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Wohnen in Ausserschwyz wird trotz Coronakrise teurer

Knappes Angebot und hohe Nachfrage: Der Schwyzer Immobilienmarkt trotzt der Krise.

STEFAN GRÜTER

Der Immobilienmarkt in Ausserschwyz scheint krisenresistent zu sein, zumindest was die jetzige Coronakrise betrifft. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist nach wie vor weit verbreitet, was sich auf die Preise auswirkt. Hinzu kommt, dass Immobilien einen hohen Stellenwert als Kapitalanlage haben. Verständlich, sind doch Anleihen derzeit wenig attraktiv und Aktien erheblichen Schwankungen unterworfen. Am vorgestrigen Immobilien-Business-Brunch der Schwyzer Kantonalbank im Seedamm Plaza in Pfäffikon gab Patrick Schnorf vom Immobilien-Beratungsunternehmen Wüest Partner einen Überblick über den Schwyzer Markt.

Höfe: nochmals zugelegt Trotz der zum Teil schon sehr hohen Niveaus haben im Bezirk Höfe die Preise der Wohnimmobilien nochmals kräftig zugelegt, so die Erkenntnis. «Im zweiten Quartal 2020 wurde eine mittlere Eigentumswohnung um 2,9 Prozent teurer gehandelt als im Vorjahr. Eine ebenfalls klar steigende Tendenz wiesen im selben Zeitraum die Einfamilienhauspreise auf.» Gestützt wird das Kaufinteresse auch von den anhaltend tiefen Hypothekarzinsen.

Der Druck auf die Höfe ist auch bei den Mieten spürbar. «Im Gegensatz zum restlichen Kanton verteuerten sich in den drei steuergünstigen Höfner Gemeinden auch die inserierten Wohnungsmieten», so die Experten. Es müsse aber damit gerechnet werden, dass sich die Vermarktung von Mietwohnungen künftig schwieriger gestalten werde. «Denn während die Zuwanderung nachlässt, kommen hier immer noch einige Neubauprojekte auf den Markt. Damit könnten vor allem im gehobenen Segment die Mietpreise unter Druck geraten.» March: Knappes Kaufangebot

«Die Nachfrage nach Eigenheimen übersteigt auch in der March das verfügbare Angebot. Nachdem die Neubautätigkeit im regionalen Mehrfamilienhaus- Markt stark nachgelassen hat, ist die Auswahl nicht nur im Bereich der Einfamilienhäuser gering, sondern inzwischen auch beim Stockwerkeigentum », so die Experten von Wüest Partner und der Schwyzer Kantonalbank. Da im Sommer dieses Jahres in der March nur knapp 40 neue Eigentumswohnungen baubewilligt waren, bleibe das Kaufangebot knapp. «Der teils erhebliche Nachfragedruck spiegelt sich in konstant steigenden Kaufpreisen.» So wird Altendorf als Beispiel genannt, wo «eine mittlere Eigentumswohnung heute für knapp 1,2 Millionen Franken und damit 3,4 Prozent teurer als im Vorjahr gehandelt wird». Noch deutlicher hätten im letzten Jahr die Einfamilienhäuser an Wert gewonnen. «Sie wechseln an teuren Standorten bisweilen für mehr als 2 Millionen im Mittel die Hand.» Im Ausblick geht Patrick Schnorf für den ganzen Kanton Schwyz davon aus, dass die Bautätigkeit bei Mietwohnungen und Einfamilienhäusern stabil bleibt, bei Eigentumswohnungen und Büroflächen jedoch sinkt. Sinkende Mietzinsen erwartet der Experte bei Mietwohnungen und Büroflächen, bei Eigentumswohnungen dürften die Preise stabil bleiben, während sie bei Einfamilienhäusern nach wie vor nach oben zeigen. Nicht unwesentlich für die Entwicklung von Büroflächen ist die Homeoffice- Frage: Eine Erhebung hat ergeben, dass der Homeoffice- Anteil an der Arbeitszeit künftig auf 25 bis 30 Prozent steigt; vor Corona lag er bei etwa 12 Prozent.

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