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(Eur)Opa

«Begrenzungsinitiative», Abstimmung vom 27. September

Die Schweiz mit zehn Millionen Einwohner kann man sich vorstellen. Diese Vorstellung sieht etwa so aus, wie wenn man in einen bereits bepackten Koffer noch eine Winterjacke reinquetschen muss, da Ihr (Eur)Opa Sie ohne diese auf keinen Umständen gehen lässt. Es funktioniert ohne jeden Zweifel, jedoch wird die schöne Abendrobe ziemlich zerknittert sein. Oft kommt man dann aus den Ferien zurück ohne die dicke zusätzliche Schicht jemals gebraucht zu haben, da bereits genügend warme Kleider gepackt wurden. Wenn nun die Schweiz nicht endlich wieder selber den Koffer packen kann punkto Einwanderung von EU-Bürgern, so kann es sein, dass genanntes metaphorisches Beispiel Realität wird. Wirtschaftlich mögen wohl mehr Arbeiter eine grössere Leistung erbringen, jedoch wird für diesen Wohlstand gleich ein ganzes Sortiment an einwanderungswilligen Arbeitern benötigt. Mit jeder zusätzlichen Arbeitskraft aus dem Ausland bedarf es automatisch an zusätzlichem Personal von Ärzten, Lehrern, Staatsangestellten, Strassenbauern und Lokführern. Auch diese Personen dürfen in absehbarer Zeit in den Genuss der wohlverdienten AHV kommen, denn dies sieht der Wohlstand-Staat Schweiz vor. Wir haben heute schon beinahe zu wenige im arbeitsfähigen Alter, um jedem eine solche Rente gewährleisten zu können. Dementsprechend sieht die Situation in 30 Jahren, wenn die heutigen Einwanderer in Rente gehen, kaum rosiger aus. Ein zusätzlicher Einwanderer heute bedingt einen Zuwanderer für morgen. Für das, was da auf uns zukommen wird, müssen wir uns bestimmt warm anziehen.

Fredi Kälin, Einsiedeln, Kantonsrat

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