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«Das ist für mich gelebte Kirche – ein Ort der Begegnung»

«Das ist für mich gelebte Kirche –  ein Ort der Begegnung» «Das ist für mich gelebte Kirche –  ein Ort der Begegnung»

Franziska Keller, Wirtin der «Gastwirtschaft im Abteihof», blickt auf eine bereichernde erste Saison einer lang ersehnten Gaststätte im Kloster Einsiedeln zurück.

LUKAS SCHUMACHER

Wenn es um die Bilanz der Gastwirtschaft im Abteihof geht, welche dieses Jahr eröffnet worden ist, dann kommt Wirtin Franziska Keller kaum aus dem Schwärmen heraus. Grund dafür sind hauptsächlich die schönen Begegnungen, welche sie und ihre fleissigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der drei Monate machen durften. Die Herzlichkeit und Freundlichkeit des «Abteihof »-Personals liess auch so manchen Anfängerfehler verzeihen. Wie die Zukunft im Abteihof aussieht, steht noch in den Sternen.

Ein langersehnter Traum Die Gastwirtschaft im Abteihof des Klosters Einsiedeln wurde in kürzester Zeit regelrecht aus dem Boden gestampft – dies mit starker Zusammenarbeit und dem Ehrgeiz aller Beteiligten. Im Mai nach dem Lockdown wurde die Pfarreimitarbeiterin Franziska Keller vom Kloster Einsiedeln angefragt, ob sie die neue Gastwirtschaft im Abteihof leiten möchte. In der kurzen Entscheidungszeit sagte Franziska Keller zu und bewältigte mit gutem Teamwork der Klostermitarbeiter unter viel Zeitdruck die Hauruck-Aktion mit Bravour. Am 10. Juli feierte die Gastwirtschaft Eröffnung. Es war ein langersehnter Traum der Einsiedlerin, Gäste in einer Wirtschaft herzlich zu bedienen.

Chaotisches Eröffnungswochenende Der Servicepool bestand vorwiegend aus Studierenden und begeisterten Bekannten der Wirtin, die sie für dieses Sommerprojekt nicht lange überreden musste. Das Eröffnungswochenende ist Franziska Keller noch gut in Erinnerung. «Am Sonntag wurden wir regelrecht überrannt, nachdem auf der Homepage des Klosters ein kleiner Hinweis der Gastwirtschaft im Abteihof stand. Und dann ging die neue Eisteekaraffe kaputt, die Kaffeemaschine stotterte, die Tische waren im Kassensystem noch nicht in drei Partien eingeteilt, die Wartezeiten dauerten lange und die Bratwurst war nicht perfekt durch», berichtet Franziska Keller von dem chaotischen Start. «Trotzdem nahmen es uns die Leute nicht übel, da wir unsere Gäste mit viel Herz und Freude empfingen und bedienten.» Aller Anfang ist schwer, dies wurde auch den «Abteihof»-Mitarbeitenden bewusst, welche die Gastwirtschaft jedoch immer besser in den Griff bekamen, und zahlreiche Punkte verbessern konnten. «Die Rückmeldungen der Besucher waren sehr positiv. Viele bedauern es, dass wir die Gastwirtschaft jetzt geschlossen haben», bilanziert Keller.

Unter den Gästen des Abteihofes befanden sich durchs Band alle Altersgruppen, Touristen, Einheimische und erfreulicherweise viele Besucher, die extra wegen der Gastwirtschaft von weit her und mehrmals angereist waren. Vor allem an den Wochenenden war im Abteihof sehr viel los. Eine offizielle Besucherzahl gibt es nicht.

Hie und da gesellte sich auch ein Einsiedler Mönch an einen der Tische unter den Bäumen im Abteihof. Nicht selten entwickelten sich daraus interessante Gespräche mit Klosterbesuchern und Mönchen. «Dies ist für mich gelebte Kirche – ein Ort der Begegnung», sagt Franziska Keller und ergänzt, «Jesus wäre sicher auch gerne hierhergekommen, hätte sich unter die schattenspendenden Bäume gesetzt und mit den Menschen geredet.» Am 4. Oktober wurde die Saison der Gastwirtschaft im Abteihof beendet. Zur Feier und Wertschätzung erschienen zahlreiche Kloster- und Pfarreiangehörige zum Abschluss.

Zukunft

Die finanzielle Bilanz der Gastwirtschaft ist noch nicht bekannt. Auch wie und ob es im nächsten Jahr weitergeht, lässt man zurzeit noch offen. Auch Franziska Keller möchte sich noch nicht über die Zukunft äussern.

Zusammengefasst ist Franziska Keller vor allem dankbar. Bei diesem Projekt haben alle am selben Strick gezogen und etwas Schönes geschaffen. Das Kloster Einsiedeln, das Personal und die Lieferanten aus der Region arbeiteten Hand in Hand. «Ich werde noch lange von den besonderen Begegnungen zehren können.»

Wirtin Franziska Keller schätzt die Gastwirtschaft im Abteihof vor allem wegen der tollen Begegnungen, die hier stattfinden – unter anderem zwischen der Klostergemeinschaft (auf dem Bild Abt Urban Federer) und den Gästen. Die einfach gehaltene Gastwirtschaft unter den Bäumen im Abteihof war vor allem an den Wochenenden sehr gut besucht.

Fotos: zvg (links) / Bruder Gerold Zenoni OSB (rechts)

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