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«Es fühlt sich sehr gut an»

«Es fühlt sich sehr gut an» «Es fühlt sich sehr gut an»

Bayern-München-Fan Andy Kälin und seine Kollegen freuen sich über den Championsleague-Sieg

Zum sechsten Mal wurden die «Bayern» beste Fussballmannschaft Europas. Sie schlugen Paris St.-Germain im Championsleague-Final mit 1:0. Der Euthaler Andy Kälin schaute den Match zusammen mit seinen Fan-Kollegen und seinem Cousin an. Am Anfang war er sehr nervös, wie er im Interview erzählt.

Herr Kälin, herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Befinden Sie sich als Bayern-Fan seit vorgestern im siebten Himmel – nachdem Bayern München zum 6. Mal die Championsleague gewonnen hat?

WOLFGANG HOLZ

Es fühlt sich sehr gut an. Wer hätte Anfang November 2019 nach dem 1:5 gegen Frankfurt an so eine Wende gedacht? Bayern ist mit elf Siegen in elf Spielen der absolut verdiente Championsleague- Sieger. Dazu hat der deutsche Rekordmeister noch beeindruckende Resultate wie das 7:2 in London gegen Tottenham oder vor allem jüngst das 8:2 im Viertelfinale gegen Barcelona erzielt. Konnten Sie überhaupt schlafen nach so einem freudigen Ereignis und nach so viel Jubel? Es ging lange, bis ich eingeschlafen war. Bis gegen 1.30 Uhr lag ich wach. Gleich nach dem Spiel musste ich ein bisschen runterfahren.

Wie haben Sie denn den Sonntag und vor allem den Sonntagabend vor dem Fernseher erlebt?

Am Nachmittag schaute ich noch in Horgen den Cupmatch der Damen des FC Einsiedeln an – meine Freundin spielt da auf der «Phonzie» Davies Position. Die Damen siegten mit 5:0. Nach dem Nachtessen bereitete ich mich auf das Championsleague- Finale vor. Haben Sie mit anderen Bayern- Fans zusammen das Spiel angeschaut oder waren Sie ganz alleine? Rafael Bingisser und André Kuriger kamen zu mir: «Bingi» und «Rizzi» sind ebenfalls Bayern- Fans. Auch mein Cousin Thomas Kälin war mit von der Partie – und so schauten wir den Match zu viert an.

Waren Sie sehr nervös?

Je näher es 21.00 Uhr wurde, desto nervöser wurde ich.

Sassen Sie im Bayern-Trikot mit Schal auf dem Sofa – oder wie haben Sie vor dem Fernseher gefant? «Rizzi» trug das neue Auswärtstrikot, «Bingi» ein «Mia san mia»Shirt und ich das Jubiläumsshirt «120 Jahre FC Bayern München. » Gab es auch Bier und Brezn zum

Spiel – oder wie haben Sie Ihre Nerven beruhigt?

Bretzeln sind mir nicht in den Sinn gekommen. Wir haben auch eher spontan abgemacht. Einsiedler Bier war natürlich im Kühlschrank. Ab wann war Ihnen klar, dass Bayern gewinnen würde? Erst mit dem Schlusspfiff. Im Fussball kann vieles passieren. Es war ein nervöses Spiel auf beiden Seiten, mit vielen kleinen Unterbrüchen. Ausserdem hat man als Bayern-Fan nicht vergessen, dass die Münchner 1999 im Finale gegen Manchester United in der Nachspielzeit noch zwei Tore kassierten und anschliessend 1:2 verloren. Für mich war deshalb vor allem Torhüter Manuel Neuer herausragend, der alles hielt, was es zu halten gab. Wie haben Sie den Schlusspfiff dann erlebt? Sind Sie aufgesprungen, sind Sie durchs Wohnzimmer gerannt oder haben Sie den Erfolg einfach still genossen?

Wir sind vom Sofa aufgesprungen und haben uns abgeklatscht. Anschliessend musste ich zur Abkühlung ein bisschen auf den Balkon. Das Championsleague-Endspiel war ja wegen der Corona-Pandemie auch nur ein Geisterspiel. Hat das aus Ihrer Sicht die Stimmung stark getrübt? Es ist natürlich schade, dass keine Zuschauer und Fans in den Stadien waren. Aber dieser Championsleague-Titel hat genau so viel Wert, wie jeder andere. Vielleicht war es sogar schwieriger zu gewinnen. Denn ab dem Viertelfinale gab es ja keine Rückspiele mehr, und in einem einzigen Spiel kann so viel passieren. Es war spannend und in einem Spiel haben auch «kleinere » Mannschaften eine grössere Chance, einen «Grossen» zu bezwingen. Lyon, Leipzig und Atalanta Bergamo waren grosse Überraschungen.

Bayern hat jetzt zum zweiten Mal das Triple aus Meisterschaft, Cup und Championsleague gewonnen. Das ist absolut super. Aber wird es angesichts so vieler Bayern-Erfolge nun nicht etwas langweilig in der Bundesliga und international?

Nein, überhaupt nicht. Die Championsleague zu gewinnen ist ja keine Selbstverständlichkeit. Auch den DFB-Pokal gewinnt man nicht jedes Jahr. In der Meisterschaft lief es für Bayern bis zum 10. Spieltag auch nicht optimal. Erst als Hansi Flick das Ruder übernahm, kam der erfolgreiche Bayern-Fussball zurück. Nun haben sie es wieder mal allen gezeigt. Anfang Saison hiess es noch, dass Bayern als Transferflop galt, als man «grosse » Spieler verpflichten wollte. Nun haben auch eher «kleinere» Spieler wie Pavard und Davies voll eingeschlagen. Kaufen Sie sich jetzt gleich das neue Sieger-Trikot? Ich werde sicher das neue Bayern- Trikot kaufen. Jedoch weiss ich noch nicht, ob ich das rote Heimshirt oder das neue Championsleague- Trikot kaufen werde.

Letzte Frage: Wünschen Sie sich, bald mal wieder nach München in die Arena zu einem richtigen Spiel fahren zu können? Natürlich! Es ist immer ein Gänsehautmoment, wenn man in die Allianz-Arena läuft. Hoffentlich klappt es bald wieder.

«Ich werde sicher das neue Bayern-Trikot kaufen. Jedoch weiss ich noch nicht, ob ich das rote Heimshirt oder das neue Championsleague- Trikot nehmen werde.»

Andy Kälin, Bayern-Fan, Euthal

Bald kommt ein weiteres Trikot des jüngsten Championsleague-Siegers hinzu: Fan Andy Kälin und seine ganz persönliche FC-Bayern-München-Kollektion.

Foto: Wolfgang Holz

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