Entscheidung mit Weltblick
KOMMENTAR
Ein länger andauernder Entscheidungsprozess hat zu seinem schmerzvollen Ende gefunden: Definitiv fällt das «Einsiedler Welttheater» ins Wasser. Das bereits von 2020 auf 2021 verschobene Theater gelangt nun erst in vier Jahren zur Aufführung.
Naturgemäss bedeutet der Ausfall des Welttheaters im kommenden Jahr einen herben Verlust für das kulturelle Leben im Klosterdorf. Dem Coronavirus zum Trotz kann festgehalten werden, dass der Beschluss der Welttheatergesellschaft eine Entscheidung mit Weitblick ist: Denn es ist keineswegs garantiert – das Virus wird uns auch noch 2021 beschäftigen – dass sich im nächsten Jahr nicht wieder dieselbe Situation einstellt und eine erneute Verschiebung drohen könnte.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Überdies hat Corona auch sein Gutes: Es hat bei der Welttheatergesellschaft die Einsicht gestärkt, dass es eine Defizitgarantie braucht, um zu verhindern, dass sie in einen finanziellen Engpass hineinläuft. Das Welttheater hat eine enorme Bedeutung für Einsiedeln: In einer Spielzeit kommt eine Wertschöpfung in der Höhe von 4,5 bis 5 Millionen zustande. Höchste Zeit, dass ein Unternehmen mit dieser Dimension dank einer Defizitgarantie zukünftig wieder auf soliden Beinen stehen wird.
MAGNUS LEIBUNDGUT