Der Steuerfuss ist unter Druck
KOMMENTAR
Das Covid-Virus drückt dem Voranschlag des Bezirks Einsiedeln seinen Stempel auf. Unter normalen Voraussetzungen hätte Säckelmeister Andreas Kuriger gestern Donnerstag eine schwarze Null präsentieren können; nun soll 2021 ein Verlust von 3,5 Millionen Franken resultieren. Und keine Besserung ist in Sicht. Mindestens bis 2024 werden tiefrote Zahlen budgetiert. Grund sind primär die reduzierten Steuereinnahmen. Denn wie der Kanton geht auch Einsiedeln davon aus, dass die Covid-Pandemie den Fiskus nicht verschont.
Zwar soll der Steuerfuss auch im kommenden Jahr unverändert bei 230 Prozent einer Einheit bleiben. Der Bezirksrat dürfte dies aber eher taktisch begründen, und weniger finanziell. Denn 2021 werden voraussichtlich die Gebühren für Schadenwehr, Wasser und Abwasser angehoben. Da will man das Fuder nicht überladen.
Dennoch steht der Steuerfuss schon heute kräftig unter Druck. Das weiss auch der Säckelmeister. Hoffnung bereitet ihm derzeit einzig die ungewisse Höhe, um die sich die Steuererträge effektiv reduzieren. Da gibts kaum Erfahrungswerte.
Dennoch ist eher zu befürchten, dass kommt, wovor alle Ökonomen warnen: eine Steuererhöhung mitten in einer Wirtschaftskrise. Vielleicht nicht heute, aber sicher morgen.
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VICTOR KÄLIN