Veröffentlicht am

1400 einheimische Sträucher gepflanzt

1400 einheimische Sträucher gepflanzt 1400 einheimische Sträucher gepflanzt

Zwei Schulklassen aus Einsiedeln im Dienste des Vernetzungsprojekts

43 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen der zweiten Sekundarstufe von Lehrerin Shannon Hürlimann und Lehrer Christian Rauter haben am Donnerstag auf dem Biohof Brandegg in Egg von Eigentümer Daniel Kälin einen tollen Einsatz geleistet.

KONRAD SCHULER

Sie wurden unterstützt von zehn Personen von suisseplan aus Luzern, einer mittelgrossen Firma, in der Ingenieure und Landschaftsarchitekten sich zur Zierde gemacht haben, dass sie alle einmal im Jahr als Gegenleistung für Aufträge aus der Region bei einem Projekt im Freien Hand anlegen. Dieses Jahr fiel die Wahl zugunsten der Mitwirkung beim Projekt des Vernetzungsprojekts Einsiedeln aus. Geni Widrig war begeistert vom Engagement der Teenager: «Wir wurden am Morgen alle sehr gut angeleitet von Roger Bisig. Quantitativ und qualitativ haben die Schülerinnen und Schüler sehr gut gearbeitet. » Roger Bisig, der frühere Wildhüter und Förster, heute als Landwirt und in der Landschaftsplanung tätig, stellte sich gerne in den Dienst dieser sinnvollen Aktion. Geleitet wurden die Arbeiten von Gerold Birchler, seines Zeichens Präsident der Umsetzungskommission des Vernetzungsprojektes Einsiedeln. «Ich bin sehr positiv überrascht, wie gut die Jugendlichen gearbeitet haben», zog auch er am späteren Nachmittag ein erfreuliches Fazit.

Biohof Brandegg ergriff Initiative Die Initiative zu diesem Projekt, das eigentlich schon im April hätte umgesetzt werden sollen, wegen der Corona-Pandemie aber nun verschoben wurde, stammte aber von Daniel Kälin, dem Eigentümer des Biohofs Brandegg. «Wir hatten schon Hecken den Bächen entlang. Nun wurden sie ergänzt und vernetzt.» Sein Hof liegt auf 950 Meter über Meer. Daniel Kälin übernahm ihn 2006 und führt ihn nun in der vierten Generation. Seither werden Hochlandrinder gehalten und gezüchtet. Die Gesamtfläche des Betriebs beträgt 27 Hektaren, die sich in 17 Hektaren Land und zehn Hektaren Wald aufteilen. 2008 wurde der neue Stall gebaut. Gegenwärtig sind 36 Tiere auf dem Hof, davon zehn Mutterkühe mit Kälbern, ein Zuchtstier, elf Maststiere und sieben Rinder. Alle Produkte, so auch Heidelbeeren, werden direkt vermarktet.

Sein Fazit lässt auch keine Wünsche offen: «Ich bin hochzufrieden. Die Jugendlichen waren mit grossem Eifer und erstaunlichem Interesse trotz der garstigen Bedingungen im Einsatz. Ganz herzlich bedanke ich mich bei allen im Einsatz stehenden Personen für die wertvolle Erfahrung.» Die im Einsatz stehenden Personen mussten vor allem am Morgen Regen und Wind trotzen, was sie erfolgreich taten. Für ihren geschätzten Einsatz im Dienste von Nachhaltigkeit und Biodiversität wurden sie mit Speis und Trank belohnt. So gab es einen Znüni mit Äpfeln, Joghurts und Eingeklemmten, ein Mittagessen mit Hörnlisalat und Wienerli aus eigenem Fleisch der Hochlandrinder sowie ein Süssgebäck zum Zvieri. Weiter versüsst wird den Jugendlichen der gelungene Einsatz mit je einem Franken pro Strauch in die Klassenkasse. 1400 Sträucher – 17 Arten

Gearbeitet wurde in Kleingruppen. Die Jugendlichen waren gut mit Werkzeugen ausgerüstet und hatten sich der Arbeit, der Witterung und der Landschaft angemessen bekleidet. So hantierten einige gar fachmännisch mit dem Erdlochbohrer «Stihl BT 121». Nass und dreckig wurden die Kleider, Spass machte es offensichtlich trotzdem. Zwischen den Sträuchern wurde ein Abstand von 50 bis 80 Zentimeter vorgegeben, die Heckenbreite betrug zwei Meter. Also wurden drei Sträucher nebeneinander in den Boden gepflanzt.

Christian Rauter führte aus, dass die Jugendlichen Freude an der Verwirklichung des Projektes hatten und vor allem die Arbeit im Freien geschätzt haben.

Gepflanzt wurden insgesamt 1400 Sträucher, die sich aus 17 einheimischen Arten zusammensetzten. Darunter waren so bekannte Namen wie «Wolliger Schneeball», «Traubenkirsche», «Schwarzer Holunder», «Seidelbast », «Pfaffenhütchen», «Liguster », «Hundsrose», «Feldahorn» oder «Faulbaum».

«Dienig und abwechslungsreich» Den Jugendlichen wird dieses wertvolle Erlebnis wohl in bester Erinnerung bleiben, war es doch kein gewöhnlicher Schultag, aber vielleicht einer derjenigen, von denen die Teenager noch in vielen Jahren erzählen werden.

Erja Ruhstaller aus Einsiedeln meinte zur Aktion: «Es ist schön gewesen, dass wir Hecken pflanzen konnten, sodass auch kleinere Tiere einen Unterschlupf finden können. Ich habe gelernt, wie man Sträucher setzt, damit sie im Boden verankert bleiben.» Ladina Reichmuth aus Einsiedeln steuerte bei: «Ich habe es sehr cool gefunden, dass wir dieses Projekt mit der Klasse machen konnten. Trotz nicht so gutem Wetter war es lustig. Gelernt habe ich, dass es viele verschiedene Arten gibt. Erstaunt bin ich darüber, wie gross sie teilweise werden.» Dominic Betschart aus Trachslau würdigte den Tag mit folgenden Worten: «Es war ‹dienig› und abwechslungsreich. Es ging für einmal nicht immer nur nach dem Stundenplan. Ich habe gelernt, dass es einheimische Pflanzen gibt mit komischen Namen.»

Der Einsatz für Nachhaltigkeit und Biodiversität wurde trotz der garstigen Witterung mit Bravour in der wunderbaren voralpinen Landschaft geleistet. Fotos: Konrad Schuler

Daniel Kälin, Eigentümer des Biohofs Brandegg (links), Roger Bisig, Landschaftsplanung Steinmauern, Landwirt, früherer Wildhüter und Förster (Mitte), und Gerold Birchler, Präsident der Umsetzungskommission, spendeten den Jugendlichen Beifall für ihren grossartigen Einsatz trotz garstigen Bedingungen.

Gut mit Werkzeugen ausgerüstet und mit geeigneter Kleidung leisteten die Teenager trotz garstiger Witterung ihre Aufgabe mit Bravour.

Jedem Strauch wurde beim Einpflanzen die volle Aufmerksamkeit geschenkt .

Share
LATEST NEWS