Veröffentlicht am

Auf Karl Fisch folgt Heinz Theiler

Marco Heinzer aus Gross wurde in den Vorstand des Kantonal-Schwyzerischen Gewerbeverbands gewählt

Am Mittwoch hielt der Kantonal-Schwyzerische Gewerbeverband (KSGV) in Galgenen seine Delegiertenversammlung ab und wählte einen neuen Präsidenten. Mit Wisi Zgraggen war ein spezieller Gast bei den Gewerblern.

STEFAN GRÜTER

Ein Zeichen einer gewissen Normalisierung: In den Hallen von Arthur Weber in Galgenen hielt gestern der Kantonal-Schwyzerische Gewerbeverband (KSGV) seine – verschobene – Delegiertenversammlung ab.

Das wichtigste Traktandum der eigentlichen DV: Für den nach zwölf Jahren zurücktretenden Präsidenten Karl Fisch (Gross) musste ein Nachfolger gewählt werden. Dieser stand mit dem bisherigen Vizepräsidenten Heinz Theiler (Goldau) bereit und wurde denn auch einstimmig gewählt.

Wie Fisch will auch Theiler den Schwerpunkt seiner Tätigkeit an der Spitze des Schwyzer Gewerbes auf die Berufsbildung legen, denn «ein gesundes Gewerbe und eine funktionierende Berufsbildung sind ein gutes Fundament für den Staat», so der neue Präsident, der in Goldau eine Carrosserie-Werkstatt führt. Fisch erhielt Standing Ovation

Der abtretende Präsident wurde mit einer Standing Ovation zum Ehrenmitglied des KSGV ernannt, und seinen Platz im Vorstand nimmt künftig Marco Heinzer (Gross) ein, der auch Gastro Schwyz präsidiert. Geehrt wurden zudem der KSGV-eigene Redaktor Ernst Sidler, der KSGV-«Hausdrucker» Andy Grüter und der ehemalige Präsident der kantonsrätlichen Gewerbegruppe Paul Schnüriger.

Das Verbandsjahr verlief nach dem letztjährigen Jubiläumsjahr unspektakulär, wäre da nicht Corona. Keiner der Redner kam drumherum, diese Krise zu erwähnen, die auch fürs Schwyzer Gewerbe einschneidend ist. Obwohl: Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud betonte, dass die Schwyzer Wirtschaft trotz Covid-19 «pulsiert». Dazu habe auch der KSGV seinen kräftigen Beitrag geleistet, denn die Stärke der heimischen Wirtschaft seien starke Unternehmen.

Mit dem Urner Wisi Zgraggen hat der KSGV einen speziellen Gast an die DV eingeladen. Bauer Zgraggen aus Erstfeld hat vor 18 Jahren durch einen schweren Arbeitsunfall beide Arme verloren. «Im Krieg mit der Handarbeit»

Was er vor den Schwyzer Gewerblern schilderte, sorgte schlicht für Bewunderung. Dreieinhalb Monate nach seinem Unfall habe er als ersten Satz geschrieben: «Ich liebe mein Leben.» Wie er das geschrieben hat, zeigte er im Anschluss bei der Signierung seines Buches – mit dem Mund. In Kurzfilmen erklärte Zgraggen,wie er in der Folge seinen Betrieb – Mutterkuhhaltung und Fleischproduktion mit Dexter-Rindern – maschinell aufgerüstet hat. Denn: «Ich habe Krieg mit Handarbeit, mein Betrieb muss maschinell funktionieren.» Bei solchen Sätzen des vierfachen Familienvaters blieb einem fast das Lachen im Hals stecken, doch Zgraggen selbst machte immer wieder ähnliche Sprüche und zeigte, dass er trotz dieses Schicksalschlags den Humor nicht verloren hat.

Share
LATEST NEWS