Veröffentlicht am

Landreserven für Asylwesen im Fokus

Plätze im Asylwesen in einem Neubau in Biberbrugg unterzubringen würde laut Meinung der Schwyzer Regierung zu hohen Kosten führen.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Braucht der Kanton Schwyz noch mehr Landreserven für Asyl-Durchgangszentren?», lautet die Kleine Anfrage, die der SVP-Kantonsrat Wendelin Schelbert aus Muotathal an die Adresse des Schwyzer Volkswirtschaftsdepartements richtet: Auch stelle sich die Frage, weshalb der Regierungsrat bei Asyl-Durchgangszentren nicht die gleiche Strategie verfolge wie bei Schulen und Spitälern, die aus Gründen der Effizienz vermehrt zusammengelegt würden.

«So könnte man beispielsweise die zwei Asyl-Durchgangszentren Morschach und Biberbrugg zusammenlegen, um Kosten in der Verwaltung zu sparen sowie Synergien zu nutzen», schreibt Schelbert.

Seit rund dreissig Jahren betreibt der Kanton Schwyz in Morschach das Durchgangszentrum Degenbalm für Asylsuchende mit Platz für 95 Personen. Die aktuell letzte Verlängerung des Mietverhältnisses endet im Februar 2023. Die Besitzerin beabsichtigt, die Liegenschaft anschliessend zu verkaufen. Betreuung verlaufe reibungslos

Schwyz ist gemäss Asylrecht des Bundes verpflichtet, rund 2,8 Prozent der den Kantonen zugewiesenen Asylsuchenden zu übernehmen. Weiter wird verlangt, dass der Kanton Schwyz diese Personen während mindestens sechs Monaten in eigenen Strukturen unterbringt und sie auf das Leben in den Gemeinden vorbereitet.

«Die beiden Durchgangszentren Biberhof und Degenbalm haben sich in den vergangenen Jahren bewährt und sind etabliert», antwortet Regierungsrat Andreas Barraud: Beide Standorte würden von der Bevölkerung und den Standortgemeinden akzeptiert.

«Der Betrieb beider Durchgangszentren kann ohne Probleme gewährleistet werden. Die Betreuung der Asylsuchenden verläuft weitgehend reibungslos », schreibt der Vorsteher des Schwyzer Volkswirtschaftsdepartements in seiner Antwort: Die Grösse mit je maximal rund hundert Bewohnern erlaube eine schlanke Betriebsorganisation sowie eine effiziente Betreuung.

«Gleichzeitig sind beide Betriebe überschaubar und gut verträglich mit der Kleinstrukturiertheit des Kantons», betont Barraud: Das Zusammenleben sowie die Betreuung könnten zweckmässig und konfliktarm ausgestaltet werden.

Nur noch zwei Standorte Der Regierungsrat habe eine alternative Variante mit einem Neubau in Biberbrugg von einem externen Architekten prüfen und berechnen lassen, führt der Regierungsrat aus: Grundsätzlich wäre es möglich, auf dem Areal Biberhof einen zusätzlichen Neubau für rund hundert Personen zu realisieren.

«Die Abklärungen haben jedoch deutlich aufgezeigt, dass die Kosten für einen Neubau höher ausfallen würden als die jetzt vom Regierungsrat beantragte Ausgabenbewilligung für den Erwerb der Liegenschaften in Morschach », schreibt Barraud.

Die Anzahl Standorte von kantonalen Unterbringungseinrichtungen sei in den vergangenen Jahren bereits auf zwei reduziert worden, schildert der Volkswirtschaftsdirektor: «Der Mietvertrag mit dem Durchgangszentrum Grünenwald in Muotathal wurde im Jahr 2014 beendet.» Weiter sei das Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Immensee im Jahr 2018 in das Durchgangszentrum Biberhof integriert worden, fasst Barraud zusammen.

Share
LATEST NEWS