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Hitze, Wind und Regen

Hitze, Wind und Regen Hitze, Wind und Regen

29 Piloten und 5 Pilotinnen bei Hike-& -Fly-Gleitschirmmeisterschaft in Oberiberg am Start

Beachtliche Leistungen aller Pilotinnen und Piloten sowie Hitze, Wind und Regen haben in Oberiberg die drei Tage der zweiten Gleitschirm Schweizermeisterschaft 2020 in Hike & Fly geprägt.

Mitg. In Oberiberg traten von Freitag bis Sonntag 5 Pilotinnen und 29 Piloten den fordernden Wettkampf um den ersten Schweizermeistertitel überhaupt bei den Frauen sowie um den zweiten bei den Männern und um Ruhm und Ehre an. Mit dabei waren sowohl einige in der Szene bekannte Grössen als auch Newcomer, die den Wettkampf als Herausforderung mit der Möglichkeit, vieles zu lernen, antraten.

Einiges abverlangt

Am Freitag waren die Athletinnen und Athleten gefordert, so viele Wegpunkte wie möglich, entweder zu Fuss oder fliegend, zu passieren. Die Hitze der ganztags strahlenden Sonne, die stabile Luftschichtung, welche nur mässige Thermik hervorbrachte, zusammen mit der 8.5 Stunden langen Dauer des Wettkampfes verlangte von den Teilnehmenden so Einiges ab. Gefragt waren nebst mentaler Stärke gutes Einteilen der Kräfte für den Aufstieg sowie auch regelmässige Verpflegung, um die körperliche Energie aufrechtzuerhalten. Der Berner Oberländer Hannes Kämpf hatte 18 Wegpunkte passiert und führte die Rangliste des ersten Wettkampftages, gefolgt von Sepp Inniger und Chrigel Maurer, an.

Mit Rückenwind flott unterwegs Dem Element Wind war der Samstag gewidmet. Bei Windstärken von bis zu 30 km/h galt es, eine Strecke von rund 57 Kilometern Luftlinie entlang definierter Punkte zurückzulegen. Mit Rückenwind kamen die Pilotinnen und Piloten in flottem Tempo von bis zu 80 km/h voran, konnten die Aufwindbänder an angeströmten Hängen nutzen, um Höhe zu gewinnen, hatten sich aber auch gegen den Wind voranzukämpfen.

Fast zwei Stunden schneller Chrigel Maurer schaffte die Strecke mit einer Stunde und fünfzig Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Hannes Kämpf. Als eine der schönsten Passagen des Tasks beschrieben die Pilotinnen und Piloten die Strecke von der Amsel beim Sihlsee bis zur Rotenflue, wo sie im konstanten Aufwindband der Krete entlangfliegen und die wunderbare Landschaft zwischen den Wolken bestaunen konnten.

Teils regenfreie Passagen

Bereits nach dem Aufstehen nieselte es am Sonntag aus den Wolken. Zwischendurch zog gar ein Schauerregen vorbei. Nichtsdestotrotz wurde eine Tagesaufgabe von rund 20 Kilometern Luftlinie angesagt, denn das Wetter sollte in den darauf folgenden Stunden besser werden.

Die Athletinnen und Athleten starteten um 9.30 Uhr und mussten spätestens um 14.30 Uhr wieder zurück im Zielradius sein. Einigen Pilotinnen und Piloten gelang es, die Strecke in regenfreien Phasen mit ein bis zwei Flügen nebst Laufpassagen zu absolvieren, andere zogen es vor, sie vollständig zu Fuss zurückzulegen. Gemeinsam im Ziel trafen die Berner Oberländer Chrigel Maurer und Hannes Kämpf ein, gefolgt von Yujji Emoto aus Japan.

Patrizia Püntener gewann

Zur ersten Schweizermeisterin überhaupt wurde Patrizia Püntener aus Ebikon gekürt, vor der zweitplatzierten Serena Ronchi aus dem Waadtland und der drittplatzierten Iamina Ilea aus Rumänien. Schweizermeister wurde Hannes Kämpf, gefolgt von Chrigel Maurer und dem drittplatzierten Nicola Heiniger, der ebenso aus dem Berner Oberland kommt. (Ranglisten siehe www.hf-sm.ch).

Aus der Gleitschirmperspektive: Im Vordergrund ist Studen zu sehen, im Hintergrund der Sihlsee. Foto: Reto Reiser

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