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Finanzielle Lage hat sich leicht stabilisiert

Finanzielle Lage hat sich leicht stabilisiert Finanzielle Lage hat sich leicht stabilisiert

Insgesamt rund drei Dutzend Bürgerinnen und Bürger stimmten dem Budget 2021 mit einem kleinen Ertragsüberschuss von 108’580 Franken ebenso zu wie dem gleichbleibenden Steuerfuss von 175 Prozent.

KONRAD SCHULER

Unteriberg: Budget und Steuerfuss gutgeheissen

Das Budget rechnet mit Einnahmen von 13,1 Millionen und Ausgaben von fast 13 Millionen. Resultieren soll ein leichter Ertragsüberschuss. Die Nettoinvestitionen sollen 575’000 Franken betragen. Der Aufwand liegt um zirka 238’000 Franken und der Ertrag um zirka 143’000 Franken tiefer als im Vorjahresbudget.

Gemeindepräsident Edi Marty konnte angesichts der strengen Coronaregelungen doch eine stattliche Anzahl Bürgerinnen und Bürger willkommen heissen und eröffnete die Versammlung mit der Totenehrung. Säckelmeister Thomas Marty führte danach durchs Budget.

Wertvoll und übersichtlich In seinen Ausführungen stellte er die Eckpunkte zur Rechnungslegung «HRM2» verständlich vor und wies auf die wichtigsten Änderungen hin.

Die prognostizierte Entwicklung des Eigenkapitals zeigt auf, dass das Eigenkapital von 1,149 Millionen Ende 2019 ganz leicht ansteigen wird bis auf 2,062 Millionen per Ende 2024. Bei den Nettoaufwänden wurde übersichtlich dargestellt, wohin das Geld der Gemeinde Unteriberg fliesst. 43,1 Prozent gehen in die Bildung, 19 Prozent in die soziale Sicherheit und 12 Prozent in die allgemeine Verwaltung. Es folgen der Verkehr mit 8 Prozent und die Gesundheit mit 7,2 Prozent.

In der Botschaft einerseits und in den Ausführungen von Thomas Marty anderseits wurden auf die wesentlichen Abweichungen gegenüber dem Vorjahr hingewiesen.

Wohl bald dritte Kindergartenklasse Nach vielen Jahren der Abnahme oder zumindest der Stagnation soll es bei den Schülerzahlen wieder in die andere Richtung gehen. Bei den Löhnen der Kindergartenlehrpersonen vermerkte Thomas Marty: «Aufgrund der steigenden Schülerzahl ist davon auszugehen, dass neu eine dritte Kindergartenklasse geführt werden muss.» Diskussionsstoff lieferte der Ersatz und die Modernisierung der Steuerung beim Betten- und Personenlift des Altbaus im Alters- und Pflegeheim. Hier wurde angeregt, verschiedene Anbieter zu vergleichen und die Lösung zu favorisieren, die insgesamt das beste Preis-/Leistungsverhältnis mindestens mittelfristig biete.

Strassen- und Wasserausgaben

Im Budget sind 22’000 Franken vorgesehen für die Strassensanierung Küheggen-Kreuz bis Studen. Für den ordentlichen Strassenunterhalt sind 48’000 Franken veranschlagt. Im Bereich Abwasserbeseitigung sind 45’000 Franken vorgesehen für die Zustandserhebung und Instandstellung des Kanalnetzes in den Gebieten Sonnenberg, Waag, Herti und Stöcken sowie für den ordentlichen Unterhalt. Für rund 65’000 Franken soll die Kanalisation St. Johannesried in Studen saniert werden.

In der Investitionsrechnung sind 230’000 Franken für die Belagsanierung an der Waagtalstrasse vorgesehen. Für 395’000 Franken soll das Wasserreservoir Brenten komplett renoviert werden. Für den Fensterersatz beim Mehrzweckhaus Baumeli sind insgesamt 225’000 Franken budgetiert. Zudem muss über die Erfolgsrechnung die Bodenheizung für 45’000 Franken saniert werden. Etwas mehr Finanzausgleich

Vom Kanton kann die Gemeinde insgesamt 2,495 Millionen Franken an Finanzausgleichsgeldern erwarten. 1,582 Millionen macht der Steuerkraftausgleich aus, 642’000 Franken der Normaufwandausgleich und 270’000 Franken die Grundstückgewinnsteuer. Insgesamt sind das 166’000 Franken mehr als im Vorjahr.

Neu eine sechste Spezialfinanzierung Neben der Feuerwehr, dem Alters- und Pflegeheim, dem Wasser, dem Abwasser und dem Abfall gibt es mit den Alterswohnungen neu eine sechste Spezialfinanzierung. Thomas Marty zeigte in allen sechs Bereichen die Planungen für die Jahre 2020 bis 2024 übersichtlich auf.

Bei der Feuerwehr, dem Alters- und Pflegeheim sowie beim Abfallwesen sind in vier Jahren etwa die gleichen Bestände zu erwarten wie aktuell. Beim Wasser erhöht sich der Bestand von 130’000 Franken auf 445’000 Franken, beim Abwasser geht es genau in die andere Richtung von 409’000 Franken auf 37’000 Franken. Bei den Alterswohnungen wird mit leichten Minuszahlen gerechnet. Erfolgsrechnung, Investitionsrechnung und Steuerfuss wurden ohne Opposition befürwortet.

Zwei «heisse Eisen» angesprochen Unter Verschiedenem wurden zwei aktuell kontrovers diskutierte Themen von Unteriberg angesprochen.

Vor ein paar Jahren wurde vom Souverän die Verwirklichung einer Begegnungszone an der Urne verworfen. In der Botschaft schrieb nun aber der Gemeinderat: «Auch Jung und Alt sollen sich im Einklang wohlfühlen. Die Alterswohnungen werden im Oktober 2021 in Pacht übernommen und schon bald können hoffentlich auch die Kinder auf einem spannenden Spielplatz auf dem Schwingplatz herumtoben.» Ein Bürger erinnerte den Gemeinderat an diese Ablehnung. «Ich war erstaunt, das so zu lesen. Wir haben abgestimmt und die Bevölkerung hat abgelehnt. Ich stelle den Antrag, dass allenfalls Gelder zurückgestellt werden müssen für den Rückbau.» Gemeindepräsident Edi Marty konnte diesen Bürger beruhigen mit dem Hinweis: «Heute und morgen passiert dort noch nichts.» Die andere Frage betraf die Verwirklichung der 5G-Antenne. Edi Marty führte aus, dass noch ein zivilrechtliches Verfahren laufe. Eine Abklärung der Standortfrage habe keine neuen Standorte ergeben. «Falls die reglementarischen Anforderungen erfüllt sind, dann muss der Gemeinderat die Zustimmung erteilen.»

Gemeindepräsident Edi Marty (links) und Säckelmeister Thomas Marty (rechts) führten souverän durch die eine Stunde dauernde informative Gemeindeversammlung.

Foto: Konrad Schuler

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