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Mit Masken gegen Masken

LESERBRIEFE

«Mit Masken gegen Masken, EA 10. November)

Mit Interesse habe ich den Beitrag über die Kundgebung des Vereins «FriedVoll» auf dem Klosterplatz gelesen. Es stellt sich für mich die Frage nach den Zielen dieses Vereins, welche zur Gründung geführt haben – ausser, dass man angeblich mit der Maske nicht mehr atmen kann. Leider konnte ich weder Ziele erkennen, noch waren für mich die Beweggründe klar ersichtlich.

Wenn ich lesen muss, dass die Wirksamkeit der Masken teilweise angezweifelt wird, beziehungsweise die wissenschaftlichen Erkenntnisse angeblich dazu fehlen würden, dann haben die Exponenten dieses Vereins es verpasst, sich fachlich in dieser Frage informieren zu lassen. Dass die Maske eine Wirkung hat, dürfte heute wohl niemand mehr bezweifeln, ausser den chronischen «Corona-Leugnern», von denen sich der Verein «Fried-Voll» aber distanziert.

Im Beitrag wird auf die fehlenden Betten hingewiesen und dass man es versäumt haben soll, diese bereitzustellen. Auch bei dieser Aussage steht wenig Sachlichkeit dahinter. Die Bettenzahl ist sicher ein Problem, aber was nützen 1000 Intensivbetten, wenn wir die Betreuung der Patienten nicht sicherstellen können. Es fehlt schlicht an Pflegepersonal, und das dürfte dem Verein «FriedVoll» wohl auch klar sein, dass es unmöglich ist, innerhalb von ein paar Monaten genügend Pflegepersonal zur Verfügung zu haben.

Ich bin für Meinungsfreiheit und jeder soll seine Meinung auch einbringen können, sei es über die Medien oder auf Demonstrationen. Nur, jeder sollte endlich begreifen, dass wir nur zusammen diese schwierige Zeit überwinden können. Wir leben nicht auf einer Insel. Unser lockeres Egoverhalten hat dazu geführt, dass die Schweiz heute in vielen Ländern auf der Risikoliste steht und in den Medien der Nachbarländern werden wir vermehrt als negatives Beispiel dargestellt. Die Folgen für das Gewerbe und insbesondere für den Tourismus sind gravierend. Wer bucht seine Skiferien in einem Land, welches auf der Risikoliste steht und dem ein lockeres Verhalten vorgeworfen wird? Dem ganzen Tourismus und dem Gewerbe allgemein helfen solche Kundgebungen wenig.

Was den Verein «FriedVoll» betrifft, dessen Existenz ich auf keinen Fall in Frage stellen will, rate ich zu mehr Sachlichkeit und einer klaren Positionierung. «Dä Füfer us Weggli chame nöd ha.» An dieser Stelle auch ein grosser Dank an die Ärzte und das Pflegepersonal, die täglich das ausbaden müssen, was solche Bewegungen zumindest teilweise in Frage stellen.

Johann Stoffel, Am Eubach (Euthal)

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