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«Rittlisgatter» gab zu reden

«Rittlisgatter» gab zu reden «Rittlisgatter» gab zu reden

Gemeindeversammlung in Rothenthurm

Die Rothenthurmer senken die Steuern von 170 auf 160 Prozent pro Einheit. Die Bauland-Abgabe im Baurecht vom Rittlisgatter gab zu reden und kommt nun gesplittet an die Urne.

ALBERT MARTY

Coronabedingt wurde die Gemeindeversammlung vom letzten Freitag in der Turnhalle abgehalten, die mit 70 Personen sehr gut besucht wurde. Der Säckelmeister Alexander Huber- Amato präsentierte den Nachkredit und die Jahresrechnung 2019 sowie den Nachkredit zu Lasten der laufenden Rechnung 2020 und den Voranschlag 2021 kurz und bündig. Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Gewinn von 519’388 Franken markant besser ab als budgetiert. Dies entspricht trotz Abschreibungen von 585’499 Franken gegenüber dem Budget einem Mehrertrag von 803’088 Franken. Beigetragen zu diesem guten Ergebnis haben unter anderem die Steuereinnahmen, teils aus dem Vorjahr. Der Voranschlag für das Jahr 2021 wurde mit dem neuen Rechnungsmodell 2 (HRM2) vorgestellt. Bei einem Gesamtaufwand von 10 Millionen und einem Gesamtertrag von 9,8 Millionen sieht der Voranschlag 2021 einen Aufwandüberschuss von 237’300 Franken vor. Der Finanzausgleich und Beiträge des Kantons erhöhen sich gegenüber dem Budget 2020 um 54’000 Franken. Dagegen sind für Planungsarbeiten für die Totalsanierung des Hallenbades von 122’600 Franken budgetiert. Im Voranschlag 2021 wird mit Bruttoinvestitionen von 4,8 Millionen gerechnet. Der grösste Teil davon, 3,5 Millionen, fällt auf die Beteiligung an das Alters- und Pflegeheim St. Anna in Steinerberg. Zu diesem Geschäft wird an der nächsten Gemeindeversammlung detailliert informiert, wenn sämtliche Einzelheiten geregelt sind.

Das Eigenkapital der Gemeinde Rothenthurm per Anfang 2020 betrug 3,6 Millionen Franken. Wenn die budgetierten Zahlen bis 2024 wie geplant eintreffen, würde das freie Eigenkapital noch immer rund 2,4 Millionen Franken betragen. So die Begründung für die Steuerfussreduktion für das Jahr 2021 von 170 auf 160 Prozent pro Einheit.

Alle Vorlagen wurden ohne Wortmeldungen und einstimmig angenommen.

Wortmeldungen zum «Rittlisgatter» Beim Traktandum 6, «Abgabe Land Rittlisgatter im Baurecht» kam es zu angeregten Wortmeldungen. Der Gemeinderat beantragte, die ganze Parzelle mit den drei Interessenten in einem Paket an die Urne zu bringen. Dagegen stellte Remo Krienbühl, im Auftrag der SVP-Ortspartei, einen Änderungsantrag, das Vorhaben zu splitten, damit die Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden können, ob sie allen drei Interessenten das Land im Baurecht abgeben wollen oder nicht. Begründet wird dies, dass man damit dem einheimischen Gewerbe auch in Zukunft Gelegenheit gibt, Gewerbebauland zu erwerben. Zum heutigen Zeitpunkt ist es nur ein Rothenthurmer Gewerbler, der sich für eine Parzelle beworben hat. Gemäss Gemeindepräsident Stefan Beeler gab es anfänglich viele Bewerber. Als entschieden wurde, das Bauland nur im Baurecht abzugeben, blieb nur noch Philipp Schuler übrig. Der Gemeinderat bedaure dies, aber man will das Geschäft Bauland Rittlisgatter endlich abschliessen.

Die Landparzelle, total 8616 Quadratmeter, an der Landstrasse gegen Biberegg, kaufte die Gemeinde im Jahr 1994. Es folgte eine Umzonung in Dreigeschossige Wohn- und Gewerbezone WG3. Am 16. April 2019 genehmigte die Schwyzer Regierung den Gestaltungsplan. Nach den teils heftigen Wortmeldungen wurde abgestimmt. Der Änderungsantrag wurde mit 37 gegen 17 Stimmen und bei 8 Enthaltungen angenommen. Die Abtretung des Baurechtes wird nun aufgeteilt an die Urnenabstimmung vom 7. März 2021 überwiesen. Die drei Baurechtsnehmer sind die ACAMA Immobilien AG aus Sursee (3917 Quadratmeter für drei Mehrfamilienhäuser), Philipp Schuler von Rothenthurm (2933 Quadratmeter für einen Gewerbebau), und Daniel Marty von Lauerz (1766 Quadratmeter für einen Gewerbebau als Mietobjekt). Der Einsiedler Anzeiger berichtete im Oktober darüber. Infos zur Umfahrungsstrasse in einem Jahr Für die Dorf-Umfahrungsstrasse wurde eine Kommission mit Vertretern des Kantons gebildet, wo bereits zwei Sitzungen stattgefunden haben. In zirka einem Jahr, wenn mehr Details bekannt sind, wird die Bevölkerung darüber informiert, so der Gemeindepräsident Stefan Beeler. Über einen Planungskredit (Gemeindeanteil zirka 180’000 Franken) werden in etwa zwei Jahren die Gemeindebürgerinnen und -bürger zu befinden haben.

Gemeindepräsident Stefan Beeler führte durch die Gemeindeversammlung in Rothenthurm. Foto: Albert Marty

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