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Gender*Sternchen

Gender*Sternchen Gender*Sternchen

IDA OCHSNER

Der Sommer 2020 war für Damen, die seit Jahren mit der deutschen Sprache nicht zufrieden waren, ein Schlag ins Gesicht. Denn sie forderten «eine geschlechtergerechte Sprache». Bis ins deutsche Bundesverfassungsgericht haben sie sich vorgekämpft – um letztlich abgewiesen zu werden. Das Höchstgericht bestätigte damit, dass Banken und so weiter auf ihren Formularen keine Gender-Sprache verwenden müssen. Ende August folgte dann die Draufgabe der Damen. Auch die renommierte Gesellschaft der deutschen Sprache hält das sogenannte Gender* Sternchen (zum Beispiel Leser* in) aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel.

Beim letzten Damenturnen kam dieses Thema zur Sprache. Wir Frauen hatten wenig Verständnis. Doch Heiri brachte mir die Leitlinie der Uni Wien über eine «geschlechtergerechte Sprache ». Also wollte ich mich in diese schwierige Thematik vertiefen und bei einem kleinen Text anwenden: Statt «Liebe Studenten» heisst es nun «Lieb* Studierend* » oder «Liebe*r Studierende* r». Damit man den Gender* Stern heraushören kann, solle man beim Sprechen ganz kleine Pausen machen. Leider haben die meisten nur gestottert. Damit war das Thema weg vom Tisch.

Rita, eine gestandene Lehrerin, kennt sich mit der grammatikalischen Richtigkeit, Lesbarkeit und der Verständlichkeit perfekt aus: An erster Stelle stehe immer der Text. Wir waren alle einverstanden. René Scheu von der NZZ schrieb: «Es ist höchste Zeit, das Problem der Gender-Ausdrucksform zu begraben – und die Sprache ihren Benützern zurückzugeben. » * Ida Ochsner (62) verlobt mit dem Steirer Heiri Strohmayer (65) bewundert die vielen Verkleinerungen der Schweizer Sprache: äs Käfeli, äs Gipfeli, s’Chlösterli, s’Rössli, s’Isäbänli …

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