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Im Paradies der heimischen Rebberge

Im Paradies der heimischen Rebberge Im Paradies der heimischen Rebberge

Die Traubenernte 2020 legte mit hervorragender Qualität den Grundstein für ausgezeichnete Schwyzer Weine. Nebst dem vielfältigen Weinangebot stehen die Rebberge hierzulande auch für Artenreichtum, Ruhe und Entspannung.

«Die frühe Blüte, in den Rebbergen auf der Leutschen bereits ab Ende Mai, legte den Grundstein für eine ebenfalls frühe Ernte», schreibt das Schwyzer Amt für Landwirtschaft in einer Medienmitteilung: Am 13. Oktober waren bereits alle Trauben im Keller. Die Erntemenge betrug lediglich 78 Prozent des zehnjährigen Mittels. Vor allem die roten Trauben lieferten weniger Ertrag. Dafür sind die Zuckergehalte mit 95 Oechslegraden beim Blauburgunder und 79 Oechslegraden beim Riesling- Silvaner deutlich höher als das zehnjährige Mittel.

Die heimischen Winzer sind innovativ, die Qualität ihrer Weine kann sich durchaus mit ausländischen Weinen messen. Ein Glas aus regionaler Produktion darf man mit doppelt gutem Gewissen geniessen, weil ein solcher Lebensraum für unzählige Arten gefördert wird. Die heimischen Rebberge – ein Mehrwert für alle Während im Frühling Menschen vieler anderer Nationen in ihren vier Wänden eingesperrt waren, durfte die Schweizer Bevölkerung ihre Naherholungsgebiete neu kennen und schätzen lernen. Die Rebberge boten sich dazu besonders an. An den zahlreichen gut unterhaltenen Trockenmauern, deren Zahl im Kanton Schwyz stetig steigt, konnten die Krabbeltiere beobachtet werden. Das Reifen der Trauben bereitete den Spaziergängern ebenso wie den Winzern Freude. Und im Spätherbst halfen die bunten Farben der Rebberge, die Nebeldecke und die düsteren Aussichten aufzuhellen.

Im Vergleich zu anderen Kulturen braucht der Rebbau wenig Pflanzenschutz. So werden praktisch keine Insektizide eingesetzt. Der Einsatz von Fungiziden hängt vor allem von der Rebsorte und vom Wetter ab. Mit der Wahl des Weins beeinflusst der Konsument den Pflanzenschutzmitteleinsatz wesentlich mit. Gleichzeitig suchen die Rebleute immer neue Möglichkeiten, um den Pflanzenschutz zu reduzieren. Im Kanton Schwyz funktioniert der Erfahrungsaustausch: Die Rebleute probieren Neues und profitieren von den Erfolgen aller.

2020 – das Jahr der Pflanzengesundheit Im März lancierte die Sonderbriefmarke mit dem Japankäfer das internationale Jahr der Pflanzengesundheit. Im Zug der Globalisierung werden immer mehr Schaderreger in der ganzen Welt verteilt, die an den neuen Orten noch grössere Schäden anrichten können als im Ursprungsgebiet.

Um die einheimischen Pflanzen und Kulturen wirksamer schützen zu können, setzte der Bund Anfang Jahr die neue Pflanzengesundheitsverordnung in Kraft. Neu haben die kantonalen Pflanzenschutzdienste den Auftrag, an Risikostandorten stichprobenweise nach Quarantäneorganismen zu suchen.

Auch der Rebbau würde von einigen stark bedroht, etwa vom Japankäfer, der goldgelben Vergilbung oder dem Feuerbakterium, wobei die beiden ersteren in einigen Kantonen bereits vorhanden sind. «Glücklicherweise wurden im Kanton Schwyz dieses Jahr keine der gesuchten Schaderreger gefunden», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Die Trauben in den Reben vor der Ernte. Foto: zvg

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