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«Mein Sprung war echt sehr gut»

«Mein Sprung war echt sehr gut» «Mein Sprung war echt sehr gut»

Interview mit Killian Peier, der sich bei den Schweizer Meisterschaften in Einsiedeln am Knie schwer verletzte

Er macht keinen niedergeschlagenen Eindruck, obwohl für ihn nach seinem erlittenen Kreuzbandriss die Saison gelaufen ist: Killian Peier. Traurig ist der 25-jährige Romand trotzdem.

WOLFGANG HOLZ

Herr Peier wie geht es Ihnen nach Ihrem Kreuzbandriss?

Momentan geht es. Meine Schmerzen im Knie sind auszuhalten. Spätestens am Mittwoch werde ich operiert. Dann bin ich wieder auf den Beinen. Ich bin hier in der Uniklinik Balgrist in Zürich bestens versorgt. Ich bekomme den bestmöglichen Service. Von meiner Familie, Swiss-Ski und meinen Sponsoren werde ich ebenfalls sehr gut unterstützt. Ich bin relativ zuversichtlich, wieder in einem Jahr auf den Sprungskiern stehen zu können. Die jetzige Situation sehe ich als Challenge, die ich unbedingt gewinnen will. Ich tröste mich auch damit, dass ich nicht der Erste und nicht der Letzte bin, dem so etwas passiert.

Sie sind ja erfreulich optimistisch. Wie konnte es denn zu dieser Verletzung auf der Schanze in Einsiedeln kommen? Mein Sprung war echt sehr gut. Ich hatte eine hohe Flugkurve und befand mich sehr hoch in der Luft, höher als normalerweise, und ich wollte dann bei der Hillsize-Markierung einen schönen Telemark bei der Landung hinlegen. Doch diese Belastung, die mehr Kraft auf die Knie ausübte, hat mein rechtes Knie in diesem Moment leider nicht ausgehalten. Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Sprung hätte gewinnen können.

Hat Ihre Verletzung möglicherweise etwas mit dem Zustand der Einsiedler Schanzen zu tun, wo ja derzeit keine Weltcup- Springen mehr stattfinden können? Nein. Das war einfach nur Pech. Das ist das Risiko, dem wir im Leistungssport ausgesetzt sind.

Sind Sie jetzt traurig, weil Sie nicht an den kommenden Springen teilnehmen können? Traurig bin ich schon etwas, weil ich sehr gut in Form war. Ich habe im Sommer gut trainiert und habe mich auf den Winter gefreut. Ich hoffe natürlich nicht für alle anderen Athleten, dass die kommende Saison wegen Corona wieder abgebrochen wird. Andererseits ist es mir lieber, wenn ich diese und nicht nächste Saison pausieren muss. Wenn nun der Winter kommt, werde ich die Springen halt am Fernsehen verfolgen. Dann kann es allerdings schon sein, dass ich vielleicht noch ein bisschen trauriger werde. Haben Sie sich schon ein Programm vorgenommen? Nein, ich warte ab bis nach der Operation, um dann grünes Licht für die Reha zu bekommen. Ich werde wohl noch einige Tage hier in der Zürcher Klinik sein, danach halte ich mich sicher viel in Einsiedeln auf.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Genesung.

Danke.

Verletzte sich in Einsiedeln unglücklich bei der Telemark-Landung: Skispringer Killian Peier. Foto: zvg

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