Landwirtschaft ist wertvoller denn je!

LESERBRIEFE

Kommentar Landwirtschaft am Scheideweg (EA 69/20)

Mittlerweile sind wir nun so weit, dass bei den Direktzahlungen ein grosser Teil davon in Biodiversitätsbeträge umgewandelt wurde und der Mehraufwand angeblich dadurch abgegolten werden soll. Was jedoch teilweise sehr willkürlich eingesetzt, oder plötzlich wieder gekürzt oder gar gestrichen werden kann (siehe Heckenbeitrag oder gestaffelter Futterbau, um nur Hauptaktionen zu nennen).

Herr Leibungut kann seine Ansicht zur Landwirtschaft gerne so haben. Wenn dann aber mit solch verfälschten Zahlen und Aussagen auf der Frontseite einer Regionalzeitung damit Stimmungsmache gegen einen Berufstand gemacht wird, finde ich das sehr respektlos und bedenklich. Leider bewies es mir ein weiteres Mal, dass über das komplexe Thema Landwirtschaftliche Beiträge gerne ohne genaues Hintergrundwissen und Sachverständigkeit dazu berichtet wird.

Leider scheint wohl vielen nicht bewusst zu sein, wie das Klosterdorf, auch finsterer Wald genannt, von Beginn an urbar und auch bewohnbar gemacht wurde. Auch dies ist einem grossen Teil dem Bauernstand zu verdanken. Erst durch die landwirtschaftliche Nutzung des Sihltals konnte eine solch breite Tier- und Pflanzenwelt überhaupt sich hier ansiedeln und entstehen. Ich bin keinesfalls gegen die Biodiversität, jedoch ist diese im hiesigen Landesteil meines Erachtens mehr als ausreichend vorhanden und weit grösseren Gefahren ausgesetzt, als der Landwirtschaft, welche den ökologischen Kreislauf schon seit Jahrhunderten am Leben miterhält. Die wichtigsten Rohstoffe des Graslands Schweiz sind nach wie vor genügend Wasser und Gras, was ein ideales und kostbares Fundament für eine produzierende Landwirtschaft mit Viehhaltung bietet, also soll dies wo möglich auch genutzt und so umgesetzt werden.

Die regionale und produzierende Landwirtschaft ist die sinnvollste Lösung, die Bevölkerung mit qualitativ hochstehenden Lebensmitteln zu versorgen.

Reto Steinauer, Gähalde (Einsiedeln)