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Polemik über den Weihnachtsmarkt

LESERBRIEFE

Am 13. Oktober waren die Fallzahlen der Covid-19-Infizierten im Kanton Schwyz mit 31,4 pro 100’000 Einwohner die höchste in der Schweiz. Noch vor Genf, Neuenburg und Jura mit 27,8, 24,4 und 30,0 positiv Getesteten. Zum Vergleich: Der Kanton Zürich hatte an diesem Tag einen Stand von 13,3 positiv getesteten Personen pro 100’000 Einwohner. Wenigstens hat der Kanton Schwyz an diesem Tag, zwar ziemlich schwammig aber immerhin, endlich einige Massnahmen getroffen.

Am gleichen Tag der nächste, fast polemische Bericht über den Einsiedler Weihnachtsmarkt. Ein OK-Team, das fast beleidigt das Handtuch wirft, und einen Landschreiber der meint, dass es so weit nicht hätte kommen müssen und der Weihnachtsmarkt trotzdem eine Chance hatte. Wie bitte? War wohl ein schlechter 1.-April-Witz, würde ich sagen.

Hand aufs Herz: Wer kommt in diesen Zeiten noch auf die Idee, freiwillig Menschenmassen und Ansammlungen zu begegnen und Veranstaltungen wie ein Jodel-Musical oder den Einsiedler Weihnachtsmarkt zu besuchen? Welcher vernünftiger Mensch wird dies machen? Wohl kaum jemand, würde ich sagen. Nächste Frage: Welcher vernünftiger Mensch möchte solche Veranstaltungen organisieren für jene Unvernünftigen, die es sich doch überlegen, ein Risiko für sich und seine Mitmenschen einzugehen und zu den erwähnten Veranstaltungen zu gehen? Wohl noch weniger oder? Bleiben nur noch Unvernünftige, die für Unvernünftige etwas organisieren möchten. Für diese beiden letzten Gruppierungen habe ich einen Vorschlag: Home-Office und Quarantäne. Gemeinsam können diese dann Webinars folgen über Verhaltensregeln bei Pandemien. In den Pausen können diese Mitbürger dann gemeinsam jodeln oder auch Weihnachtslieder singen. Passend wäre dann «I’m dreaming of a covid-free christmas», etwas, was es dieses Jahr wohl garantiert nicht geben wird.

Robert Ribbers (Gross)

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