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Ein erster grösserer Fasnachtsanlass ist abgesagt

Ein erster grösserer  Fasnachtsanlass ist abgesagt Ein erster grösserer  Fasnachtsanlass ist abgesagt

Der Bezirksumzug Höfe wird nächstes Jahr nicht stattfinden. Es wird wahrscheinlich nicht die einzige Fasnachtsveranstaltung sein, die dem Coronavirus zum Opfer fällt.

SILVIA GISLER

In einem halben Jahr befinden wir uns mitten in der fünften Jahreszeit. Zwar laufen die Vorbereitungen vielerorts auf Hochtouren, doch stehen die Chancen für eine Bewilligung laut kantonalem Arbeitsinspektor Erich Steinauer eher schlecht.

Es ist eingetroffen, was Anfang Jahr niemand für möglich gehalten hätte: Covid-19 hat Auswirkungen auf die Fasnacht 2021. Nachdem bereits vor einiger Zeit die Fasnacht im Glarnerland abgesagt worden war, wurde nun auch der erste Ausserschwyzer Fasnachtsanlass gekippt. Doch der Bezirksumzug Höfe wird nicht die einzige Veranstaltung sein, die gestrichen werden muss. Davon geht Erich Steinauer vom kantonalen Arbeitsinspektorat aus, welches unter anderem für den Gesundheitsschutz zuständig ist. Laut Steinauer dürfte es für viele Organisatoren – trotz Schutzkonzept – schwierig werden, eine Bewilligung zu erhalten. Veranstaltern rät er, sich bis im September zu gedulden und erst dann zu entscheiden, wenn die Kriterien für die Bewilligung eines Grossanlasses bekannt seien.

Umzüge und Bälle sind eher kritisch

Besonders fragwürdig ist die Durchführung von Grossanlässen wie zum Beispiel das Holzlarventreffen, das Rätschwyber-Jubiläum oder das Garagenfäscht der Toschtelfäger. Aber auch Umzüge oder Maskenbälle wie der Mäuderball in Einsiedeln oder der Kostümball in Altendorf seien sehr schwer umzusetzen. «Für die Organisatoren gilt es dafür zu sorgen, dass die Abstandsregeln eingehalten werden. Können sie dies nicht, müssen sie von allen Teilnehmern und Besuchern die Kontaktdaten erfassen oder eine Maskenpflicht anordnen», begründet Steinauer seine Einschätzung.

Für Fabian Rhyner, OK-Präsident des Bezirksumzugs Höfe, waren dies genug Gründe, um den zweitägigen Anlass abzusagen. «Wir können weder am Umzug noch in den Festwirtschaften das Contact Tracing und die 300er-Blöcke einhalten.» Weil auch eine Durchmischung der Besuchergruppen nicht erlaubt ist, wären die Fasnächtler gezwungen, den ganzen Abend in der gleichen Lokalität zu verbringen. Ein undenkbares Szenario in der fünften Jahreszeit. Damit würde der Fasnacht so etwas wie der Lebensnerv abgeklemmt.

Weitreichende Konsequenzen Erich Steinauer zeigt eine weitere Problematik auf: «Wenn nach einem Umzug ein Corona-Fall bekannt wird, müssten unter Umständen 5000 Personen in Quarantäne. » Und weil an Umzügen oftmals Gruppen aus der ganzen Schweiz, teilweise sogar aus dem Ausland anreisen, hätte dies weitreichende Konsequenzen für die Organisatoren. «Internationale Presse wäre dem Anlass dann auf sicher.» Auf negative Art, versteht sich. Und damit es eben nicht so weit kommt, wird im Kanton Schwyz vor der Erteilung einer Veranstaltungsbewilligung ganz genau hingeschaut.

«Unter Umständen müssten dann 5000 Personen in Quarantäne.»

Erich Steinauer, Leiter des kantonalen Arbeitsinspektorats

Impression vom letzten Bezirksumzug in Schindellegi 2015. Die nächste Ausgabe findest mindestes 2021 nicht statt. Foto: Archiv

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