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Primarschüler bauten ein «Zauneidechsen-Schloss»

Primarschüler bauten ein  «Zauneidechsen-Schloss» Primarschüler bauten ein  «Zauneidechsen-Schloss»

In einem Schulprojekt befasste sich die 4. Klasse b aus Einsiedeln mit der Zauneidechse. Und legte draussen im Freien gleich selbst Hand an.

cia. Wussten Sie, dass elf von vierzehn einheimischen Reptilienarten auf der roten Liste der bedrohten Tierarten stehen? Die 4. Klasse b vom Schulhaus Nordstrasse hat das auch nicht gewusst, als die Schulklasse zusammen mit der Albert Koechlin Stiftung vor einem Jahr begann, sich mit der Zauneidechse zu beschäftigen.

Die Zauneidechse gehört seit der letzten Eiszeit zur Schweiz. Der Lebensraum dieses schönen Tieres befindet sich an Wiesenböschungen, an Bahndämmen und Flussufern. Genial ist es natürlich, wenn die Zauneidechse Ast- oder Steinhaufen vorfindet, in denen sie sich verstecken kann und so vor Feinden geschützt ist. Solche sogenannten Kleinstrukturen sind aber selten geworden und deshalb verschwindet die Zauneidechse mehr und mehr.

Im Einsatz für die Echse Schleppen, ziehen, bauen, sägen, sortieren, schneiden, aufräumen, buddeln, lernen, spielen lachen, putzen, hüpfen und jagen, diese Tätigkeiten führten wir bei unserem Einsatz für die Zauneidechse aus.

Wir, die 4. Klasse b vom Schulhaus Nordstrasse, wollen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten für die Zauneidechse einsetzen und mithelfen, dass sie sich auch in Einsiedeln wieder heimisch fühlen kann. Deshalb versammelten wir uns am vergangenen Mittwochmorgen früh beim Rotenbach bei der alten Landi, ausgerüstet mit Gartenhandschuhen und -scheren. Auf uns warteten schon ein grosser Haufen Äste und kleinere Baumstämme, bereitgestellt von Christian Indermaur. Der Zauneidechsen- Profi Fabio Flick von der Albert Koechlin Stiftung begrüsste uns und wies uns an, zuerst den grossen Asthaufen zu sortieren. Voller Tatendrang setzten wir sechs Knaben und zehn Mädchen die Anweisungen um und innert kurzer Zeit waren die Äste bereit, um nach der Anleitung von Fabio Flick aufgeschichtet zu werden.

Zuunterst schichteten wir dicke Äste und kleinere Baumstämme schön geordnet auf. Das bildete die Basis und das eigentliche Nest für die Kleinlebewesen, wo sie sich geschützt vor Greifvögeln und anderen Feinden verstecken können. Dieses Nest wird aber auch als Winterquartier und als Eiablagestelle dienen und dort werden sie genügend Nahrung wie Spinnen und Insekten finden. Über diese Basis legten wir trockenes Astholz und so entstand nach und nach ein Asthaufen, den wir «Zauneidechsen- Schloss» tauften.

«Igel-Land» und «Wiesel-Burg» Die Freude über das gelungene Kunstwerk war so gross, dass wir uns sofort an ein zweites machten und so wandelte sich der anfänglich grosse chaotische Asthaufen nach und nach in ein geordnetes Gebilde aus Stämmen, Ästen und Laub um. So entstand das zweite «Gebäude» mit dem Namen «Igel-Land» und daneben türmte sich am Schluss noch die «Wiesel-Burg» auf.

Die Zeit verging wie im Flug. Es hat sehr grossen Spass gemacht und es war ein toller Anlass für uns Kinder. Fabio Flick wusste sehr vieles über Tiere zu erzählen und so erfuhren wir interessante Sachen über die einheimischen Wildtiere. Zum Abschluss gruben wir unsere Gspänli im Laubbett ein und veranstalteten eine lustige Laubschlacht. Dreckig und zufrieden verabschiedeten wir uns von unseren beiden Begleitern. Nun freuen wir uns darauf, dass Leben in diese Behausungen einzieht und die Zauneidechse und die anderen kleinen Tiere sich hier in Einsiedeln wohl fühlen können.

Aus Ästen und kleinen Baumstämmen bauten die Primarschüler Nester für die Zauneidechsen.

Foto: zvg

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