Veröffentlicht am

Einsiedelns Ringer holen Bronze

Einsiedelns Ringer holen Bronze Einsiedelns Ringer holen Bronze

Willisau sicherte sich seinen 15. Meistertitel in extremis: Nach 20 Kämpfen entschied lediglich ein Punkt

Die Ringermeisterschaft ist entschieden: Nach einer Zitterpartie gewann Willisau gegen Freiamt mit 19:15 und drehte damit den 15:18-Rückstand im Hinkampf. Einsiedelns Ringer holen sich nach 29 Jahren wieder Bronze.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Die Ringerriege Einsiedeln kann sich freuen: Sie gewinnt nach einem 29-jährigen Unterbruch mit der bronzenen Auszeichnung erstmals wieder eine Medaille. Auch wenn Kriessern um 3./4. Platz Forfait gab, darf die Saison von Einsiedeln als Erfolg bezeichnet werden. Medaillen im Trainingslokal

Das Team gehört zu den Top 3 der Schweiz. Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Normalerweise bildet die Medaillenübergabe vor Publikum den eigentliche Höhepunkt. Doch wegen Corona ist dieses Jahr eben alles ein wenig anders und die Siegerehrung ändert sich im Ringen wie in anderen Sportarten. So werden die Bronzemedaillen und der Pokal den Ringern und Verantwortlichen am heutigen Freitagabend im Trainingslokal von Verbandsverantwortlichen von Swiss Wrestling ohne Zuschauer übergeben.

Derweil wurde im Luzernischen die Ringer-Meisterschaft entschieden. In Willisau, wo in den letzten Jahren im Final jeweils über 2000 Zuschauer für Stimmung sorgten, brach diesmal am Schluss nur bei der Siegermannschaft Jubel aus. Es musste wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer gerungen werden. Ringerkrimi auf hohem Noveau

Dennoch spielte sich ein Ringerkrimi auf hohem Niveau ab. Bis zuletzt war es so, als könnten sich die Ringergötter einfach nicht entscheiden, wem sie die Gunst erweisen wollten. Auf der Matte wurde um jeden Punkt verbissen gefightet. Im letzten der zehn Kämpfe entschieden sie sich für Willisau. Als Matchwinner liess sich der 21-jährige Tobias Portmann feiern. Er hielt Freiamts Routinier Reto Gisler mit 5:0 souverän auf Distanz und erhöhte damit den Vorsprung exakt auf die vier benötigten Punkte, die es für den Titelgewinn brauchte. Damit verlor Freiamt wie schon im letzten Jahr lediglich um einen Punkt.

Freiamt holte wieder auf Willisau ging in der ersten Halbzeit mit 11:7 in Führung. Dabei zeigten Samuel Scherrer und Stefan Reichmuth ihre internationale Klasse und holten das Punktemaximum. Der WM-Dritte Reichmuth besiegte Roman Zurfluh technisch überhöht, was ebenfalls Samuel Scherrer, dem EM-Zweiten, gegen Christian Zemp nach zwei Minuten gelang. Weiter sorgte Timon Zeder auf Willisauer Seite mit seinem 3:1-Sieg für eine Überraschung.

Doch in der zweiten Hälfte machte Freiamt mit drei Siegen wieder Terrain gut. Im Duell der beiden Ausländer bezwang Freiamts Russe Magomed Ayskhanov den Ungaren Gergely Gyurits mit 17:8.

In den beiden letzten Duellen entschied dann die ringerische Klasse für Willisau. Dabei stand Glücksgöttin Fortuna auf ihrer Seite. So liess Pascal Strebel kurz vor Schluss keineswegs zwingend Punkte gegen Jonas Bossert liegen und verlor prompt mit 7:4. Sieg hängt am seidenen Faden

Der Sieg der Luzerner hing schon wie 2019 an einem seidenen Faden. Dank einer optimalen Aufstellung und kämpferischen Leistung konnten sie die Hypothek aus dem Hinkampf noch wettmachen. Freiamts Plan ging beinahe auf. Die Aargauer forderten dem Rekordmeister alles ab und standen dem Sieg sehr nahe. Es war ein Kampf auf gleicher Augenhöhe.

Dennoch ist Willisau ein verdienter Meister. Bereits in der Qualifikation haben sie alle Kämpfe für sich entschieden und klar den Ton angegeben. Das Team war eine Spur ausgeglichener als Freiamt.

Die erfolgreichen Einsiedler Ringer: Heute Abend erhalten sie im Trainingslokal ihre Bronzemedaillen überreicht. Foto: zvg

Share
LATEST NEWS