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In Gemeinderäten legten Frauen zu

Die Gleichstellungskommission hat Zahlen in Behörden ausgewertet: In den Bezirks- und Gemeinderäten ist eine Aufwärtstendenz beim Frauenanteil klar zu erkennen. Im Regierungsund Kantonsrat sind die Frauen derweil deutlich untervertreten.

KONRAD SCHULER

Die Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz ist seit Jahren davon überzeugt, dass gemischte Teams auch in der Politik für die Gesellschaft bessere Resultate hervorbringen. Deshalb setzt sie sich dafür ein, in den politischen Gremien einen möglichst ausgewogenen Männer- und Frauenanteil zu erreichen.

Frauen werden ermuntert, sich ein Engagement in der Öffentlichkeit zuzutrauen, Parteien werden gebeten, Frauen auf ihren Listen und auf einem guten Listenplatz zu präsentieren. Noch immer trauen sich viele Frauen nicht, sich zur Wahl zu stellen. Noch immer hört man Frauen zu oft sagen: «Das kann ich nicht» oder «Politik interessiert mich nicht». Ein guter Einstieg ist zum Beispiel das Engagement in Vorständen von Vereinen oder der Einsitz in eine behördliche Kommission. In solchen Gremien können erste Erfahrungen gesammelt werden.

Untervertreten in kantonalen Gremien Dass der Kanton Schwyz in seiner Gesamtheit eher konservativ denkt, ist für die Erhöhung des Frauenanteils in politischen Gremien auch nicht gerade der ideale Nährboden. Gesagt werden kann zudem, dass Frauen selber zu oft Frauen nicht wählen. Offensichtlich sind sie gegenüber dem eigenen Geschlecht kritisch eingestellt.

Die neueste Übersicht der Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz zeigt nun in aller Deutlichkeit auf, dass die Frauen im Regierungs- und Kantonsrat krass untervertreten sind. Im Regierungsrat politisiert mit Petra Steimen-Rickenbacher eine Frau im siebenköpfigen Gremium. Dies entspricht einem Anteil von 14 Prozent.

Im Kantonsrat erlitten die Frauen bei den letzten Wahlen eine richtiggehende Abfuhr. Nur gerade zehn Frauen wurden in das einhundertköpfige Gremium gewählt. Dies entspricht einem Anteil von zehn Prozent. In den letzten Legislaturen waren es 13 (2016–2020), 18 (2012– 2016), 23 (2008–2012) und 24 Frauen (2004–2008).

Aufwärtstrend in Bezirken und Gemeinden Die aktuelle Aufteilung auf die Parteien zeigt folgendes Bild: SP vier Frauen, CVP drei Frauen, SVP zwei Frauen und FDP eine Frau. Von der GLP gibt es keine Vertreterinnen im Kantonsrat. Der innerparteiliche Prozentsatz der Frauen beträgt 23,5 Prozent bei der SP, 12,5 Prozent bei der CVP, 6,1 Prozent bei der SVP und fünf Prozent bei der FDP. Nur gerade Schwyz, Altendorf und Freienbach entsenden zwei Frauen ins Kantonsparlament.

Einen Aufwärtstrend zeigen die Zahlen bei den Bezirken und Gemeinden. Von insgesamt 242 Sitzen entfallen aktuell 58 Sitze auf die Frauen. Das sind 21 mehr als vor vier Jahren und entspricht einem Prozentanteil von 24 Prozent.

Neben den 58 Frauen politisieren 184 Männer in einem Bezirks- oder Gemeinderat. In den Jahren 2012 bis 2016 betrug der Frauenanteil 41 Personen, 2008 bis 2012 45 Personen und 2004 bis 2008 46 Personen. Zu berücksichtigen ist in diesen Zahlen, dass die Exekutivgremien in vielen Bezirken und Gemeinden in den letzten Legislaturen verkleinert wurden.

Von den 58 Frauen sind 19 parteilos, 15 gehören der CVP an, 12 der SVP, 9 der FDP und drei der SP. Von der GLP gibt es keine Vertreterinnen in den Bezirks- und Gemeindebehörden. Von den 33 Bezirks- oder Gemeindepräsidien haben die Frauen vier inne. In der letzten Legislaturperiode war kein einziges Präsidium von einer Frau besetzt. Bei den Vizepräsidien sind ebenfalls vier Frauen auszumachen, gleich viele wie in der vorangegangenen Legislatur. Sechs Frauen bekleiden das Amt einer Frau Säckelmeister, drei mehr als in der Vorperiode.

In der Gemeinde Vorderthal werden von sieben Sitzen deren vier von Frauen besetzt. Drei Frauen politisieren in den Gemeinderäten von Schwyz, Ingenbohl-Brunnen, Sattel, Steinerberg, Alpthal, Illgau und Schübelbach. Die höchsten Prozentanteile haben Vorderthal mit 57,1 Prozent sowie Sattel, Steinerberg und Alpthal mit je 42,9 Prozent. Keine Frauen politisieren in Reichenburg, Altendorf, Galgenen und Riemenstalden in den jeweiligen Gemeinderäten.

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