Möge der Friede wieder einkehren
KOMMENTAR
Wer nach Alpthal kommt, den erfreut sofort der Anblick der katholischen Kirche. Der Turm von Sankt Apollonia ragt selbstbewusst in den Himmel, und man spürt angesichts dieser stattlichen sakralen Architektur, wie tief verankert und unerschütterlich Glaube und Religion in dem 600-Seelen- Dorf wohl sind.
Indes – die Kirchgemeinde Alpthal hat vor allem in den vergangenen Monaten einige grosse Erschütterungen erlebt. Das Pfarrhaus ist wegen eines Baustopps des Bistums immer noch nicht fertig saniert. Der Pfarrer hat die Kirchgemeinde verlassen. Und nun hat sich auch noch der Kirchenrat aufgelöst. Die Kirchgemeinde wirkt heute wie ein Scherbenhaufen.
Dabei freute sich Alpthal noch vor wenigen Jahren, dass es wieder einen Seelsorger erhielt. Doch Befürworter und Kritiker des Pfarrers formierten sich zusehends. Der Kirchenrat spaltete sich in zwei Lager und gab folglich seine Unabhängigkeit und KonsensfähigkeitalsLeitungsgremium preis.
Nun ist ein Neustart angesagt. Die Kirchgemeinde muss in einer ausserordentlichen Versammlung neue Kirchenräte bestimmen. Man kann nur hoffen, dass diese Wahl erfolgreich und harmonisch abläuft: Damit endlich wieder der Friede in Alpthal einkehren kann.
WOLFGANG HOLZ