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Authentische Szenen zum Schindlemachen

Authentische Szenen zum Schindlemachen Authentische Szenen zum Schindlemachen

Überzeugende Filmpremiere in der Cineboxx in Einsiedeln

Der 40-minütige Dokumentarfilm «Schindlemacher » des Einsiedler Fotografen und Filmemachers Franz Kälin überzeugte bei der Premiere in seiner Cineboxx die rund 80 geladenen Gäste mit authentischen Szenen und wunderschönen Landschaftsaufnahmen.

KONRAD SCHULER

«Die 40 Minuten gingen wie im Nu vorbei.» – «Nie hat der Dokumentarfilm einen Durchhänger. » – «Während der ganzen Spieldauer kommt nie Langeweile auf.» – «Das Handwerk wird überaus authentisch abgebildet. » – «Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen haben mich fasziniert.» Dieses Stimmungsbild ergab sich am Donnerstagabend in der Cineboxx nach der Vorführung.

Franz Kälin erhielt Zuschlag So hatte SchwyzKulturPlus auch die Idee zum Film «Schindlemacher » ausgeschrieben. Franz Kälin erhielt den Zuschlag zur Verwirklichung. Einige seiner bisherigen und bestbekannten Filme sind «Holz schlaike mid Ross», «Turpäland», «Örgelidokter », aber auch «Die Strassenflieger », «Rammpass» oder «Foti Fränzel». Die Rechte liegen bei SchwyzKulturPlus, die Urheberrechte jedoch bei Franz Kälin als Autor und Regisseur. Projektleiterin war Claudia Steiner. Finanziell wurde der Film durch die Kulturförderung des Kantons Schwyz, Swisslotto- Gelder, massgeblich unterstützt.

Unteriberg-Etzel-Pfäffikon

Entstanden ist der Film von Oktober 2019 bis Februar 2020. Gedreht wurde vor allem in Unteriberg, auf dem Etzel und in der Schindelfabrik Müller in Pfäffikon.

Hauptprotagonisten sind die beiden Schindelmacher Roland Fässler und Domini Marty aus Unteriberg sowie Arno Müller von der Schindelfabrik Müller in Pfäffikon.

Die Filmgeschichte zeigt die Auswahl des Baumes im Wald, das Fällen des Baumes, den Transport der Trämmel mit dem Horämännel bis zur Bearbeitung des Schindelstocks. Was «Müsel machen» oder «Ründen» heisst, zeigen die beiden Ybriger mit Leidenschaft. Arno Müller lässt einen Einblick in das Schindelgewerbe zu. «Nebst dem Aufwand des Filmdrehens, bei dem wir häufig vom Wetter abhängig waren, war es insbesondere aufwendig, die Utensilien und die Location zu organisieren. Dabei hat mir Roland Fässler sehr geholfen und ich konnte auf seine Erfahrungen zählen», führte Franz Kälin aus.

Unliebste Frage: Kosten?

Durch das Programm führte bei der Premiere mit Peter Reuteler der Präsident des Vereins SchwyzKulturPlus. Zur Filmpremiere waren insbesondere die Mitglieder der SRG Schwyz und die Mitglieder von SchwyzKultur-Plus eingeladen.

Projektleiterin Claudia Steiner unterhielt sich nach der Vorführung mit Franz Kälin, Roland Fässler und Arno Müller. Die Gesprächsleiterin kommentierte: «Ich bin sehr beeindruckt. Wir mussten nun lange warten.» Eigentlich war die Premiere ja schon im Frühling vorgesehen.

«Ich mache sehr gerne Handwerkerfilme und bedanke mich bei SchwyzKulturPlus für den Auftrag. Man lernt vieles bei der Verwirklichung. Ich will Filme in Wirklichkeit machen, ich will an Händen und Füssen frieren bei der Arbeit», so der Einsiedler Filmemacher.

Die unliebste Frage, die er jeweils beantworten müsse, sei diese nach den Kosten. «Viel Geld heisst noch lange nicht, dass der Film dann auch gut ist», so seine klare Haltung.

Roland Fässler erzählte, dass sein Grossvater noch Schindeln hergestellt habe. «Ich wollte im Film zeigen, wie die Schindeln in den 60er-Jahren produziert wurden », so seine Absicht.

Die professionellen Schindelhersteller seien im Ybrig mittlerweile alle alt geworden oder meist schon verstorben. Er übe diese Arbeiten eigentlich als Hobby aus. «Franz Kälin hat uns bei den Arbeiten einfach machen lassen. Er hat gefilmt, wir haben unsere Arbeit gemacht und dabei möglichst wenig gesprochen », so Fässler.

Arno Müller ist Geschäftsinhaber der Schindelfabrik Müller in der fünften Generation. «Wir produzieren mit vier Personen, die Auftragslage ist gut», sagte er zum Geschäftsgang. «Mit Franz Kälin zusammenzuarbeiten, war sehr angenehm», lobte er den Filmemacher.

Nun Vorführungen in Unteriberg Geplant sind nun zwei öffentliche Vorführungen des Films im Mehrzweckhaus Baumeli in Unteriberg am kommenden Samstag um 18 Uhr und 20 Uhr. Gezeigt wird einerseits der neue Film «Schindlemacher», anderseits «Vogel schnitzen», ebenfalls von Franz Kälin.

Danach wird der neue Film an verschiedenen Tagen, vor allem an Wochenenden, in der Cineboxx in Einsiedeln gezeigt. Dies zusammen mit einem weiteren Ybriger Film mit Roland Fässler und dem Larvenschnitzer Sepp Birchler.

Von links: Franz Kälin (Filmemacher), Claudia Steiner (Projektleiterin), Arno Müller und Roland Fässler als zwei der Hauptprotagonisten ermöglichten viele und interessante Einblicke hinter die Kulissen.

Der Einsiedler Filmemacher Franz Kälin erläuterte einige Episoden über die Entstehung und Verwirklichung des wunderbar gelungenen Dokumentarfilms und durfte sich auch zu Recht über das Ergebnis freuen.

Die rund 80 Besucherinnen und Besucher genossen den nie langweilig wirkenden Film mit prächtigen Landschaftsaufnahmen und wunderbaren Einblicken in das alte Handwerk «Schindle mache».

Peter Reuteler begrüsste als Präsident von Schwyz-KulturPlus die rund 80 Gäste zur Filmpremiere in der Cineboxx Einsiedeln und bedankte sich bei allen Mitwirkenden für das beeindruckende und gelungene Werk. Fotos: Konrad Schuler

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