Veröffentlicht am

Schwyzer Wirtschaft gibt sich verhalten optimistisch

Auch im Kanton Schwyz haben zahlreiche Unternehmen wegen Corona für Lohnerhöhungen wenig Handlungsspielraum. Arbeitsplätze sollen wenn immer möglich erhalten bleiben.

ERHARD GICK

Noch in diesem Frühjahr zeigte sich das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) optimistisch: Für das Jahr 2021 dürfte das Wachstum, getrieben durch Nachholeffekte, anziehen und 3,3 Prozent für die Schweiz erreichen. Das wird aber bereits wieder relativiert, da die Prognose- Unsicherheit zum jetzigen Zeitpunkt aussergewöhnlich hoch ist, wobei die negativen Risiken deutlich überwiegen.

Die Corona-Pandemie prägt auch die Schwyzer Wirtschaft. Das geht aus den Konjunkturbeobachtungen des Schwyzer Wirtschaftsverbandes (H+I) hervor, die der Verband bei seinen Mitgliedern in einer Umfrage erarbeitet hat. Trotz allem besteht ein verhaltener Optimismus, dass sich die Konsum- und Produktionsentwicklungen im Laufe des Jahres 2021 wieder normalisieren könnten. Auf jeden Fall ist man sich einig, dass die Schwyzer Wirtschaft die Folgen der Corona- Pandemie auch im nächsten Jahr noch spüren wird. Dabei wird es mindestens bis Ende 2021 – allenfalls gar Ende 2022 – dauern, bis die Wirtschaftsleistung wieder das Niveau von 2019 erreichen wird, heisst es in der Mitteilung.

Es könnte vereinzelt zu Entlassungen kommen

Einen Lichtblick wollen die grösseren Schwyzer Unternehmen bezüglich Arbeitsplatzsicherheit schaffen. Vereinzelt hätten bereits Kündigungen ausgesprochen werden müssen oder müssten noch ins Auge gefasst werden, weil es die derzeitige wirtschaftliche Lage erfordere. Die befragten Unternehmungen sind aber bestrebt, den Personalbestand 2021 ungefähr auf dem heutigen Niveau halten zu können.

Die Platzverhältnisse in den individuellen Portemonnaies der Schwyzerinnen und Schwyzer werden im kommenden Jahr nicht enger. Weiter heisst es nämlich in einer Medienmitteilung des Schwyzer Wirtschaftsverbandes: «Die befragten Unternehmen sehen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage für das kommende Jahr keinen oder nur wenig Handlungsspielraum für Lohnerhöhungen.» Immerhin stellen sie aber auf individueller Basis bei verschiedenen Unternehmen leistungsund funktionsbezogene Lohnanpassungen in Aussicht.

«Sodann sollen die Arbeitsbedingungen – statt mittels Lohnerhöhungen – durch neue Arbeitsformen wie Homeoffice und andere kreative Lösungen verbessert werden», teilt der H+I weiter mit. Bei den Schwyzer Unternehmungen ist das Minimalziel klar definiert. Sie wollen die aktuellen Umsatzzahlen halten beziehungsweise jene der Vorjahre wieder erreichen.

Mehr «Hopp Schwyz» bei der Verwaltung erwünscht Nicht das beste Zeugnis stellt die Schwyzer Wirtschaft bezüglich des Impulsprogramms «Hopp Schwyz» den zuständigen Ämtern des Kantons aus. Hier seien tatsächlich mehr Impulse erwünscht. Da findet man deutliche Worte. «Wenn immer möglich, sind Aufträge an Unternehmen im Kanton Schwyz, welche hohe qualitative Leistungen erbringen, zu erteilen.» Sodann wird gefordert, dass der Kanton – gerade in der aktuell schwierigen Wirtschaftslage – die Bürokratie abbaue und kunden- beziehungsweise wirtschaftsfreundlicher auftrete und so einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung leiste. Erst recht sollen Schwyzer Unternehmungen nicht noch mit weiteren Gesetzen und Regulierungen zusätzlich belastet werden.

Eine deutliche Forderung des Wirtschaftsverbandes und seiner Mitglieder ist es auch, dass die Infrastruktur im Kanton Schwyz verbessert und Projekte zielgerichtet und zeitnah vorangetrieben werden. Dazu gehören etwa der Ausbau der H8, der Axenstrasse, der Autobahnanschluss Halten in Pfäffikon sowie der Autobahnausfahrt in Küssnacht am Rigi.

An der Umfrage, die Anfang November 2020 durchgeführt wurde, haben ein gutes Dutzend der Schwyzer Unternehmungen teilgenommen; aus unserer Region war die Biberbau AG Biberbrugg beteiligt.

Share
LATEST NEWS