sind der Komfortgewinn für die Kunden sowie der Tempogewinn für die Bahn: Dank der verlängerten Doppelspur können die ein- und ausfahrenden Züge die Maximalgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern länger halten und sich früher kreuzen. Am 6. November konnten alle vier Geleise für diese Höchstgeschwindigkeit freigegeben werden. «Es funktioniert. Die Massnahmen bewähren sich», kann Enz nach fünf Wochen ein erstes Fazit ziehen. Sichtbar sind auch die Verbesserungen für die Kunden. Das Bahnhofareal wirkt grosszügiger, seit die Rampe und nicht mehr benötigte Geleise abgebaut und entfernt worden sind. Der entstandene Platz wird genutzt für eine klarere Personenund Veloführung, eine auf rund 200 Plätze angewachsene und vollständig gedeckte Velostation sowie für ein breites Perron beim Gleis Nummer 1, das Enz als «Hausperron» bezeichnet. In dieses sollen in Zukunft die Züge am häufigsten einfahren, da hier die schnellste und direkteste Ein- und Ausfahrt möglich und die Umsteigedistanz zur Bushaltestelle am kleinsten ist. Endgültig wird das Perron 1 für die Reisenden im Frühjahr 2021 freigegeben. Bis dann wird hier noch ein neues Perrondach erstellt, um die Reisenden vor Hitze oder Niederschlag zu schützen. Die Zusatzkosten betragen rund 600’000 Franken.

«Kredit dürfte ausreichen» Die Schlussabrechnung liegt noch nicht vor, doch geht Enz davon aus, dass «wir den Kredit von 25,5 Millionen Franken nicht überschreiten». Obwohl die Südostbahn die Gesamtkosten übernimmt, hat sich auch der Bezirk Einsiedeln mit einem Beitrag an die neue Velostation am Ausbau der Infrastruktur beteiligt.

Ganz ausgebaut ist am Bahnhof aber noch nicht: Neben dem neuen Perrondach geben auch die Geleise nochmals zu tun: Nach einer gewissen Betriebszeit findet jeweils die sogenannte «dritte Stopfung» statt, ein Standardverfahren zur definitiven Stabilisierung der Schienen und Weichen. Das wird im Frühling 2021 geschehen; Enz stellt eine rechtzeitige Anwohnerinformation in Aussicht.

«Was wir vor zwei Jahren in Aussicht gestellt haben, hat sich erfüllt.»

Richard Enz SOB-Gesamtprojektleiter

Wenn das Dach (rechts) erst einmal fertig gebaut ist, wird das Perron 1 das meistfrequentierte des ganzen Bahnhofs werden. Kleines Bild: Richard Enz, der als SOB-Gesamtprojektleiter auch für die Modernisierung in Einsiedeln verantwortlich war. Foto: Lukas Schumacher

Die alte Rampe ist weg. Mensch und Velos haben mehr Platz beim Einsiedler Bahnhof.

Foto: Victor Kälin

Im Bildvordergrund sichtbar: die neue, imposant lange Spaltweiche im Bereich Blatten.

Foto: zvg

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