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Zurück in der Erfolgsspur

Zurück in der Erfolgsspur Zurück in der Erfolgsspur

Roman Schaad in Davos gut in den Weltcup gestartet: Elfter Rang und schneller im Sprint als Dario Cologna

Roman Schaad ist auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Am Samstag lief er in Davos im Sprint im freien Stil auf den feinen elften Platz.

KONRAD SCHULER

Männiglich hörte den Befreiungsschrei nach dem Prolog fast im Ybrig. «Roman war sehr erleichtert», so SRF-Kommentator Adriano Iseppi. In Abwesenheit der Läufer der drei klassischen nordischen Nationen Norwegen, Schweden und Finnland jagte die Weltelite am Samstagmorgen im Prolog des Sprints im freien Stil über die zwei Runden im Landwassertal.

Acht Schweizer und vier Schweizerinnen qualifizierten sich für die Finalläufe vom Nachmittag. Es waren so viele wie noch nie. Auch wenn die Nordländer dabei gewesen wären, kann man davon ausgehen, dass es fünf Herren und zwei Damen trotzdem in die Finalläufe geschafft hätten. Roman Schaad eroberte mit 4,49 Sekunden Rückstand auf Chanavat, der im letzten Winter zwei Sprints gewonnen hatte, den feinen zehnten Rang und war damit drittbester Schweizer. Roman Schaad ging taktisch anders ins Rennen als in den Vorjahren schon oft. «Ich habe mir das Rennen für einmal etwas anders eingeteilt. In früheren Jahren lief ich meistens vom Anfang bis zum Schluss voll. Dieses Mal startete ich auch mit einem schönen Zug, übertrieb es aber nicht und gab erst in Runde zwei Vollgas. Diese Taktik ist aufgegangen.» Sieg im Viertelfinal

Turbulent ging es in den Viertelfinals zu und her. Im ersten Viertelfinal räumte in der berüchtigten Kurve nach der Abfahrt der junge Horwer Weltcupdebütant Cyril Fähndrich mit Lucas Chanavat einen der Hauptfavoriten ab und nahm sich mit einem Sturz auch gleich selber aus dem Rennen.

Im dritten Heat starteten aus Schweizer Sicht Roman Schaad und Dario Cologna. «Die Trainer sagen mir oft, dass ich mir eine Taktik zurechtlegen soll vor dem Start. Ich reagiere aber lieber aus dem Geschehen heraus. So bin ich im Viertelfinal nach dem Start schlecht weggekommen, weil ein Stock im Schnee eingesoffen ist. Danach blieb ich aber ruhig und dachte, dass ich an einer der Schlüsselstellen vielleicht den einen oder anderen Läufer überholen kann.» Roman Schaad reihte sich in der ersten Runde tatsächlich hinten ein. Aus der ersten Kurve nach der Abfahrt heraus war er an fünfter Stelle. Auf der langen Gerade legte er alles in die Waagschale. Mit langen und raumgreifenden Schritten überholte er Läufer um Läufer und bog dann als erster in den Aufstieg ein. Danach gab er die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab und gewann den Heat drei im Viertelfinal. «Bei Roman ist der Knopf nun definitiv aufgegangen », so Adriano Iseppi am SRF-Mikrofon. Im Halbfinal reichte die Kraft nicht mehr «Meist ist es taktisch klug, wenn man im Sprint nur einen Angriff pro Lauf macht, diesen aber dann zielstrebig verfolgt. Genau das habe ich auf der langen Gerade getan und es ist aufgegangen », so der am Samstagabend überglückliche Unteriberger. Im Halbfinal reichte dann die Kraft nicht mehr und Roman Schaad musste sich mit Rang sechs in seinem Heat zufrieden geben. In der Endabrechnung wurde er sehr guter Elfter. Gewonnen wurde das Rennen vom Italiener Federico Pellegrino. Roman Schaad wusste nach dem verknorzten letzten Winter genau, worum es in Davos ging. «Dieses Rennen war sehr wichtig für mich, erstens hinsichtlich der weiteren Einsätze in diesem Winter und zweitens auch wieder hinsichtlich der nächstjährigen Kaderzuteilung. Ich wusste, dass ich sehr gut trainiert hatte, ich habe mich auch sehr gut gefühlt. Da ich auch mir selber viel Druck auferlegt habe, war ich aber auch sehr nervös vor dem Rennen», so Roman Schaad am Samstagabend beim Telefoninterview.

Eines der besten Ergebnisse

Mit dem elften Rang feierte Roman Schaad am Samstag eines seiner besten Karriereergebnisse. Die Bestresultate liegen fast sieben Jahre zurück. Am 2. Februar 2014 wurde er in Toblach in seiner Paradedisziplin Neunter, am 15. Dezember 2013 gelang ihm in Davos mit Rang zehn das Bestergebnis auf heimischem Boden. Je einen elften Platz erzielte er vor fast drei Jahren am 30. Dezember 2017 auf der Lenzerheide und am 13. Dezember 2015 ebenfalls in Davos.

«Ich habe mir das Rennen für einmal etwas anders eingeteilt.»

Roman Schaad

Schon in beeindruckender Form: Roman Schaad. Foto: zvg

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