Veröffentlicht am

«Kameradschaft und Fairness sind das Schönste»

«Kameradschaft und  Fairness sind das Schönste» «Kameradschaft und  Fairness sind das Schönste»

Morgen dürfen in mehr als 100 Schwingklubs schweizweit Mädchen und Buben erstmals in die Schwinghosen steigen. Trainer Koni Schuler vom Schwingklub Einsiedeln erklärt im Interview, auf was die Kinder sich freuen können.

WOLFGANG HOLZ

Herr Schuler, warum braucht es eigentlich einen nationalen Schwinger Schnuppertag. Schwingen ist doch inzwischen so populär, dass der Nachwuchs fast von selbst kommt? Der nationale Schnuppertag ist eine traditionelle Veranstaltung. Man pflegt die Kameradschaft. Und man lernt dabei neue und andere Leute aus der Region Einsiedeln kennen. In Rothenthurm gibts ja keinen Schwingklub.

Wie viele Kinder, glauben Sie denn, werden morgen Nachmittag um 13 Uhr im Schwingerlokal der Einsiedler Brüelturnhalle erscheinen? Es werden wohl so 15 bis 20 Kinder kommen. Normalerweise sind es nur Buben, aber es sind auch Mädchen willkommen. Als Betreuer der Jungschwinger Ieite ich diese Veranstaltung zum ersten Mal. Was erwartet die Mädchen und Buben bei dem Schnuppertag? Sie erleben, wie das Schwingen geht. Wie man sich die Schwinghosen anzieht. Wie sich ein Zweikampf im Sägemehl anfühlt. Alex Schuler aus Rothenthurm, der Cousin von Christian Schuler, wird bei dem Schnuppertag auch anwesend sein und den Kindern zeigen, wie einige Schwünge ausgeführt werden. Die Eltern dürfen zuschauen. Wegen Corona haben wir auch ein Schutzkonzept ausgearbeitet. Wir müssen die Adressen der Besucher erfassen. Desinfektionsmittel stehen zur Verfügung. Aus Vorsichtsgründen bitten wir die Eltern darum, dass nur gesunde Kinder beim Schnuppertag mitmachen. Wie viele der «Schnupperkinder » treten dann aus Erfahrung hinterher in den Verein ein? Das ist eine gute Frage. Vielleicht fünf bis zehn Kinder, die am Schnuppertag teilgenommen haben, treten danach in den Verein ein. Im Moment zählt der Schwingklub Einsiedeln 50 bis 60 Jungschwinger im Alter von 8 bis 15 Jahren. Bei den Jugendlichen ist manchmal das Problem, dass sie, wenn sie älter werden, ihre Lehre machen und in den Ausgang gehen, irgendwann die Schwinghosen wieder an den Nagel hängen.

Die meisten Jugendlichen spielen heutzutage Fussball, wenn sie einen Sport im Verein treiben. Doch Schwingen ist so populär wie nie zuvor. Wie kommts? Schwingen ist eben ein traditioneller Anlass und ein schweizweiter Brauch. Es geht um den Zweikampf von Mann zu Mann. Andererseits ist man nur während des Kampfes Gegner, danach verbringt man wieder als Kollegen die Zeit miteinander kameradschaftlich.

Wie viele Mädchen haben Sie im Schwingklub Einsiedeln?

Momentan haben wir keine.

Schwingen ist ein körperlicher Sport. Wie gross ist die Gefahr, dass sich die Kinder verletzen? Man kann sich grundsätzlich bei jedem Sport verletzen. Aber es passiert beim Schwingen eigentlich relativ wenig – man muss sich halt vor jedem Gang aufwärmen und Muskeln aufbauen. Gibt es unter den Einsiedler Jungschwingern schon einen potenziellen Schwingkönig? Ja. Es sind ein paar Jungschwinger bei uns, die schon sehr athletisch sind und ihre Schwünge gut beherrschen. Was ist das Schönste am Schwingen? Die Kameradschaft und die gegenseitige Fairness. Man kennt sich. Foto: Wolfgang Holz Jahrgang: 1985 Wohnort: Rothenthurm Beruf: Landwirt Hobbys: Schwingen, Turnverein, Jagd

Koni Schuler

Share
LATEST NEWS