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Auf Piet und Diethelm

Auf Piet und Diethelm Auf Piet und Diethelm

Hike-and-Fly-Sieger Michael Grünebach doppelte nach

Zum zweiten Mal fand in Studen der originelle Hikeand- Fly-Wettkampf statt. 14 Einzelteilnehmer und ein Team stellten sich der Herausforderung, über 2000 Höhenmeter im Aufstieg und zwei Flüge nach Studen zu absolvieren. Der letztjährige Sieger Michael Grünebach siegte «in letzter Minute».

WERNER BOESCH

Punkt 10 Uhr schickte Organisator Andy Jud von der Einsiedler Bergsportschule Dream Alpin die 15 Teilnehmer der Kategorien «Speed» und «Fun» auf die Strecke. Rund zwei Drittel der Startenden trugen in ihren Rucksäcken – eher Rucksäcklein – sogenannte Single-Skin-Gleitschirme, die gerade mal knapp unter einem Kilogramm oder leicht darüber liegen. Mit dem vorgeschriebenen Notschirm und Helm lag das Gewicht am Rücken zwischen drei und fünf Kilogramm.

Gymilehrer legte hohes Tempo vor Zuerst galt es, das Piet (1965 m) via Oberschrot – Ober Weid – Wannenhöchi zu erklimmen. Nach der Landung in Studen wurde der Diethelm (2097 m) angehängt. Der 33-jährige Oberbayer Gymilehrer Michael Grünebach legte von Anfang an ein hohes Tempo vor, joggte einen Grossteil der Strecke aufs Piet und traf so – wen wundert’s – nach nicht einmal einer Stunde beim Gipfelkreuz auf dem tollen Aussichtsberg ein.

Sandro Schmid aus Richterswil hielt gut mit, sodass beide miteinander in Studen landeten. Ein ziemlich starker Talwind liess bei etlichen Gleitschirmen keine allzu grosse Vorwärtsfahrt mehr zu. Schnell wurde der Schirm gepackt, bevor etwas Flüssigkeit getankt und Richtung Ochsenboden losgelaufen wurde. Im zügigen Tempo gings erst der Forststrasse entlang, bevor dem immer steiler werdenden Bergweg gefolgt wurde. Die gegenüber 2019 etwas tieferen Temperaturen und die stärkere Konkurrenz hatten zur Folge, dass die Zeiten mehrheitlich unter denjenigen des letzten Jahres lagen.

Vollgas im Flug

Unterwegs gab es einen Verpflegungsposten. Es gelang Sandro Schmid, den deutschen Ausdauerspezialisten bis zum Diethelm-Gipfel noch etwas zu distanzieren. Bei günstigem Wind, jedoch zeitweise etwas lästigen Wolken, startete Schmid kurz vor Vorjahressieger Grünebach. Dieser gab aber im Flug nach Studen im wörtlichen Sinn «Vollgas » und konnte so seinem Widersacher auf den knapp 1200 Höhenmetern zwei Minuten abnehmen – nicht ohne ein minimales Risiko notabene.

Drei der 13 Einzelsportler trafen unter drei Stunden ein – ein Topergebnis. Gut schlug sich das Einsiedler Team Thomas Schädler / Gian Gasser: Jeder von den beiden erklomm einen Gipfel; in 3 Stunden 44 Minuten bewältigten sie ihr Pensum. Nach der Rangverkündigung um 16.30 Uhr begann es zu regnen. Das Timing hätte nicht besser stimmen können.

Rangliste

Einzel. 1. Michael Grünebach 2 Stunden 42 Minuten; 2. Sandro Schmid 2.44; 3. Niklas Zahner 2.57; 4. Jonathan Heusser 3.17; 5. Patrick Jud 3.24; 6. Patrick Herger 3.40; 7. Roger Schiesser 3.48; 8. Tobias Frieden 3.49; 9. Philipp Zenklusen 4.38; 10. Erich Rütsche 4.39; 11. Andrew Mc Carthy 4.55; 12. Andrey Vlaslov 5.25; 13. Thomas Hossle 5.35.

Team: 1. Thomas Schädler/Gian Gasser 3.44.

Roger Schiesser – der nachmalige Siebte – ist gerade auf dem Piet angekommen. In rund drei Minuten wird er starten.

Foto: Gianluca Solèr

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