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Starke Leistungen im Interclub

Starke Leistungen im Interclub Starke Leistungen im Interclub

Svenja Ochsner überzeugte mit dem Halbfinaleinzug beim Turnier in Cadro (TI)

Die Einsiedler Tennisspielerin Svenja Ochsner blickt auf starke Auftritte im Interclub zurück. Drei von vier Einzels gewann sie. Dabei schlug sie auch eine Spielerin, die in der Weltrangliste unter den besten 300 Spielerinnen zu finden ist.

BENNO KÄLIN

Das Coronavirus hat bis zum heutigen Datum praktisch alle internationalen Tennisturniere aus dem Kalender gelöscht. Aus diesem Grund kam die Interclub-Meisterschaft vielen Tennisgrössen gerade recht. Noch selten war dieser Team-Wettkampf besser besetzt als heuer. Dies trifft insbesondere bei den Frauen zu. Für den TC Chiasso in der Nationalliga A spielte sogar die aktuelle Nummer 8 der Weltrangliste, Belinda Bencic. Just gegen diesen Verein musste auch das Team von Svenja Ochsner antreten, der TC Zofingen. Zum Kräftemessen mit der aktuell besten Schweizer Tennisspielerin kam es für Ochsner nicht. Dafür traf sie auf Susan Bandecchi, eine andere Schweizer Spitzenspielerin. Bandecchi (WTA 285) ist die aktuelle Nummer 10 der Schweiz. Ochsner figuriert in diesem Ranking an 21. Stelle. Ochsner gelang es in diesem Match, die harten Schläge der Tessinerin zu entschärfen und ihrerseits Druck aufzubauen. Sie hatte den Match jederzeit unter Kontrolle und gewann souverän mit 6:2 und 6:4. Für Ochsner war das ein grosser Sieg und für Bandecchi die einzige Niederlage, die sie in dieser Interclub-Saison einstecken musste. Einzige Niederlage nach vergebenem Matchball Auch in den weiteren Interclub-Matches gelangen der 20-jährigen Einsiedlerin starke Leistungen. Zwei weitere Gegnerinnen, die ungefähr in ihrem Bereich klassiert sind, bezwang sie ebenfalls. Die einzige Niederlage musste sie gegen eine der grossen Schweizer Tennishoffnungen, die Walliserin Ylena In-Albon (Nr. 11), hinnehmen. Ochsner verlor diesen Match denkbar knapp mit 9:11 im Champions-Tiebreak. Besonders ärgerlich: Sie hatte beim Stand von 9:8 selber Matchball, verspielte diesen aber. Ochsner ist mit dem Verlauf der Interclub- Saison dennoch hoch zufrieden: «Es ist mir gelungen, mein Spiel weiter zu entwickeln. Deshalb kommen auch die guten Resultate.»

Bessere Leistungen nach Umstellung

Seit Ochsner wieder zu Hause wohnt und in Kaltbrunn trainiert, fühlt sie sich nicht nur wohler, sondern spielt auch besser. Es sei ihr in Zusammenarbeit mit ihrer alten und neuen Trainerin Michèle Sjögren gelungen, ein besseres Gefühl für den «richtigen » Ball zu entwickeln, den sie entschieden angreifen will: «Ich kann jetzt auch lange Ballwechsel gewinnen. Im Spiel von der Grundlinie aus wurde ich viel konstanter», so Ochsner. Weiter erwähnt sie, dass sie taktisch reifer und ihr Schlagrepertoire grösser geworden ist: «Ich spiele viel bewusster Tennis. Manchmal sind schnelle, druckvolle Bälle das richtige Mittel. Dann wiederum braucht es einen Stoppball. Es fällt mir heute viel einfacher, auf dem Platz die richtigen Entscheidungen zu treffen.»

Starke Resultate in den Turnieren

Dass es mit ihrer Karriere aufwärts geht, bewies Svenja Ochsner schon vor den Matches im Interclub. Beim Swiss-Masters-Turnier, das Mitte Juli in Cadro (nähe Lugano) stattfand, spielte sich Ochsner bis in den Halbfinal. Auf dem Weg dazu schlug sie zwei Spielerinnen, die sowohl im nationalen als auch im internationalen Ranking vor ihr liegen. Endstation war erst Leonie Küng (WTA 155). Die ehemalige Wimbledon-Finalistin bei den Juniorinnen und aktuelle Nummer 6 der Schweiz ist eine weitere grosse Nachwuchshoffnung im Schweizer Damentennis. Ochsner hatte, als sie auf Küng traf, bereits sechs Matches in den Beinen. Dies im Gegensatz zu ihrer Konkurrentin. Sie fühlte sich deshalb nicht mehr frisch genug, Küng richtig zu fordern. Trotzdem gelang ihr bei der 2:6und 3:6-Niederlage eine ansprechende Leistung. Das Turnier in Cadro wurde eigens dafür organisiert, damit die Schweizer Profispielerinnen trotz Corona-Krise zu etwas Spielpraxis kommen. Svenja Ochsner hat diese Chance mit der Qualifikation für das Halbfinale bestens genützt.

Halbfinale in Südafrika Die angesprochene Corona-Krise erreichte Svenja Ochsner in einem dummen Moment. Just zu dem Zeitpunkt Mitte März spielte sie in Südafrika eines ihrer besten internationalen Turniere. Ochsner kämpfte sich bei dem mit 25’000 Dollar dotierten ITF-Turnier ebenfalls bis in den Halbfinal vor. Dann wurde das Turnier abgebrochen. Auf dem Weg dazu schlug sie mehrere Spielerinnen, die in der Weltrangliste vor ihr klassiert sind. Ochsner selber steht in diesem Ranking an 747. Stelle, wobei sie sich in der Zwischenzeit dank den Siegen in Südafrika verbessert haben dürfte. So wie der Turnierkalender, steht aber auch das Ranking still. Dieses wird erst bei Wiederaufnahme des internationalen Turnierkalenders neu berechnet werden.

Spielt konstanter und konnte ihr Schlagrepertoire erweitern: Die Einsiedler Tennispielerin Svenja Ochsner in Aktion.

Foto: Miva Cinkova

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