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Holznutzung wird nicht staatlich verordnet

So sympathisch Schweizer Holz auch sein mag, dürfte dessen Nutzung auch weiterhin staatlich kaum stärker gefördert werden.

VICTOR KÄLIN

Kantonsrat Albin Fuchs (CVP, Euthal) freut sich zwar, dass der Bundesbetrieb Armasuisse 167’000 Kubikmeter Holzschnitzel bestellt; aufgrund der internationalen Ausschreibung befürchtet er aber, dass ein ausländischer Anbieter den Zuschlag erhalten wird, da «die Nachhaltigkeit wohl weniger gewichtet wird als der Preis», wie er in einer am 6. August eingereichten Kleinen Anfrage schreibt (EA 63/20).

Darin fragt er den Regierungsrat an, ob der Kanton Schwyz für seine eigenen Gebäude zur Wärmeerzeugung Holzschnitzel bezieht? Falls Ja, interessiert ihn auch die Herkunft der Holzschnitzel. Ebenfalls wissen will Albin Fuchs, ob der Regierungsrat bei Armasuisse vorstellig wird und sich für den Bezug von Schweizer Holzschnitzel einsetzt? Und letztlich erkundigt er sich, ob die Revision des Energiegesetzes vorsieht, den Absatz des heimischen Rohstoffes Holz für die Wärmeerzeugung zusätzlich zu fördern? Nicht Sache einer kantonalen Regierung Die Antwort der Regierung liegt seit Freitag vor und überrascht kaum. Was die Ausschreibung betrifft, muss sich die Armasuisse (Bundesamt für Rüstung) ans Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen halten. Da erkennt die Regierung keinen Spielraum. Auch von einer Einflussnahme in Bern sieht die Regierung «aufgrund der föderalistischen Aufgabenteilung » ab.

Ausführlicher fällt die Antwort zur Situation im Kanton Schwyz aus. Die Regierung listet auf, dass im Talkessel Schwyz 13 kantonale Verwaltungs- und Schulliegenschaften am Fernwärmeverbund der AGRO angeschlossen sind, womit sie vorwiegend mit Holz beheizt werden.

Zusätzlich werden der Campus Goldau mit dem Berufsbildungszentrum und der Pädagogischen Hochschule sowie die Gebäude des Sicherheitsstützpunktes in Biberbrugg mit Holzschnitzeln beheizt. Diese werden durch die Korporation Arth und die Korporation Wollerau geliefert.

Auf gesetzgeberischer Ebene verweist die Regierung auf die laufende Teilrevision des kantonalen Energiegesetzes. Dort werde geprüft, «beim Ersatz von bestehenden Heizungen in schlecht gedämmten Gebäuden mit einem hohen Verbrauch keine reinen fossilen Lösungen mehr zuzulassen». Auf den Herkunftsort des Rohstoffes Holz, so die Regierung, «könnte aber auch bei einer solchen Regelung kein direkter Einfluss genommen werden».

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