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Neue dunkle Wolken über dem Dorf

Neue dunkle Wolken über dem Dorf Neue dunkle Wolken über dem Dorf

Drei Alpthaler Kirchenräte sind zurückgetreten: Neuwahlen Ende Oktober notwendig

Kaum hat Pfarrer Georg Rabeneck Alpthal verlassen, gibt es den nächsten Eklat. Drei Kirchenräte, darunter die langjährige Präsidentin, sind zurückgetreten. Für Ende Oktober wurden Neuwahlen anberaumt.

WOLFGANG HOLZ

Wer geglaubt hatte, dass sich nach dem Weggang von Pfarradministrator Georg Rabeneck – der wegen der umstrittenen und massiv verteuerten Pfarrhaussanierung unter Beschuss geriet –, die Wogen in der Kirchgemeinde Alpthal wieder geglättet haben, sieht sich getäuscht.

Unterstützer Rabenecks demissionieren Denn nun haben auch die «ihn unterstützenden drei Kirchenratsmitglieder per sofort demissioniert », wie es in der offiziellen Einladung des verbleibenden Kirchenrats sowie der Rechnungsprüfungskommission zur ausserordentlichen Versammlung der katholischen Kirchgemeinde heisst.

Grund für die Versammlung: Es muss ein neuer Kirchenrat gewählt werden – denn der «Kirchenrat ist handlungsunfähig und muss neu konstitutiert werden », wie in der Einladung an die Katholiken in dem 600-Seelen- Dorf zu lesen ist: «Zahlreiche Beteiligung wird erwartet.» Kein Wunder. Denn ob bereits Nachfolgerinnen und Nachfolger für die drei zurückgetretenen Kirchenratspersonen gefunden wurden, ist noch nicht bekannt. Bei den drei Zurückgetretenen handelt es sich um die Kirchenratspräsidentin und der seit vielen Jahren dem Kirchenrat angehörenden Marie-Theres Steiner-Holdener, um Kirchenratsschreiber Christian Beeler sowie um Kirchenrätin Martha Öchslin.

«Die Situation ist für alle sicherlich sehr schwierig», skizziert Alpthals Gemeindepräsident Adelbert Inderbitzin die Lage im Dorf. «Ich hoffe, dass es bald eine gute Lösung gibt, und wieder Ruhe ins Dorf einkehrt », sagt der frühere Kirchenrat. Insbesondere den Rücktritt von Marie-Theres Steiner-Holdener bedauert er, «weil sie von Anfang im Kirchenrat mit dabei war und in all den Jahren viel für die Kirchgemeinde gemacht hat.» Schweigen auf breiter Ebene Von den drei zurückgetretenen Kirchenratspersonen war Marie- Theres Steiner-Holdener für eine kurze Stellungnahme zu erreichen. «Wir sind zurückgetreten, weil man ja in der Einladung geschrieben hat, dass der Pfarrer gegangen sei – und wir deshalb nun als dessen Unterstützer auch gehen.» Mehr habe sie dazu nicht zu sagen.

Martha Öchslin ihrerseits meinte, sie wolle «überhaupt nicht» zu der Angelegenheit Stellung nehmen.

Bistum schweigt erneut Giuseppe Gracia, Medienbeauftragter des Bistums Chur, welches Pfarradministrator Georg Rabeneck schlussendlich die Bauleitung für den massiv verteuerten Pfarrhausumbau entzog und einen Baustopp verhängte, hüllt sich in Schweigen – wie schon nach dem Weggang des Seelsorgers aus Alpthal (EA77/2020). «Wir geben hier keinen Kommentar ab», so Gracia auf Anfrage unserer Zeitung.

Die ausserordentliche Versammlung der katholischen Kirchgemeinde Alpthal, die am Freitag, 30. Oktober, um 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle stattfindet, wird von einem Mitglied des Kantonal-Kirchenrats geführt.

«Ich hoffe, dass es bald eine gute Lösung gibt, und wieder Ruhe ins Dorf einkehrt.»

Adelbert Inderbitzin, Gemeindepräsident

Alpthaler Pfarrhaus: Nachdem Pfarrer Rabeneck das Dorf verlassen hat, sind nun auch drei Kirchenräte gegangen. Foto: Wolfgang Holz

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