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Das Pech klebt Wendy an den Skiern

Beim dritten Riesenslalom in Folge leistet sich die Unteribergerin wieder einen groben Schnitzer

Die Riesenslalom-Bilanz von Wendy Holdener bleibt in dieser Saison noch sehr durchzogen. Am Samstag schied die 27-jährige Unteribergerin in Courchevel im zweiten Lauf aus. Gestern, beim nachgeholten zweiten Rennen, lief es nicht viel besser.

K.S./zl. Im Riesenslalom hängt es bisher in dieser Saison nicht so richtig an bei Wendy Holdener. Im ersten Lauf in Sölden fuhr die Unteribergerin im Oktober auf den guten siebten Platz, im zweiten Lauf vermasselte sie mit einem Fehler ein Top-Ten-Resultat und wurde schliesslich 26. Am neunten Tor ausgerutscht

In Courchevel am Samstag kam sie im Schneetreiben des ersten Laufes mit der Startnummer 6 auf den elften Platz. 1,83 Sekunden Rückstand betrug ihr Handicap für den zweiten Lauf. Die Vorzeichen standen gut, denn vor ziemlich genau einem Jahr stand Wendy Holdener in Courchevel mit Rang drei erstmals auf dem Podest eines Weltcup- Riesenslaloms. Nun aber sollte es auch im zweiten Riesenslalom des Winters nicht so richtig klappen. Am neunten Tor rutschte sie weg und schied aus. Dabei hatte sie sich am Samstag viel vorgenommen: «Ich probiere Vollgas zu geben, ich probiere gut Ski zu fahren, ich probiere den Mut zu haben, richtig geile Schwünge zu ziehen und frech zu fahren», führte sie vor dem ersten Lauf aus.

Im wegen der nicht rechtzeitig gut präparierten Piste auf den gestrigen Montag verschobenen Riesenslalom lief es kaum besser. Wieder lag Wendy Holdener aussichtsreich auf dem 10. Platz nach dem ersten Durchgang – obwohl sie mit dem Lauf nicht wirklich zufrieden war. «Ich bin viel am Studieren», sagt die 27-Jährige nach dem ersten Durchgang im Interview. Sie schaffe es einfach nicht, alle Schwünge durchzuziehen und ans Limit zu gehen.

Der zweite Lauf gelang der Unteribergerin dann wesentlich besser. Zwischenzeitlich lag sie sogar in Führung dank ihres aggressiven Fahrstils – doch in den letzten Toren geriet sie urplötzlich aus dem Gleichgewicht und verkorkste den Schwung. Ihre Ankunft im Ziel war deprimierend – Platz 21 am Ende, mit gut vier Sekunden Rückstand auf die Siegerin Mikaela Shiffrin. «Es ist derzeit ein bisschen der Wurm drin», sagte Holdener enttäuscht und mit weinerlicher Stimme.

Shiffrins Emotionen Tränen flossen dann bei der Siegerin. Für die Amerikanerin war es wohl der emotionalste Wettbewerb ihrer Karriere – siegte sie doch im ersten Rennen nach dem Tod ihres Vaters. Bei der Siegerehrung brach sie in Tränen aus, kniete nieder und konnte auf Interviewfragen nicht antworten: «It’s crazy to be back», brachte sie weinend hervor.

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