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Kanton will Asylzentrum für 6,7 Millionen Franken kaufen

Kanton will Asylzentrum für 6,7 Millionen Franken kaufen Kanton will Asylzentrum für 6,7 Millionen Franken kaufen

Der Kanton möchte das Asyl-Durchgangszentrum Degenbalm in Morschach, in dem er bisher eingemietet war, kaufen. Mit dem Kauf werde eine langfristige und verlässliche Planung der Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden ermöglicht.

Mitg. Seit rund dreissig Jahren betreibt der Kanton in Morschach das Durchgangszentrum Degenbalm für Asylsuchende mit Platz für aktuell 95 Personen. Er zahlt dafür einen jährlichen Mietzins von gut 200’000 Franken. Der aktuelle Mietvertrag endet im Februar 2023.

«Die Besitzerin beabsichtigt, die Liegenschaft anschliessend zu verkaufen», schreibt das Schwyzer Baudepartement in einer Medienmitteilung. Der Schwyzer Regierungsrat unterbreitet nun dem Kantonsrat für den Kauf des Hauses eine Ausgabenbewilligung von 6,7 Millionen Franken. Vorbereitung auf das Leben in den Gemeinden «Neben dem Kaufpreis sind darin auch eine zweckmässige Sanierung des Hauses Degenbalm, ein zusätzliches Mehrfamilienhaus sowie eine weitere Landund eine Strassenparzelle enthalten », teilt das Baudepartement mit.

Der Kanton habe mit der Besitzerin den Kauf der gesamten Liegenschaft mit einer Grundstücksfläche von 12’500 Quadratmetern vereinbart, heisst es in der Medienmitteilung: Mit dem Kauf würde die Planungssicherheit im Asylbereich deutlich verbessert. «Zusammen mit dem sich bereits im Kantonsbesitz befindlichen Durchgangszentrum Biberhof in Biberbrugg verfügt der Kanton über rund 200 Unterbringungsplätze für Asylsuchende», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei.

Langfristiger Nutzen

Damit stehe eine ausreichende Kapazität zur Verfügung, um die Asylsuchenden während mindestens sechs Monaten auf das Leben in der Schweiz vorzubereiten, bevor sie gemäss den gesetzlichen Vorgaben den Gemeinden zugeteilt werden. «Bei tiefen Asylzahlen können die Asylsuchenden auch länger in den kantonalen Zentren betreut werden», teilt die Staatskanzlei mit.

Der Kaufpreis für die Liegenschaften beträgt insgesamt 6,2 Millionen Franken. Zusammen mit den kurzfristig notwendigen Sanierungen von rund 500’000 Franken beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat eine Ausgabenbewilligung von 6,7 Millionen Franken.

Mit dem Kauf werde der Betrieb des Durchgangszentrums Degenbalm langfristig kostengünstiger, da die Mietzinszahlungen wegfallen und aus der Vermietung von Wohnungen,die sich im mitzuerwerbenden Mehrfamilienhaus befinden, jährliche Mietzinseinnahmen von gut 90’000 Franken anfallen würden.

Die Ablösung des Mietverhältnisses durch den Kauf stehe zudem im Einklang mit der kantonalen Liegenschaftsstrategie, welche die Unterbringung von kantonalen Verwaltungseinheiten vorrangig in eigenen Gebäuden verfolgt.

Attraktive Liegenschaft

«Die Liegenschaft Degenbalm verfügt über einen rechtsgültigen und zeitlich unbefristeten Gestaltungsplan für die Erstellung von Doppel- und Einfamilienhäusern », schreibt das Baudepartement: Sollte der Kanton in Zukunft einmal keinen Bedarf mehr haben für ein Durchgangszentrum an dieser Stelle, würde sich dieser Gestaltungsplan positiv auf einen allfälligen Weiterverkauf auswirken.

«Mit dem Kauf des Durchgangszentrums Degenbalm erreicht der Kanton eine Optimierung seiner Asylstrukturen und vermeidet gleichzeitig finanzielle Risiken durch die hohe Attraktivität der Liegenschaft», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Neben dem Durchgangszentrum (rechts) sind weitere Liegenschaften Teil des Handels. Foto: Andreas Seeholzer

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