«Natürliche Heilmittel sind in Einsiedeln sehr beliebt»

Derlei haben Apotheken schon lange nicht mehr erlebt: Als letzte Woche am Montag die Türen aufgingen, war nur ein Mittel gefragt: die Echinaceapflanze. Corinne Gremaud, Mitinhaberin der Einsiedler Apotheke Drogerie, klärt über den Roten Sonnenhut auf.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Die Echinaceapflanze ist derzeit in aller Munde. Ist dieses Wundermittel in Ihrer Apotheke bereits ausverkauft? Da wir seit vielen Jahren im Herbst sehr viele Produkte mit Echinacea empfehlen, haben wir unsere Vorräte bereits Ende August aufgestockt. Uns war schon damals bewusst, dass die Stärkung des Immunsystems dieses Jahr noch viel wichtiger ist, als in all den Jahren zuvor. Bis jetzt sind alle Produkte bei uns erhältlich und wir hatten zu keinem Zeitpunkt Engpässe Was halten Sie selber davon: Hilft Echinacea gegen das Coronavirus?

Diese Frage überlassen wir selbstverständlich den Forschern und Experten auf diesem Gebiet. Wie bereits offiziell kommuniziert wurde, konnte im Laborversuch gegen das neue Coronavirus eine Wirkung gezeigt werden. Wie die Wirkung gegen dieses Virus im Menschen ist, ist noch nicht bekannt. Welche Wirkung wird dem Roten Sonnenhut auch noch zugesprochen?

Echinacea unterstützt die Behandlung wiederkehrender Infekte im Bereich der Atemwege und auch der Harnwege. Prophylaktisch wird er verwendet, um unser Immunsystem schön fit zu halten. Empfehlen Sie Produkte mit Echinacea, um in der kalten Jahreszeit gewappnet zu sein gegen Erkältungen? So ist es. Wir empfehlen Echinacea- Präparate seit vielen Jahren. Auch von Seiten unserer Kundschaft erhalten wir viele positive Rückmeldungen bezüglich Echinacea- Produkten. Immer wieder hören wir von Patienten und Kunden, dass sie weniger oft und weniger intensiv an Erkältungen und Grippesymptomen litten in den Monaten, in welchen sie Immunsystem stärkende Produkte präventiv einnahmen. Gibt es Nebenwirkungen bei diesem Mittel? Echinacea-Produkte dürfen nicht eingenommen werden bei einer bekannten Überempfindlichkeit auf einen der Inhaltsstoffe oder auf Pflanzen aus der Familie der Korbblütler, dazu gehören zum Beispiel Arnika, Ringelblume, Schafgarbe, Gänseblümchen oder eben Sonnenhut. Zudem darf es nicht angewendet werden, wenn jemand an Autoimmun- Erkrankungen, Leukosen oder Multipler Sklerose leidet. Beobachten Sie einen Vormarsch der pflanzlichen Mittel? Da wir in der Einsiedler Apotheke schon seit jeher sehr verbunden sind mit pflanzlichen Heilmitteln, empfinden wir die gesteigerte Nachfrage vielleicht nicht gleich stark wie Mitbewerber, die noch nicht so intensiv mit Naturheilmitteln gearbeitet haben in der Vergangenheit. Aber die Offenheit gegenüber natürlichen Heilmitteln ist sehr gross und wachsend, besonders in der Region Einsiedeln. Viele Menschen hier übernehmen viel Eigenverantwortung gegenüber ihrer Gesundheit und sind sehr motiviert und offen, ihre Beschwerden pflanzlich und natürlich zu therapieren. Wir möchten eine Balance zwischen Schulmedizin und alternativen Möglichkeiten erreichen. Werden Sie in Ihrer Apotheke eine Impfung gegen das Coronavirus anbieten? Die aktuelle Gesundheitsverordnung des Kantons Schwyz lässt eine solche Impfung gegen das Coronavirus in der Apotheke nicht zu. Zurzeit bieten wir Impfungen gegen die Grippe, Hepatitis A und B an und machen die Zeckenimpfung gegen Meningitis. Foto: zvg

Corinne Gremaud

Jahrgang: 1980 Wohnort: Richterswil Beruf: Mitinhaberin Einsiedler Apotheke Drogerie, Drogistin HF

Hobbys: Sport, Freizeit mit den Kindern geniessen