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Rothenthurm will den Steuerfuss um 10 auf 160 Prozent senken

Rothenthurm will den Steuerfuss  um 10 auf 160 Prozent senken Rothenthurm will den Steuerfuss  um 10 auf 160 Prozent senken

Drei Jahre nach der letzten Reduktion will der Gemeinderat von Rothenthurm die Steuern erneut senken. Das hohe Eigenkapital machts möglich.

VICTOR KÄLIN

Der Gemeinderat von Rothenthurm schaut zuversichtlich in die Zukunft. Obwohl er für die nächsten vier Jahre 2021 bis 2024 in der Rechnung durchgehend rote Zahlen einsetzt, beantragt er, auf das nächste Jahr den Steuerfuss von 170 auf 160 Prozent zu senken. Seine Zuversicht schöpft er aus dem Eigenkapitalpolster, das per Anfang dieses Jahres 3,6 Millionen Franken betrug. Treffen die budgetierten Verluste bis 2024 tatsächlich ein, würde sich das freie Eigenkapital auf noch immer 2,4 Millionen Franken reduzieren.

Deshalb erachtet der Gemeinderat die Steuerfussreduktion als «nachhaltig und gerechtfertigt » – zumal in den letzten drei Jahren immer zusätzliche Abschreibungen getätigt wurden. Dadurch kann der Abschreibungsaufwand in den Folgejahren tiefer gehalten werden. Die letzte Steuerfusssenkung von 180 auf 170 Prozent erfolgte auf das Jahr 2018. Die Rechnungsprüfungskommission unterstützt den Antrag.

Mehrausgaben 2021 von 237’000 Franken Für das Jahr 2021 erwartet der Gemeinderat in der Laufenden Rechnung einen Gesamtaufwand von 10,010 Millionen Franken und einem Gesamtertrag von 9,773 Millionen, was einen Aufwandsüberschuss von 237’000 Franken ergibt.

Auch in Rothenthurm berücksichtigt man die Auswirkungen der Covid-Pandemie auf die Steuereinnahmen. Bei den natürlichen Personen geht man von einer Reduktion von 5 Prozent aus und bei den juristischen Personen von 15 Prozent. In die andere Richtung entwickelt sich hingegen der Finanzausgleichsbetrag. Die Gesamtsumme erhöht sich gegenüber dem Budget 2020 um 54’100 Franken. Im Vergleich zur Rechnung 2016 haben sich diese Vergütungen um insgesamt 1,205 Millionen Franken erhöht! Wie sich der Finanzausgleich sowie die Grundstückgewinnsteuern für die kommenden Jahre entwickeln, ist derzeit jedoch schwer voraussagbar. Auch der Steuerkraftausgleich für die Gemeinde Rothenthurm lebt von den hohen Steuererträgen der Gebergemeinden. Wie hoch die Steuerertragseinbussen in diesen Gemeinden aufgrund der derzeitigen Pandemie ausfallen werden, kann nur schwer abgeschätzt werden.

Trotzdem geht der Gemeinderat für die nächsten paar Jahre «von einen stabilen Gemeindesteuerfuss » aus, sofern sich durch das Kantonsprojekt «Finanzen 2020» und die allfälligen Steuerausfälle aufgrund von Covid-19 nicht wesentliche und teils unvorhersehbare Änderungen für die Gemeinde ergeben.

Eine frohe Kunde gibt es auch zum Rechnungsabschluss 2020: Er dürfte besser ausfallen als das im Voranschlag 2020 budgetierte Defizit von 373’000 Franken. Genauere Einzelheiten werden beim definitiven Rechnungsabschluss im März 2021 zu erwarten sein. Altersheim-Beteiligung und Baurecht im Rittlisgatter Rothenthurm will 2021 insgesamt 4,88 Millionen Franken investieren. Der grösste Teil davon (3,46 Millionen Franken) entfällt dabei auf die Beteiligung am Alters- und Pflegeheim St. Anna in Steinerberg. Hier wollen Sattel, Steinerberg und Rothenthurm das Altersheim käuflich erwerben. Beantragt wird an der Gemeindeversammlung auch die Abgabe im Baurecht von rund 8800 Quadratmetern Land, das im Besitz der Gemeinde ist. Im Rittlisgatter soll auf diesem Grundstück Raum für neue Mehrfamilienhäuser und Gewerbebauten realisiert werden. Dank der Landabgabe im Baurecht wird verhindert, dass der Gemeinde beim Finanzausgleich Nachteile entstehen.

Gemeindeversammlung Freitag, 11. Dezember, 20 Uhr, Turnhalle Mehrzweckgebäude Müllernstrasse

Die Zeit ist reif für eine Totalsanierung: Das Rothenthurmer Hallenbad ist in die Jahre gekommen. Gebaut wurde es in den 70er-Jahren.

Foto: Albert Marty

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