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Einsiedler Lokalkomitee mit Schlussspurt für die KOVI

Einsiedler Lokalkomitee mit Schlussspurt für die KOVI Einsiedler Lokalkomitee mit Schlussspurt für die KOVI

Die Aktivisten des Lokalkomitees Einsiedeln klärten letzten Samstag an einer Standaktion nochmals wichtige Fragen zur Konzernverantwortungsinitiative KOVI.

Mitg. Volksnaher und zweifellos günstiger, wenn auch weniger repräsentativ als über ein Meinungsforschungsinstitut, lässt sich die Stimmungslage zur bevorstehenden Abstimmung «für verantwortungsvolle Unternehmen – zum Schutz von Mensch und Umwelt» an einem Samstag bei schönem Wetter auf der Einsiedler Hauptstrasse ermitteln. So nicken einige Passanten wohlwollend zu, andere wechseln schleunigst die Strassenseite. Nicht wenige packen aber die Gelegenheit beim Schopf und möchten Antworten auf ihre noch ausstehenden Fragen. Wie stark sind KMU betroffen?

Dabei ist die Frage nach der Gefährdung der einheimischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit Abstand die am häifigsten gestellte, haben doch die Aussagen von Wirtschaftsführern und wichtigen Politikerinnen tatsächlich sehr verunsichert. Raimund Sigrist, Simon Birchler, Martin Linsi, Andreas Marty und Franz Camenzind vom Lokalkomitee Einsiedeln legten sich ins Zeug, um anhand des Initiativtextes aus der Abstimmungsbroschüre hier Klarheit zu schaffen. Martin Linsi wies immer wieder auf die Schlüsselstelle in Art. 101a, Absatz 2b hin: … bei der Regelung der Sorgfaltsprüfungspflicht nimmt der Gesetzgeber Rücksicht auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen, die geringe derartige Risiken aufweisen.

Die Initiative sehe also vor, dass hier kleine und mittlere Unternehmen entsprechend ausgenommen würden und spiele diesen Ball auch den Gesetzgebern im Parlament zu, wo doch kleine und mittlere Unternehmen ausreichend vertreten sind, um ihre Interessen entsprechend einzubringen. «Die Gefährdung der KMU durch die KOVI erweist sich offenbar als ebenso verfänglich wie unhaltbar, wie die Mär vom bösen Wolf (KOVI) und den sieben Geisslein (KMU)», meinte augenzwinkernd Franz Camenzind. Simon Birchler fügte bei, dass bei Annahme der Initiative ein weltweites Gütesiegel für Konzerne mit Sitz in der Schweiz geschaffen werde, da sie Umweltschutz und Menschenrechte angemessen in ihre Sorgfaltspflicht einbeziehen würden.

Ein Passant regte sich gar furchtbar über die Anliegen der Initiative auf und argumentierte fragend dagegen,woher denn der Stoff der Flagge sei, die da aufgespannt sei! «Wahrscheinlich aus China», meine Franz Camenzind lakonisch, was den Zornentbrannten keineswegs beruhigte. Erst das anschliessende längere Gespräch über Aufstieg und Untergang der Schweiz und über die Rettung der Welt beschwichtigte die Gemüter und liess allen die wunderbare Gewissheit, auf Einsiedler Strassen trotz Corona politisch frei diskutieren zu dürfen.

Das Einsiedler Lokalkomitee zur Konzernverantwortungsinitiative stand am Samstag an der Strasse Red und Antwort. Foto: zvg

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