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Der Sieg der rotschwarzen «Brüder»

Der Sieg der rotschwarzen «Brüder» Der Sieg der rotschwarzen «Brüder»

Fussball, Zweite Liga interregional: Der FC Einsiedeln war überraschend mit 3:1 gegen den FC Muri erfolgreich

Sieg für Maria Einsiedeln! Im Klosterderby gegen den FC Muri setzen sich die rotschwarzen «Brüder» mit 3:1 gegen ihren Rivalen aus dem Kanton Aargau durch. Mit diesen drei Punkten haben wohl die wenigsten gerechnet.

BEAT SUTER

Nach zwei Runden ohne den FCE tauchte die 1. Mannschaft nach einer unfreiwilligen Pause von einer Woche wieder auf dem Fussballradar auf. Mit Ausnahme von Captain Manuel Schönbächler konnte das Trainergespann Auf der Maur/Felber auf die ganze Breite des aktuellen Kaders zurückgreifen.

Die Tabelle präsentierte sich vor dem Match aufgrund der unterschiedlich ausgetragenen Spiele etwas unübersichtlich. Mit erst sechs Partien hinkte gerade der FCE nicht überraschend etwas hinten nach. Gegner Muri läge eigentlich in Reichweite. Von den Ambitionen her müssten die Männer von Nogueira Nascimento eigentlich einiges weiter oben stehen als auf dem aktuellen 8. Rang.

1. Viertelstunde

Mit rhythmischem Getrommel wurden die beiden Teams auf dem Rappenmöösli begrüsst. Für Stimmung sorgten nicht etwa die einheimischen Fans. Vier Mitglieder der «Szene Muri» machten sich lautstark bemerkbar. Die beiden Teams liessen sich vom Paukensamba in der ersten Viertelstunde nicht sonderlich inspirieren. Muri probierte es erst einmal mit einem gepflegten Spielaufbau aus der Defensive.

Der FCE zwar auch eher vorsichtig eingestellt, zeigte in den Zweikämpfen allerdings von Beginn weg, dass an diesem Abend keine Geschenke verteilt werden sollen. Beide Teams überliessen einander im Aufbau einen grosszügigen Teil der eigenen Hälfte. Dann aber ging es zur Sache. Marko Prskalo eroberte den Ball und konnte allein auf Muris Torhüter losziehen. Doch statt das Tor zu machen, verletzte er sich am Oberschenkel so schwer, dass er nicht mehr weitermachen konnte. Juan Walker ersetzte den Agressivleader bereits nach neun Minuten. Das Aus von Prskalo glich einem Weckruf. Der FCE erhöhte die Störarbeit, welche in einige gute Torchancen umgemünzt werden konnte.

2. Viertelstunde

Die Einsiedler blieben auch nach 15 Minuten eine Spur dominanter. Dies reichte bereits zur Führung. Der eingewechselte Walker bediente Marco D’Alto, welcher sehenswert zum 1:0 einschoss! Lange währte die Freude allerdings nicht. Zwei Minuten später glichen die Gäste aus, nachdem sie zuerst nur den Pfosten trafen. Schade. Einschüchtern liessen sich die Einheimischen durch den Gegentreffer aber nicht.

Die Störarbeit wurde konsequent fortgesetzt, auch wenn es dafür hie und da eine gelbe Karte absetzte (D’Alto, Espinosa, Gerlach). Belohnt wurde die kämpferische Einstellung mit der erneuten Führung. Diesmal glänzte Juan Walker als Vollstrecker. Gekonnt schlenzte er den Ball nach einem Querpass von Tim Bertschinger in die obere Torecke.

3. Viertelstunde In der Schlussviertelstunde vor der Pause brachten sich die Gäste endlich etwas mehr in den Match ein, leider nur mündlich. Viele Entscheide des Schiedsrichters und Spielszenen wurden mit fuchtelnden Armen kommentiert. Eine heisse Szene betraf einen Zweikampf, in welchen Raphi Petrig mit dem langen Bein einstieg, was im Strafraum nicht ungefährlich ist. Kurz vor Schluss wurde dann der Torhüter Muris nach einem Rencontre mit Lukas Espinosa handgreiflich. Beide wurden vom Schiedsrichter verwarnt.

4. Viertelstunde

Bis zur 60. Minute gelang es den Aargauern endlich, etwas Druck aufzubauen. Doch auch die Einheimischen kamen zu ihren Chancen, sodass es in diesem Abschnitt zumindest phasenweise zu einem eigentlichen Schlagabtausch kam. Glück beansprucht der FCE, als der Pfosten ein mögliches Eigentor verhinderte.

5. Viertelstunde

30 Minuten vor dem Schlusspfiff wurden die Beine der Einsiedler zusehends schwerer. Aber auch der FC Muri wirkte zu dieser Zeit nicht mehr ganz frisch. Noch wichtiger, dass man es zu jenem Zeitpunkt schaffte, weiterhin als Mannschaft aufzutreten. Mit diesem Plus, der Führung im Rücken und erfolgreicher Störarbeit ging es in die Schlussviertelstunde.

6. Viertelstunde Und diese begann mit einem eigentlichen Paukenschlag. Penalty für den FCE, nachdem Kevin Egger zuerst alleine vor dem Torhüter den Matchball vergab. Petrig liess sich in der 77. Minute nicht zweimal bitten. Das dritte Tor der Einsiedler brach dem FC Muri endgültig das Genick. Mit dem eingewechselten Janik Oberholzer hätte das Resultat noch höher ausfallen können. Der pfeilschnelle Konterstürmer hatte noch den vierten Treffer auf dem Fuss.

Fazit

Die Fanfaren aus den Lautsprechern nach dem Spiel widerspiegelten die kämpferische Leistung des FCE. Der FC Muri hatte zwar einige sehr gute Individualisten auf dem Platz. Das bessere Kollektiv bildeten aber klar die Einsiedler. Der FCE hatte sich perfekt auf einen Gegner eingestellt, von dem einiges mehr erwartet wurde. Die Marschtabelle des FCE stimmt weiterhin! Ausblick Dank dem Nachtragsspiel gegen Muri kommt der FCE in den Genuss von zwei Heimspielen hintereinander. Am kommenden Samstag gastiert der SC Schöftland auf dem Rappenmöösli. Um 18 Uhr ist Anpfiff, wenn denn Corona will. In dieser verrückten Zeit weiss man nie, wie der nächste Tag genau aussieht.

Matchtelegramm Meisterschaft, 2. Liga interregional, Saison 2020/21

Nachtragsspiel: FC Einsiedeln – FC Muri 3:1 (2:1) Sportplatz Rappenmöösli – 200 Zuschauer Tore: 17. M. D’Alto 1:0, 30. J. Walker 2:1, 60. R. Petrig 3:1

FC Einsiedeln: Dennis Räber, Jan Auf der Maur, Marco D’Alto, Raphael Petrig, Tim Bertschinger, Riccardo Gerlach, Marko Prskalo (9. Juan Walker), Kevin Egger, Samuel Pfyl (79. J. Oberholzer), Lukas Espinosa de la Cruz (69. P. Fässler), Rusmir Mujanovic (80. Michael Nützel) Ohne Einsatz: Rüttimann, Ackermann, Ajredini, R. Nützel

Verwarnungen: 34. D’Alto, 45. Espinosa, 46. Gerlach

Randnotizen: M. Prskalo nach 9 Minuten verletzt ausgewechselt, Maskenpflicht auf den Zuschauerrängen

Juan Walker musste eingewechselt werden für den verletzten Marko Prskalo.

Foto: zvg

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