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«Der Bezirksrat hat den Weihnachtsmarkt nicht abgesagt»

«Der Bezirksrat hat den  Weihnachtsmarkt nicht abgesagt» «Der Bezirksrat hat den  Weihnachtsmarkt nicht abgesagt»

Herr Pirker, aus welchen Gründen hat der Bezirk Einsiedeln den Einsiedler Weihnachtsmarkt abgesagt?

Zunächst ist richtig zu stellen, dass der Bezirksrat nicht den «Einsiedler Weihnachtsmarkt 2020» abgesagt hat, sondern vielmehr das ihm präsentierte Schutzkonzept nicht hat gutheissen können.

Die Organisatoren haben ja ein Schutz- und Hygienekonzept ausgearbeitet. Reicht dieses nicht, um einen entsprechenden Schutz der Besucher zu gewähren?

In der aktuellen Fassung nicht, nein.

Offenbar hat der Regierungsrat sich dahingehend geäussert, man könne den Weihnachtsmarkt unter Umständen befürworten. Stimmt dies und was sagen Sie dazu?

Gewisse Fragen und Empfehlungen vonseiten Kanton blieben im Schutzkonzept unbeantwortet. Wenn die Abstandsvorschriften nicht eingehalten werden können, verlangt der Kanton eine Maskenpflicht oder ein Contact Tracing. Das eingereichte Schutzkonzept begnügte sich mit einer blossen Masken-Empfehlung und liess die Frage offen, wo sich die Besucherinnen und Besucher an den Foodständen verpflegen. Ein Warteraum nur fürs Anstehen genügt nicht. Dem OK wurde darum empfohlen, Alternativen in der Durchführung des Marktes zu prüfen.

Gäbe es noch Verhandlungsspielraum bzw. die Möglichkeit, weitere Schutzmassnahmen anzuordnen – etwa allgemeine Maskenpflicht, weniger Hütten, klare zeitliche Begrenzungen –, um den bei der Bevölkerung so beliebten Weihnachtsmarkt doch noch zu genehmigen?

Der Einsiedler Weihnachtsmarkt ist auch beim Bezirksrat beliebt, doch muss man sehen, dass eine Besuchermasse von 80’000 aus halb Europa in der gegenwärtigen Situation einfach ein Problem darstellt. Wir haben ein nicht normales Jahr und Schutzmassnahmen sind gesetzliche Pflicht. Die organisatorischen Vorkehrungen für einen nach allen Seiten hin offenen Markt in einer richtungsgetrennt geteilten engen Hauptstrasse sind eine enorme Herausforderung. Aus volkswirtschaftlichen Überlegungen und im Interesse von Gewerbe, Detailhandel und Gastgewerbe wurde dem OK darum mitgeteilt, Alternativen zu prüfen. Es steht dem OK aber auch jederzeit frei, ein neues, überzeugendes Schutzkonzept einzureichen. Von diesem hängt eine Bewilligung ab – wie auch andernorts in der Schweiz. zl.

Bezirksammann Franz Pirker nimmt Stellung zum nicht genehmigten Schutzkonzept des Weihnachtsmarktes. Foto: Wolfgang Holz

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