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«Erschreckt über hochgezüchtete Kuh»

Zum Leserbrief «Erschreckt über hochgezüchtete Kuh», EA 69/20

Werte Frau Broch! Ich muss Ihnen sagen, auch ich war erschreckt, aber nicht wegen dieser sogenannt hochgezüchteten Kuh, sondern über Ihren Leserbrief. Es freut mich, dass schon in der letzten Nummer dieser Zeitung zu diesem Brief kritisch Stellung bezogen wurde. Können denn die Bauern heutzutage gar nichts mehr richtig machen? Alles wird angeprangert und kritisiert.

Es ist wirklich bald nicht mehr zum Existieren für sie. So heisst es immer, die Bauern sollen sich selber helfen, um ein besseres Einkommen zu erzielen. Wieviel Kritik würde es sonst absetzen, wenn die Züchtung auf damaligem Stand stehengeblieben wäre? Wenn wir noch weiter zurückgehen, gaben die Kühe vielleicht zwei- oder dreitausend Liter Milch. Falls Sie, Frau Broch, mit solchen Kühen ein existenzsicherndes Einkommen erzielen könnten, würde ich staunen. Was würden unsere Zuchtverbände und landwirtschaftlichen Schulen nützen, wenn wir nicht weiterkämen? Ich gratuliere dem Erlen Peter jedenfalls zu seinem Erfolg! Vielen Bauern gibt die braune Kuh sogar zu wenig Milch, und sie satteln auf noch stärkere Milchrassen um, etwas, was ich schade und unnötig finde.

Wenn wir uns einmal bis zu den Kriegsjahren zurückerinnern, haben wir damals auch bescheidener und sparsamer gelebt als heute. Von Fernsehen und Handy zum Beispiel hat man damals noch nichts gewusst. Ich hoffe, Frau Broch, Sie verzichten auch auf diese Geräte. Die Zeit steht eben nicht still. Was die Stiere betrifft, finde ich es heute in Ordnung. So können gute Vererber besser genutzt werden und auch kleine Züchter können davon profitieren. Dass gute Leistungskühe etwas Zusatzfutter benötigen, ist sicher zu begreifen, aber deswegen muss kein Urwald gerodet werden. Josef Kälin-Arndt Rappenmöösli (Einsiedeln)

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