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«Man kann ein wenig abwechseln zwischen Ländler und Popsachen, das finde ich cool»

Am Samstagabend traten auf SRF 1 bei der beliebten Volksmusiksendung «Potzmusig» die «Örgälibandi » und Musikschullehrer Walter Fuchs aus Unteriberg auf.

KONRAD SCHULER

Die Sendung wurde in der Kartause Ittingen in Warth im Kanton Thurgau aufgezeichnet und am Samstagabend zu bester Sendezeit zwischen 18.45 Uhr und 19.15 Uhr ausgestrahlt. Moderator Nicolas Senn führte zu Beginn aus, dass die Kartause Ittingen vor über 850 Jahren gegründet worden sei. «Ich bin mir nicht sicher, ob die Mönche in diesen Jahrhunderten Zeit hatten, Musik zu machen», äusserte er sich. Jedenfalls sei die Kartause Ittingen heute ein Kultur- und Veranstaltungszentrum. «Wir bringen heute die Ländlerklänge in diese historischen Mauern», so der Moderator weiter.

Bewerbungsvideo half weiter Nachdem die Formation ProHudi-Tschupp und die Appenzeller Frauestriichmusig an der Reihe waren, leitete Nicolas Senn zur Ansage der «Örgälibandi» mit Michael, Sven und Doris Manser sowie Clemens Krienbühl über. «Die ‹Örgälibandi› hat sich per Vorstellungsvideo bei der Volksmusikredaktion gemeldet, wir hatten grosse Freude am originellen Bewerbungsvideo», so Nicolas Senn. Mit «I dr Druesberghütte » zeigte die Formation dann ihr solides Können.

Stubete als Sprungbrett Nicolas Senn unterhielt sich danach ausführlich mit dem zwölfjährigen Clemens Krienbühl. «Du hast mit Jagd, ‹Purä› und der Volksmusik so viele Hobbys, dass du schon dreimal so alt sein könntest», meinte der Moderator. Clemens Krienbühl erzählte hierauf, wie sich die Musikanten zusammengefunden haben. «Ich ging an ein Priisbödälä. Meine Grossmutter bekam den Tipp, dass in der Biberegg eine Stubete stattfinde. Ich habe mir diese nicht entgehen lassen und setzte mich ganz zufällig neben Sven, den ich damals noch nicht kannte. Wir redeten miteinander und als ich aufgerufen wurde, fragte ich Sven, ob er mit auf die Bühne komme. Dieser bejahte und Michi kam auch gleich mit.» Geprobt werde vor allem am Mittwochnachmittag und an Wochenenden. Er selber übe aber jeden Tag mehrmals. «Zuerst wird Musik gemacht, dann gehts zum Purä», so Clemens. Dann sprach ihn Nicolas Senn auf die Intensität des Übens an. «Dein Vater hat mir gesagt, dass du so viel übst, dass er es manchmal fast nicht mehr hören mag», so der Moderator. Clemens bejahte. Weiter sprach Nicolas Senn den Nachwuchsmusiker auch auf die grosse Auswahl an Schwyzerörgeli an, die er habe. Diese Sammlung wurde auch bildlich präsentiert.

Kurz kamen auch Sven und Michael zu einem Statement. «Ländlermusik gefällt mir am besten, es ist die beste Musik», so Sven. «Man kann ein wenig abwechseln zwischen Ländler und Popsachen, das finde ich cool», so Michael. «Jeder Tag bringt Highlight»

Sven und Michael besuchen die Musikschulstunden beim Unteriberger Musikschullehrer Walter Fuchs in der Musikschule in Einsiedeln. Walter Fuchs unterrichtet seit 2008 bei der Musikschule Unteriberg und seit 2010 auch bei der Musikschule Einsiedeln. Aktuell unterrichtet er rund 50 Kinder und Jugendliche auf dem Schwyzerörgeli.

«Ich habe in den letzten Jahren beobachtet, dass in Sachen Volksmusik ein relativ starker Boom passiert ist, vor allem beim Schwyzerörgeli und im gesamten Deutschschweizer-Bereich. Dieses Instrument bekam einen starken Zulauf», so der vierfache Familienvater.

«Es gibt jeden Tag ein kleines Highlight. Das kann ein Stücklein sein, das super gespielt wird von einem Schüler, oder eine Stelle, die der Schüler schon lange üben musste und es plötzlich geht. Das sind für mich schöne Erlebnisse, es muss nicht mal etwas Grosses sein», so Walter Fuchs zu seiner Leidenschaft als Musikschullehrer.

Nicolas Senn erinnerte daran, dass an diesem Samstag der nationale Tag der musikalischen Bildung stattfinde. Er dankte allen Musiklehrern für ihren Einsatz.

Auch Rothenthurm im Fokus Aus regionaler Sicht stand zudem der Auftritt des Trios Interfolk mit der in Rothenthurm aufgewachsenen Marion Suter im Fokus. Sie schloss im Jahr 2013 den Master of Arts in Musikpädagogik im Hauptfach Klavier Klassik ab und spielt auch mit beim Akkordeonduo «Martin Suter jun. und sen.». Kürzlich erhielt sie den mit 30’000 Franken dotierten Werkbeitrag des Kantons Schwyz. Auf die Frage von Nicolas Senn, was sie mit diesem Geld mache, führte sie aus: «Vielleicht ‹poschte› ich ein paar Tasten von einem Flügel. Eigentlich geht es aber darum, dass ich mehr Zeit habe zum Komponieren und dann sollte das Ganze ja auf eine CD aufgenommen werden.» Weitere Mitwirkende waren die Musikgesellschaft Mühlrüti und das Schwyzerörgeli-Trio Werner Gasser, das mit dem Stück «Im Harley Fieber» die gelungene Sendung abschloss.

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