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Nun will er sich im Weltcup etablieren

Nun will er sich im Weltcup etablieren Nun will er sich im Weltcup etablieren

Der Trachslauer Skifahrer Cedric Ochsner strebt möglichst viele Renneinsätze an

Der Trachslauer Cedric Ochsner hat Ende der letzten Saison mit dem 23. Rang in der Abfahrt von Kvitfjell den Sprung vom C-Kader ins B-Kader und damit auch die Aufnahme in die Elitegruppe im Weltcup Speed geschafft.

KONRAD SCHULER

Der 22-jährige Cedric Ochsner wuchs in Alpthal auf und ging dort in die Primarschule. Die Sekundarschule besuchte er in Einsiedeln. Danach absolvierte er die Lehre zum Elektroinstallateur bei der Elektro Zehnder GmbH in Pfäffikon und schloss diese erfolgreich ab. Seit diesem Frühjahr ist er Profisportler. Der heute in Trachslau wohnhafte Skirennfahrer startet für den SC Hausen am Albis.

«Fühle mich sehr gut»

Seit er dreieinhalbjährig sei, fahre er Ski. Von Anfang an habe er sich in den Kopf gesetzt, Skirennfahrer zu werden. Nun hat er also ein erstes grosses Ziel erreicht. «Es geht mir super, ich konnte tipptopp trainieren, ich fühle mich körperlich und psychisch fit und bereit», so Ochsner auf die Frage nach seinem Befinden.

Am 7. März gab Cedric Ochsner in der Abfahrt von Kvitfjell sein Weltcup-Debüt und reüssierte gleich im ersten Rennen auf der höchsten Stufe. Für Aufsehen hatte er aber vor allem im ersten Training zwei Tage vorher gesorgt, als er völlig überraschend auf den zweiten Platz gefahren war. Mit der Startnummer 49 bestätigte er dann seine Ambitionen im Rennen mit dem feinen 23. Rang in seiner allerersten Weltcupabfahrt. Vom C- ins B-Kader berufen

Als Lohn wurde er vom C-Kader ins B-Kader berufen und konnte nun in diesem Sommerhalbjahr erstmals mit der zweiten Speedgruppe von Swiss-Ski trainieren, genau gesagt in der Elite Weltcup Speed. In der Mastery Weltcup Speedgruppe absolvierten Beat Feuz, Carlo Janka, Mauro Caviezel, Niels Hintermann, Urs Kryenbühl und Marc Gisin die Trainings, in der Elite Weltcup Speedgruppe Ralph Weber, Gilles Roulin, Lars Rösti, Nils Mani, Stefan Rogentin und Cedric Ochsner.

Seit August standen abwechslungsweise ein paar Schneetage und ein paar Tage Training zu Hause auf dem Programm. Nach mehreren Trainings in Zermatt und Saas Fee ging es auf die Diavolezza und ins Skigebiet Parsenn in Davos. Oft haben die Athleten der beiden Speedgruppen gemeinsam trainiert, wobei die Trainings sich ein wenig überlappten.

«Ich habe bereits viele Abfahrtstage hinter mir. Dazu kamen relativ viele Tage mit Riesenslalomtraining. Am wenigsten habe ich bis anhin die Disziplin Super-G trainiert. Dank dem grossen Wetterglück, das wir in diesem Herbst hatten, haben wir auf dem Schnee ausgezeichnete Verhältnisse angetroffen», so Ochsner zu den letzten dreieinhalb Monaten.

Auf Schnee habe er mit Gruppentrainer Vitus Lüönd und Assistenztrainer Mathias Briker trainieren können. Sein Konditionstrainer ist Jürgen Loacker. Beim Material sei alles beim Alten geblieben, ebenso dürfe er im Servicebereich weiterhin von den Erfahrungen von Pascal Lémoine von Salomon-Ski profitieren.

