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Abschiedsschmerz, Dankbarkeit und grosse Freude gleichzeitig

Abschiedsschmerz, Dankbarkeit und grosse Freude gleichzeitig Abschiedsschmerz, Dankbarkeit und grosse Freude gleichzeitig

Das Oberiberger Kirchenvolk nahm Abschied von Pater Paul Peng, dankte für die reichlichen Erntegaben und freut sich auf den neuen Seelsorger Josip Karas.

KLEMENS LAGLER

In Scharen kamen die Leute am Bettag zur Kirche, um bei der Verabschiedung von Pater Paul dabei zu sein. Coronakonforme Eintrittskontrolle mit Abgabe von Schutzmasken war bei so vielen Gläubigen unabdingbar. Der sonnige Herbsttag liess den Blumenschmuck mit integrierter Schweizerfahne und die Erntegaben so richtig zur Geltung kommen. Sogar die zwölf sogenannten Apostelkerzen im Kirchenschiff wurden angezündet.

Die Liturgiegruppe hat mit der Vorbereitung des Dank- und Abschiedsgottesdienstes ein ganz grosses Lob verdient. Verschiedene Themen hätten für die Verabschiedung gepasst. Für Pater Paul waren die Menschen ein grosses Anliegen. Ihm war wichtig, dass es allen gut geht. Besonders hervorzuheben sind seine fast täglichen Besuche bei kranken und einsamen Mitmenschen. Deshalb war es naheliegend, das Thema zu nehmen, wie es in der Lesung aus dem ersten Brief an die Thessalonicher heisst: Sagt Dank bei allem!

Diese Dankesworte wurden dann von neun Leuten aus dem Dorf, Kinder, Jugendliche und solche, die eine besondere Beziehung zu Pater Paul haben, auf originelle und auch emotionale Art an ihn gerichtet: «Danke Paul» für jeden dieser Buchstaben gab es die verschiedensten Adjektive von A wie aussergewöhnlich bis U wie uuu-cool mit den entsprechenden Kommentaren zu hören. Pater Paul war sichtlich gerührt über all die lobenden und auch humorvollen Worte. Jahrelanger Einsatz in Afrika

In seiner Ansprache nahm dann der Geehrte die Worte aus dem Magnificat auf: Grosses hat Gott an mir getan. Nach ein paar Reminiszenzen aus seiner Jugendzeit und der Berufung zum Priester kam er auf seinen jahrzehntelangen Einsatz in Afrika zu sprechen. Die Philosophie der Afrikaner habe auch auf sein Leben abgefärbt: Man kann sehr gut zufrieden sein, auch wenn man nicht alles hat. Er dankte für die elf Jahre in Oberiberg, wo er sehr wohlwollend aufgenommen worden sei. Er dankte Gott, der uns alle nie alleine lässt.

In den Fürbitten dankte man unter anderem für die reichlichen Früchte aus Feld und Garten, bat darum, nicht unachtsam mit der Nahrung umzugehen, gedachte der Kranken und den Menschen in den Entwicklungsländern und für die Güte, Menschlichkeit, Vertrauen und Geduld, die wir von Pater Paul erfahren durften.

«Schlüssel» weitergegeben Im Namen des Generalvikariates Urschweiz richtete die Personalverantwortliche Brigitte Fischer-Züger sympathische Worte an alle Anwesenden. Pater Paul habe sein Herz an die Oberiberger und ihre Gäste verschenkt. Der Schlüssel, der die Herzen öffnet, wurde von ihr an den neuen «Hausherrn» Josip Karas, der seit ein paar Wochen in Oberiberg Seelsorger ist, weitergegeben. Sie ist der festen Überzeugung, dass auch Pfarrer Josip den Zugang zu den Herzen der Ybriger finden wird.

Musikalische Verabschiedung

Mit den Segensworten: «Das Licht Gottes umgibt uns, die Liebe Gottes umhüllt uns, die Macht Gottes beschützt uns, die Gegenwart Gottes begleitet uns, wo immer wir sind, ist Gott mit uns», wurden die Gläubigen entlassen. Weil aber der Kirchenchor Cantiamo noch das für Pater Paul Heimwehgefühle auslösende, afrikanische Lied «Amen Siakudumisa» mit Cajon-Begleitung zur Freude aller zum Besten gab, wollte man das auch noch durch Mitklatschen geniessen. Der Chor unter Leitung von Yvonne Briker wuchs auch mit den andern Liedern aus der Missa Afrikana trotz Tragen des Mundschutzes aus sich heraus. Bravo!

Beim anschliessenden Apéro spielte die Musikgesellschaft Oberiberg einige rassige Melodien und die Kirchgänger konnten sich noch persönlich bei Pater Paul verabschieden und/oder mit seinem jungen Nachfolger Pfr. Josip Karas ins Gespräch kommen. Ausnahmslos waren alle von diesem Bettags-Gottesdienst begeistert und des Lobes voll, dass man so etwas Schönes erleben durfte. Der Abschiedsschmerz für Pater Paul Peng konnte somit etwas gemindert werden.

Stellvertretend für die gesamte Kirchgemeinde Oberiberg dankten sie Pater Paul Peng für seine seelsorgerische Tätigkeit als Pfarrer in Oberiberg (von links): Priska Besmer, Claudia Nauer, Susanne Lagler, Pater Paul Peng, Adelbert Besmer und Yvonne Briker. Foto: Klemens Lagler

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