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«Jesus bringt Farbe in mein Leben»

«Jesus bringt Farbe in mein Leben» «Jesus bringt Farbe in mein Leben»

Erstkommunion 2020 in Einsiedeln

Die Erstkommunionfeiern in der Pfarrei Einsiedeln waren vom Frühling in den Spätherbst verschoben worden. Es wurden Feiern in kleinerem, aber umso persönlicheren Rahmen angeboten, die den Erstkommunionmädchen und -buben in besonderer Erinnerung bleiben werden.

FRANZISKA KELLER

Die Erstkommunion der Pfarrei Einsiedeln wurde nach Rücksprache mit den Kantonsverantwortlichen auf den Spätherbst angesetzt: 8. November (Trachslau und Euthal), 15. November (Einsiedeln und Gross) und 22. November (Bennau und Egg). Dass die zweite Welle so hoch gehen und später anrollen würde, konnte niemand voraussehen.

So mussten die Erstkommunionfamilien sich wieder auf eine Änderung einlassen: durch die Veranstaltungsbeschränkung durften nur gerade 30 Personen am Gottesdienst teilnehmen. Nicht alle Familien konnten sich mit diesem Entscheid anfreunden, weshalb sich einige entschieden, die gemeinsame Feier ganz zu streichen. So feierte in Euthal nur eines von vier Kindern seine erste Kommunion und in Willerzell meldeten alle der 10 Familien ihr Kind ab. In Einsiedeln meldeten sich zwei Drittel der Erstkommunionmädchen und -buben zur gemeinsamen Feier an. Wer sich nicht dafür entscheiden konnte, kann nach Abklingen der Pandemie einen Sonntag frei wählen, um die erste Kommunion zu empfangen. Dann ohne offizielle Erstkommunionfeier, aber mit der Familie – was einzelne Familien bereits während des Sommers getan haben.

Erstkommunionfeier im Oratorium In den vergangenen Jahren fand der Weisse Sonntag der Einsiedler Kinder jeweils in der Klosterkirche statt. Diesmal entschieden sich die Verantwortlichen, die beiden Gottesdienste um 9 und 11 Uhr im Oratorium zu feiern, wo die 30 Stühle halbkreisartig um den Altar angeordnet werden konnten. An der Wand hing ein grosser Stoffregenbogen, als Ausdruck des diesjährigen Erstkommunionthemas: «Jesus bringt Farbe in mein Leben» und auf dem Altar standen sieben Kerzen, jede in einer Farbe des Regenbogens.

Bei der Besammlung vor dem Gymnasiumseingang war man noch etwas unsicher – auf beiden Seiten – Familien wie die beiden Verantwortlichen Pater Basil und Franziska Keller. Würde die Feier stimmig werden? Würden die Herzen der Anwesenden berührt? War die Enttäuschung über die Feier im kleinen Rahmen wegzustecken? Zudem hatte man, wieder nach Rücksprache mit dem Kanton, entschieden, dass alle – Kinder wie Erwachsene – während des Gottesdienstes eine Schutzmaske tragen mussten. Als dann beim Einzug ins Oratorium die Musik der Band erklang, begann aber die Skepsis bei vielen offensichtlich zu weichen. Laurent Girard, Patrick Holzer und Mathias Meier spielten sich in die Herzen der Anwesenden. Da das Singen leider auch untersagt war und nur beim Sanctus eine kleine Ausnahme gemacht wurde, konnten die drei Musiker den Gottesdienst noch wesentlicher mitgestalten als die Jahre zuvor.

Das Thema Regenbogen, als Zeichen des Versprechens von Gott, dass er uns Menschen nahe ist, zog sich durch die Feier. Pater Basil schaffte im Evangelium einen schönen Bogen zum Emmaustext und schenkte den Kindern anschliessend eine passende Karte von Sieger Köder, die zeigt, wie sich jedes Kind in Gottes Hand geborgen fühlen darf.

Die Anspannung wich im Laufe der Feier. Bei den Fürbitten, spontan vorgelesen von Erstkommunionkindern und Erwachsenen, wurden die bunten Kerzen auf dem Altar angezündet, die Gaben wurden in einer kleinen Prozession auf den Altar gestellt und man spürte, dass die Kinder dabei waren.

Zum Schluss der Erstkommunionfeier wurde den Kindern ihr Erstkommunionkreuz mit dem passenden Sujet und einem persönlichen Gedanken durch Franziska Keller und Pater Basil übergeben. Die Kinder, welche sich für den anderen Weg entschieden haben, bekommen zum gegebenen Zeitpunkt gerne auch ein Kreuz. Vor dem Segen wurde gedankt, allem voran für die Flexibilität und die Bereitschaft der Familien, sich auf diese Erstkommunionfeier einzulassen. Beim Auszug warteten die weiteren Angehörigen draussen vor dem Kloster bei schönstem Sonnenschein.

Diese Erstkommunionfeiern haben es gezeigt. Auch in der Kirche darf man sich für neue Wege öffnen. Hoffen wir, dass sich die Menschen für Veränderungen mitbewegen lassen.

Am letzten Sonntag wurde in Einsiedeln die Erste Kommunion in zwei Durchgängen gefeiert. Verantwortlich für die Feier waren Pater Basil Höfliger und Franziska Keller. Fotos: Ramona Fuhrer-Schönbächler

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