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Freiamt ist im Final in Führung

Ringen, Swiss Winforce League (NLA): Freiamt – Willisau 18:15 – Einsiedler warten auf ihre Bronzemedaille

Freiamt hat gegen Titelverteidiger Willisau den ersten von zwei Titelkämpfen für sich entschieden. Beide Teams brachten es auf je fünf Siege. Das Rennen bleibt damit völlig offen. Die Einsiedler Ringer warten derweil auf ihre Bronzemedaille.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Der ohne Zuschauer ausgetragene Finalkampf in Muri verlief spannend. Willisau musste auf die beiden verletzten Ringer Samuel Scherrer und Florian Bissig verzichten. Bei Halbzeit lagen die Gastgeber mit 11:7 vorne. Dabei trumpften besonders Freiamts Leichtgewichtler gross auf und gaben keinen einzigen Punkt ab. Etwas überraschend war der deutliche 10:0-Sieg von Nino Leutert gegen Timon Zeder. Umgekehrt war es in den beiden Schwergewichtskategorien. Delian Alishahi bezwang in einem einseitigen Duell Roman Zurfluh nach 4.10 Minuten technisch überhöht. Brillanter russicher Techniker

Im Kampf des Abends setzte sich der WM-Dritte Stefan Reichmuth gegen Magomed Alyskhanov mit 6:1 durch. Es war sein mittlerweile dritter Sieg gegen den brillanten Techniker aus Russland. In der zweiten Halbzeit konnte Willisau den Rückstand etwas verkürzen. Neben zwei Niederlagen blieben sie dreimal siegreich. Entgegen den Erwartungen hielt Freiamts ehemaliger Internationale Pascal Strebel den aufstrebenden Michal Portmann mit 5:1 in Schach. Weiter gelang es Marc Weber, die Niederlage gegen Willisaus-Ungare Gergeley Gyuritis mit 5:2 in Grenzen zu halten. Der konditionsstarke Aargauer holte sich gegen Ende des Kampfes zwei für die Mannschaftswertung wichtige Zähler. In einer auf hohem Niveau geführten Begegnung behielt Tobias Portmann gegen den Freiamts EM-Dritten Randy Vock mit 4:0 das bessere Ende. Zum Abschluss des Abends besiegte Jonas Bossert den grossen Taktiker Andrey Malzew mit 5:0.

Rückkampf völlig offen

Trotz dieses Sieges konnte Freiamt die Luzerner nicht entscheidend zu distanzieren. Letztlich gaben die klareren Siege auf der Matte den Ausschlag zu ihren Gunsten.

Dass die Playoffs ihre eigenen Gesetze haben, bewahrheitete sich einmal mehr. Nach den beiden Siegen in den Qualifikationskämpfen wurde Willisau als Favorit gehandelt. Dass in dieser Mannschaftsmeisterschaft wegen der Covid-19-Pandemie keine Ringer mit Doppellizenzen eingesetzt werden durften, erwies sich für die Luzerner als Nachteil. Besonders der Rheintaler Greco-Spezialist Andreas Vetsch wurde in den mittleren Gewichten schmerzlich vermisst. Der Rückkampf in einer Woche in Willisau ist völlig offen und wird über die Titelvergabe entscheiden. Im Gegensatz zu den Vorjahren wird es keinen dritten Match geben.

Einsiedeln gewinnt Forfait

NachdemKriessernangesichts der schwierigen Corona-Situation im Rheintal seine Mannschaft zurückgezogen hat, werden die beiden Kämpfe um die Bronzemedaille mit 40:0 für Einsiedeln gewertet. Wenn der zweite Finalkampf zu Ende gerungen werden kann, würde Einsiedeln erstmals seit über 30 Jahren wieder auf dem Podest stehen. Die Einsiedler Ringer hätten die sportliche Entscheidung auf der Matte bevorzugt. Die Bronzemedaille deswegen als Geschenk bezeichnen zu wollen, wäre allerdings nicht richtig. Bereits nach den Qualifikationskämpfen lag Einsiedeln an dritter Stelle. In diesem Jahr ist im Sport ohnehin alles etwas anders als sonst.

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