Veröffentlicht am

Von Corona ausgebremst

Von Corona ausgebremst Von Corona ausgebremst

Wegen des Virus verlor der Rothenthurmer Skispringer Andreas Schuler nicht nur den Platz im Weltcup-Team

Einen Monat verbrachte Andreas Schuler in Quarantäne – und musste deshalb auf den Platz im Weltcup-Team verzichten.

JOLANDA VAN DE GRAAF

«Seit meiner Genesung vom Coronavirus verspüre ich Druck auf meiner Brust», sagt der Rothenthurmer Andreas Schuler zu den Folgen seiner Covid-19-Erkrankung. Tests beim Spezialisten letzte Woche in Zürich ergaben, dass er neuerdings unter Leistungsasthma leidet.

«Offenbar war die Veranlagung dazu schon vor dem Virus da, aber erst die Erkrankung löste das Asthma aus.» Ob es ihn im Wettkampf beim Skispringen behindern wird, kann der 24-Jährige heute noch nicht sagen.

Schulers Corona-Odyssee startete Anfang Oktober. Nach einer Trainingswoche mit dem Weltcup-Team in Oberstdorf in Deutschland besuchte er am Wochenende seine Freundin. «Ich war sofort alarmiert, als ich merkte, dass das Abendessen keinen Geschmack hatte», erzählt er. Tags darauf liess er sich testen. Weitere Symptome verspürte er praktisch keine.

Noch bevor sein Resultat vorlag, meldete sich Teamkollege Killian Peier im Gruppenchat der Skispringer mit schlechten Neuigkeiten. Er war positiv auf das Coronavirus getestet worden. «Wer wen angesteckt hat, wird wohl ein Geheimnis bleiben», sagt Schuler nachdenklich.

Von der ersten in die zweite Quarantäne Andreas Schuler kurierte seine Covid-19-Erkrankung aus und verbrachte rund 14 Tage in Quarantäne bei seiner Freundin. Danach rückte er für weitere Trainingstage wieder in Oberstdorf ein. Kaum ins elterliche Zuhause in Rothenthurm heimgekehrt, folgte bald die nächste Hiobsbotschaft. Seine Schwester, welche die Pädagogische Hochschule in Goldau besucht, war positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Entsprechend wurde Andreas Schuler erneut für 10 Tage in Quarantäne geschickt. Während dieser Zeit verpasste der Skispringer die Schweizer Meisterschaften. «Dort hätte ich mich mit einem starken Resultat für meinen Verbleib im Weltcup-Team empfehlen wollen.» Rang 24 belegt Beim einzigen Weltcupspringen des Sommers hatte Andreas Schuler den 24. Rang belegt. «Seit diesem Frühling springe ich mit dem gleichen Schuhmodell wie Simon Ammann», erklärt er. Ein risikoreiches Unterfangen, denn nur schon eine minime Umstellung bringt im Skispringen den Bewegungsablauf aus den Fugen. Bis im Sprung alles wieder zusammenpasst, braucht es Zeit – und viele Sprünge. «Anfangs funktionierte die Umstellung sehr gut. Plötzlich schlichen sich aber Unstimmigkeiten ein.» Genau darum war Schulers Corona-Zwangspause von einem Monat derart fatal. «Ohne Sprünge konnte ich an der Technik nicht weiterfeilen. Das warf mich sportlich enorm zurück.» Tritt im Continental-Team an

Die Skisprungsaison packt Andreas Schuler nun nicht im Weltcup-, sondern im Continental- Team an. Sein erster Wettkampfeinsatz dürfte voraussichtlich der FIS-Cup vom 11. bis 13. Dezember in Kandersteg sein. «Ich stecke mir nun neue Ziele. Am wichtigsten ist mir, dass ich bei meinem ersten Wettkampf zu 100 Prozent bereit bin», so der Rothenthurmer.

Vereint mit den Skispringer-Kollegen auf der Schanze in Einsiedeln: der 24-jährige Rothenthurmer Andreas Schuler (im Bild vorne). Nicht nur Schuler startet aber diese Saison nicht im Weltcup, auch Killian Peier (2.v.l.) ist wegen Verletzung nicht dabei. Foto: Lukas Schumacher

«Ich war sofort alarmiert, als ich merkte, dass das Abendessen keinen Geschmack hatte.»

Andreas Schuler

Share
LATEST NEWS