«Weltcup-Starts als Ziel» Cedric Ochsner hat sich klare Ziele gesetzt und weiss aber auch, wie schwierig diese in der sehr starken Schweizer-Speedmannschaft zu erreichen sein werden.

Er hofft auf möglichst viele Weltcup-Einsätze, vor allem in der Disziplin Abfahrt. «Im Super- G bin ich sicher noch nicht so weit wie in der Abfahrt. Wenn ich die Qualifikation für einen Startplatz habe, will ich auch möglichst in die Punkte fahren. Wer von Swiss-Ski in den Speed-Disziplinen starten kann im nächsten Winter, für den ist die Chance wegen der harten Konkurrenz auch gross, jeweils in die ersten 30 zu fahren », so die Einschätzung von Ochsner.

Europacup auch im Blick Obwohl die Qualifikation für möglichst viele Weltcuprennen Priorität hat, wird Ochsner aller Voraussicht nach auch einen Blick auf die Europacuprennen richten. Falls es nicht häufig genug für Weltcuprennen reicht, könnte bald auch ein Augenmerk auf die Europacup-Rennen gelegt werden, um via Europacup-Disziplinenrangliste für den übernächsten Winter einen fixen Startplatz im Weltcup zu erkämpfen. «Ich weiss, dass ich vor allem Anfang Saison ein sehr strenges Programm absolvieren werde, da ich eventuell im Weltcup und Europacup diverse Starts wahrnehmen werde», so die Aussichten von Ochsner.

Da Swiss-Ski über mindestens ein Dutzend Speedfahrer verfügt, die einen der acht Startplätze in Abfahrt und Super-G erkämpfen können, beabsichtigt Ochsner vor allem zu Saisonbeginn auf beiden Hochzeiten zu tanzen oder tanzen zu müssen. «Ende Dezember kann ich die Situation wohl bereits besser einschätzen », zeigt er sich optimistisch.

Programm noch vage Geplant wäre für den 4. Dezember die Schweizermeisterschaft im Super-G in Zinal. Am gleichen Ort würden am 7. und 8. Dezember zwei Super-G-Rennen im Europacup ausgetragen. Weitere Europacup-Wettkämpfe wären am 14. und 15. Dezember mit zwei Abfahrten in Santa Caterina und am 21. und 22. Dezember in Altenmarkt-Zauchensee mit zwei Super-G-Rennen. Die ersten Speed-Rennen auf Stufe Weltcup stehen am 12. und 13. Dezember in Val d’Isère mit einer Abfahrt und einem Super-G an.

«Haben uns gegenseitig gepusht» Cedric Ochsner hat im Sommerhalbjahr wöchentlich drei bis vier Trainings zusammen mit Urs Kryenbühl im Kraftkeller in Unteriberg absolviert, wenn sie zu Hause waren. «Zudem haben wir pro Woche ein bis zwei harte Intervall-Trainings im Freien ausgeführt. Dabei haben wir uns gegenseitig gepusht. Wir konnten sicherlich beide vom gemeinsamen Training profitieren. Die Zeit ging zudem jeweils rascher vorbei», analysiert Ochsner.

«Wir sind im Rennen Rivalen, ansonsten aber gute Kollegen. Der Skirennsport ist gleichzeitig Einzel- und Teamsport. Jeder von uns freut sich auch am Erfolg des anderen, auch wenn man selber lieber schneller gefahren wäre», beschreibt er das gute Einvernehmen in der Schweizer-Mannschaft. «Ich bin glücklich, dass ich mit den weltbesten Skirennfahrern meinen geliebten Sport ausüben kann», so das Fazit von Ochsner.

So ein gutes Resultat wie bei der Ski-Weltcup-Abfahrt in Kvitfjell will der Trachslauer Cedric Ochsner wieder erzielen. Foto: Konrad Schuler

«Im Super-G bin ich sicher noch nicht so weit wie in der Abfahrt.

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Cedric Ochsner

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