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Neuer Anlauf für Schwyzer Kulturförderung

Eine überparteiliche Gruppe fordert mehr Geld für die Kultur im Kanton Schwyz.

JASMIN REICHLIN

Mit dem Fonds zur Förderung der Kultur fördert der Kanton Schwyz bereits projektbezogen. Dieser Topf wird dabei ausschliesslich durch den Lotteriefonds gespiesen. Eine finanzielle Förderung der Infrastruktur, wie Investitionen- und Betriebskostenbeiträge von kulturellen Einrichtungen, sei zurzeit jedoch nicht möglich. Doch genau dies fordern jetzt die Kantonsräte Jonathan Prelicz (SP, Goldau), Mathias Bachmann (CVP, Merlischachen), Lorenz Ilg (GLP, Bäch) und Alois Reichmuth (FDP, Oberiberg) mittels Postulat. So soll die Kulturförderung auch auf Kulturhäuser und -stätten ausgeweitet werden. «Es geht um Betriebe im Kanton Schwyz, die regelmässig und primär Kultur anbieten», so SP-Kantonsrat Jonathan Prelicz.

Tiefe Ausgaben im Bereich Kultur Eine Erhebung vom Bundesamt für Kultur zeigt, dass die Kulturausgaben des Kantons Schwyz und der Schwyzer Gemeinden pro Einwohner inklusive Lotteriebeiträge im innerkantonalen Vergleich sehr tief sind.

Eine Beteiligung an den Investitions- und Betriebskosten von Kulturräumen durch den Kanton bringe viele Vorteile mit sich, so die Postulanten. Denn dank der Förderung könne einerseits das bestehende kulturelle Angebot ausgebaut werden, und zugleich werde das finanzielle Risiko für Kulturveranstalter gesenkt. Ausserdem könne somit das kulturelle Angebot im Kanton längerfristig gesteigert und gesichert werden. In anderen Kantonen würden Kulturstätten bereits jetzt finanziert oder sogar eigene Betriebe geführt. Dabei sei der wirtschaftliche Aspekt nicht zu vernachlässigen. «Kulturförderung ist auch Wirtschaftsförderung. Diese Gelder fliessen direkt in den Kanton», so CVP-Kantonsrat Mathias Bachmann. Zudem profitiere auch der Tourismus, der eine wichtige Stütze für die Kulturszene darstelle und zugleich entscheidend für die Attraktivität des Standorts sei.

Aus diesen Gründen sei es an der Zeit, dass der Kanton Schwyz in Zukunft auch an die kulturellen Einrichtungen von Gemeinden, öffentlich-rechtlichen und privatrechtlichen Vereinigungen finanzielle Unterstützung gewähren könne, heisst es im Postulat. Die vier Kantonsratsmitglieder fordern deshalb den Regierungsrat auf, zu prüfen, ob dem Kantonsrat eine Vorlage zu unterbreiten oder ob eine andere Massnahme zu treffen sei, damit die kantonal gelebte projektbezogene Kulturförderung durch die finanzielle Förderung der Infrastruktur von Kultureinrichtungen ergänzt werden kann. Es sei bewusst noch keine bestimmte Summe oder ein Prozentsatz genannt worden. «Uns geht es vor allem darum, dass die Regierung sich der Thematik annimmt», so Prelicz. Die genaue Umsetzung sei hierbei noch offen.

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