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Badanstalt

Einsiedeln. 14. September 1895. Wie wir vernehmen, gedenkt man in Einsiedeln unter der obern Fabrik auf dem ehemaligen «versaareten» Alpgebiete der Genossame Dorf-Binzen eine Badanstalt zu errichten. Dieselbe soll ein gemeinnütziges Unternehmen sein und einem längst gefühlten Bedürfnis genügen. «Kosten durch Spenden der Wohlthätigkeit decken» Wie man uns mitteilt, hofft man die Kosten der Errichtung einer solchen Badeanstalt durch Spenden der öffentlichen Wohlthätigkeit decken zu können, da ja die Anstalt kein Aktienunternehmen, sondern eine wohlthuende, ja notwendige Einrichtung für jedermann werden soll. Das Badebecken oder Reservoir würde nach dem uns vorgelegten Plane etwa 80 Fuss lang und 40 Fuss breit, mit Abteilungen, so dass also hinreichend Platz wäre für alle, die der Reinlichkeit und Gesundheit ihres Körpers besondere Aufmerksamkeit schenken wollen. Wenn man nun bedenkt, dass wir hier keine eigentliche Badegelegenheit haben (denn die grosse und kleine Mannengunten sind längst nicht mehr) und die Sihl meist eine Temperatur hat, welche nichts weniger als zum Baden einladet, und wenn man ferner berücksichtigt, dass auch die Fremden nicht ungerne zuweilen ein Bad nehmen würden an heissen Sommertagen, so muss man gestehen, dass das Projekt der Errichtung einer Badeanstalt alle Beachtung verdient und können sich jene den allgemeinen Dank erwerben, welche die gemeinnützige Idee verwirklichen helfen.

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