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Ausgerechnet eine Pflegerin – Berufsschule reagiert sofort

Ausgerechnet eine Pflegerin –  Berufsschule reagiert sofort Ausgerechnet eine Pflegerin –  Berufsschule reagiert sofort

Weil eine Fachangestellte Gesundheit im dritten Lehrjahr positiv auf Corona getestet wurde, befinden sich einige Lernende in Quarantäne. Die Berufsschule reagierte sofort, zumal es sich um Pflegekräfte handelt.

ANDREAS KNOBEL

Tritt in diesen Tagen ein Coronafall ein, läuten gleich alle Alarmglocken. Wenn es dann noch eine Lernende im dritten Lehrjahr als Fachangestellte Gesundheit (FaGe) betrifft, die in einem Spital arbeitet und an der Berufsschule Pfäffikon lernt, droht schon fast Panik. Doch eins vorweg: Die Massnahmen griffen sofort, die Lage ist unter Kontrolle – aber der Reihe nach … Am Mittwoch vor zwei Wochen lief der Schulunterricht für die FaGe im dritten Lehrjahr am Berufsbildungszentrum Pfäffikon (BBZP) noch im gewohnten Rahmen ab. Seit dem neuen Lehrjahr ist bekanntlich wieder Präsenzunterricht angesagt. Auch der überbetriebliche Kurs (ÜK) am Freitag darauf schien nach Plan zu verlaufen. Mehrere Lernende fuhren dafür gemeinsam in einem Auto nach Alpnach. Unter ihnen eine Lernende, die in einem Spital arbeitet. Und das Wochenende mit weiteren sozialen Kontakten stand bevor – auch das ist noch nichts Aussergewöhnliches.

Pragmatische Massnahmen

Am vorletzten Montagmorgen jedoch fühlte sie sich nicht fit und meldete sich beim Arzt, statt zur Arbeit zu gehen. Wie in Zeiten der Pandemie fast vor allen ärztlichen Behandlungen wurde sie zuerst zum Coronatest aufgeboten. Das Resultat, das sie am Dienstag erhielt, schreckte auf: Corona positiv – ab in die Quarantäne!

Nun musste alles schnell gehen, am Mittwoch vor einer Woche wäre ja wieder Schule angesagt gewesen. BBZP-Rektor Roland Jost reagierte sofort. «Ja, wir haben für die ganze Klasse Fernunterricht angeordnet», erklärt er auf Anfrage. Diese Umstellung bereitet der Berufsschule inzwischen keine Probleme mehr, schliesslich kann man auf monatelange Erfahrung zurückgreifen.

Ähnlich wie im Coronafall an der Primarschule Schindellegi stellt sich jedoch die Frage, wo die Grenze gezogen wird. Müssen einzelne Lernende in die Quarantäne, die ganze Klasse, oder gleich die komplette Schule? Verantwortlich für diese Entscheide ist der kantonsärztliche Dienst. Er handelte ähnlich pragmatisch wie damals in Schindellegi: Nur alle Direktbetroffenen werden in die Quarantäne geschickt. In diesem Fall sind es neben der Infizierten und ihre Kontakte vom Wochenende die vier weiteren Autoinsassen sowie weitere Lernende, die in engerem Kontakt waren. Es betreffe also einige Lernende, weiss Roland Jost. Das macht einen stattlichen Anteil der FaGe-Klasse aus, weshalb sich ein Präsenzunterricht ohnehin nicht mehr gelohnt hätte.

Besonders sensibilisiert Das heisst aber auch, dass nicht die ganze Klasse des ÜK «weggesperrt » wird. Nein, so Jost, dies sei nach kantonsärztlichem Dienst nicht nötig, weil am Berufsbildungszentrum die Vorsichtsmassnahmen sehr strikte umgesetzt würden. Es gelte in den Schulgebäuden Maskenpflicht, selbst in den Unterrichtszimmern und Büros, sofern die Schutzbedingungen – insbesondere der Eineinhalb-Meter-Abstand – nicht gewährleistet sei. Selbstredend sei man bei einer Klasse im Pflegebereich, wo die Lernenden vorwiegend in Spitälern sowie Alters- und Pflegeheimen arbeiten würden und damit in ständigem Kontakt mit kranken und betagten Menschen seien, besonders sensibilisiert, versichert der Rektor.

Bald ist es überstanden So blieb die Quarantäne für die betroffene Lernende noch bis letzten Mittwoch bestehen, für die anderen lief sie am Montag aus. Bei der kleinsten Unsicherheit – das liegt auf der Hand – würde diese Vorsichtsmassnahme natürlich verlängert. Und selbstredend wird das Spital alles daran setzen, das Risiko von Ansteckungen absolut auszuschliessen. So könnte dank kurzer Reaktionszeit und inzwischen gut eingespielten Abläufen ein weiterer Coronafall in unserer Region glimpflich ausgehen.

Die Verantwortlichen am Berufsbildungszentrum Pfäffikon reagierten sofort auf den Corona-Fall.

Foto: zvg

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