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Religionsunterricht leidet unter Datenschutz

Die reformierte Kantonalkirche bereitet für 2023 einen Kirchentag vor – aus Anlass ihres 25. Geburtstages.

JOSIAS CLAVADETSCHER

In den Schwyzer Volksschulen ist der Religionsunterricht offenbar schon länger ein Problem. Oder mindestens nicht mehr selbstverständlich. Thomas Fleischhauer, in der Evangelisch-reformierten Kantonalkirche für den Bereich Katechese zuständig, schreibt sogar von «harten Zeiten ». Erstens sei das konkurrierende Angebot von allen Seiten her gross und auch attraktiv. Und zweitens komme neuerdings die Gefahr dazu, dass der Religionsunterricht sich an den Datenschutzrichtlinien festrennt.

Fleischhauer spricht von «Ausgrenzung durch staatliche Behörden», weil zum Beispiel Schulgemeinden sich mit dem Argument des Datenschutzes weigern, interne Klassenlisten der Lehrpersonen an die Kirchgemeinden weiterzugeben. Umso mehr müsse man innerhalb der Kirchgemeinden zusammenarbeiten, um hier eine gangbare Regelung zu finden.

Ein Kirchentag zum 25. Geburtstag 2023 wird die Evangelisch-reformierte Kantonalkirche ihren 25. Geburtstag feiern können. Dieses Vierteljahrhundert seit der Gründung nimmt man zum Anlass, um nach der erfolgreichen Durchführung von 2015 wiederum einen kantonalen Kirchentag zu organisieren.

Der bevorstehenden Synode unter dem Präsidium von Kirchenratspräsident Heinz Fischer (Küssnacht) wird dazu ein Antrag zum Beschluss unterbreitet. Es sollen für diesen Grossanlass ein Budget von 85’000 Franken freigegeben und das im Entwurf vorliegende Projekt bewilligt werden. Ebenfalls wird Bruno Jakob (Pfäffikon) als Projektleiter vorgeschlagen. Bis zum Frühjahr 2021 sollen bereits der genaue Termin, der Durchführungsort und das weitere Projektteam bestimmt sein. Idealerweise soll dieser kantonale Kirchentag im Herbst stattfinden.

Kantonalkirche sucht Weg in die Zukunft Erstmals seit der Gründung hat die Kantonalkirche eine Strategiekommission eingesetzt. Sie ist unter dem Präsidium von Peter Bertschi (Brunnen) seit einem Jahr an der Arbeit. Es geht um Fragen, die das Profil der Kantonalkirche betreffen, um Gewaltenteilung, um Abgrenzungen zwischen der Kantonalkirche und den Kirchgemeinden, um den gemeinsamen Auftrag, um gegenseitige Solidarität und damit letztlich um die Frage, wie die Kantonalkirche strategisch in die Zukunft geführt werden soll. Zur Vertiefung dieser Fragen wurde auch eine intern angesetzte Gesprächssynode durchgeführt. Über deren Erkenntnisse wird an der kommenden Synode informiert.

Finanziell gut unterwegs

Die Jahresrechnung 2019 der Kantonalkirche schloss bei einem Gesamtaufwand von 517’000 Franken rund 23’000 Franken besser ab als budgetiert. Die Ausgaben werden gemäss Verteilschlüssel anteilsmässig durch Beiträge der sechs Kirchgemeinden gedeckt. Zusammen haben diese Kommunen 2019 einen Aufwand von netto 6,7 Millionen Franken bewältigt. Das Eigenkapital in den sechs Kirchgemeinden beträgt kumuliert 14,9 Millionen Franken. Man ist also gut abgesichert. Das Budget 2021 rechnet mit einem Aufwand von 590’000 Franken. Dieses Ausgabenniveau wird die Kantonalkirche gemäss Finanzplan auch in den kommenden Jahren halten können.

Der kantonalkirchliche Finanzausgleich zeigt jedoch, wie verschieden die Kirchgemeinden gelagert sind. Bei einem Steuerfuss von lediglich 8 Prozent trägt die Kirchgemeinde Höfe den gesamten Finanzausgleich von 165’000 Franken. Bezüger waren die Kirchgemeinden Arth-Goldau (79’000 Franken) und Einsiedeln (86’000 Franken). Die Kirchgemeinde Brunnen- Schwyz hat erstmals keine Beiträge mehr bezogen.

Die 54. ordentliche Synode findet am Samstag, 7. November, aufgrund der Corona-Situation nicht in Brunnen, sondern in der reformierten Kirche Siebnen statt.

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